Alles paletti
begriffen hat, dass es Jonsy eigentlich nicht kümmert, setzten sie die Diskussion irgendwie immer wieder fort.
Jetzt hat McDonald’s ein neues Spiel, weswegen es Izzi wenigstens einmal am Tag dorthin drängt.
Man erhält mit jeder Mahlzeit eine Rubbelkarte und muss eine Gewinnserie aufbauen. Hast du vier Karten mit dem gleichen Preis, gehört er dir. Izzi hat drei Karten mit einem Jeep, zwei mit zweihunderttausend Dollar in bar und zwei für ein Jetsky. Ein Gratismenü hat er schon einige Male gewonnen.
Izzi gibt zu, dass sein Zustand bedenklich ist. Einmal hat er Jonsy überredet, fünf ganze Meilen von der Schnellstraße abzufahren, um ein McDonald’s zu erreichen. Er behauptet, dass seine Chancen überdurchschnittlich hoch seien, denn er hat die Theorie: Die Karten werden in ganz Amerika verstreut, damit die Chancen gering bleiben. Daher hat einer, der in allen Teilen Amerikas herumgondelt, viel größere Chancen. Nun sind die meisten Menschen, die in ganz Amerika herumkommen, Geschäftsleute, die nicht bei McDonald’s essen. Wer bleibt also übrig? Trucker und Mover.
Vor fünfzehn Jahren haben sich McDonald’s und Burger King als die beiden größten in dem Bereich etabliert. Es gab fast keine Konkurrenz zwischen ihnen, denn es sah so aus, als verlange der amerikanische Schlund nur nach immer mehr Hamburgern, Pommes und Cola. Heute jedoch geht der einzige Weg, die Verkäufe noch zu steigern, auf Kosten des Konkurrenten. So begann der Hamburgerkrieg.
Im vergangenen Sommer hatte Burger King einen neuen Hamburger präsentiert, bestehend aus zwei Fleischklopsen und zwei Käsescheiben, Salatblatt, Zwiebel, Mixed Pickles und Soße. Sein Name in Amerika - Big King, und wer es nicht kapierte, dem überbrachte die Werbekampagne die frohe Botschaft: »Bereitet euch auf den neuen Geschmack vor, der den
Big Mac besiegt.« Darunter stand noch: »Wie ein Big Mac, nur mit 75% mehr Fleisch auf dem Rost.«
Im Gegenzug war McDonald’s in den letzten Jahren damit beschäftigt, seine Antwort auf den erfolgreichen Whopper der Konkurrenz zu formulieren. In diesem Winter kamen sie endlich damit heraus - der McDonald’s Big Extra oder kurz MBX. Er besteht aus einer Frikadelle von hundertdreißig Gramm, einem Knoblauchbrötchen, Salat, Tomate und Ketchup-Mayonnaise-Soße. Das heißt, eine Kopie des Whoppers, nur mit 20% mehr Fleisch. Der MBX wird von einem neuen Aktionskonzept von McDonald’s unterstützt, bei dem der Kunde entscheiden kann, wie er seinen Hamburger haben möchte - weniger Mayonnaise, mehr Tomate und so weiter, ohne dass dabei die Serviceschnelligkeit beeinträchtigt werden soll. Das ist eine Imitation des Slogans von Burger King seit 1974: »As You Want.«
Es gibt noch weitere Mitstreiter auf dem Feld: Wendy’s steht auf dem dritten Platz in den USA. Die Billigketten Checker’s und Rally’s sind im Süden erfolgreich, Steaky’s in Texas. Lokale Ketten wie Hardy, Carl’s und Jack-in-the-Box liegen in bestimmten Gegenden nur eine Nasenlänge hinter McDonald’s. Und auf der gleichen Spielwiese tummeln sich auch die Läden für Sandwichs (Subway und Konsorten), Geflügel (Kentucky und alle übrigen Fried Chicken), Pizza, Taco und Donuts. Der Markt wird von McDonald’s mit 41,9% und Burger King mit 12,9% gehalten. McDonald’s hat jeweils ein Restaurant in drei bis vier Minuten Entfernung (zu Fuß in den Städten, in ländlichen Regionen mit dem Auto) vom Durchschnittsamerikaner aufzuweisen. Zwischen 1994 und 1996 erhöhte sich die Anzahl der McDonald’s-Filialen in den USA um 11%, mehr als dreitausend neue Restaurants wurden in diesen drei Jahren eröffnet.
Der Konkurrenzkampf zwischen den beiden Ketten erhitzte sich 1988, als Taco Bell den Markt mit dem Taco zu neunundfünfzig Cent eroberte und seine Verkäufe sprunghaft um 16% steigerte. Dieser Schritt wirkte sich zu Anfang auf die Kleinen aus. Auf dem Hamburgersektor senkten Checker’s und Rally’s den Frikadellenpreis auf neunundneunzig Cent.
McDonald’s erwachte als erster von den Großen. 1992 wurde in der Kette das Kombinationsmenü eingeführt, bei dem eine Ermäßigung auf Hamburger gegeben wurde, wenn sie zusammen mit Pommes und einem Getränk konsumiert wurden. Es war ein kluger Schritt, denn der Reingewinn bei Pommes und Getränken liegt bei über 80%. Burger King machte damals alle nur erdenklichen Fehler. Man reduzierte das Fleischgewicht, um die Verluste einzuschränken, und verringerte den Fettgehalt der Mayonnaise, um zu sparen.
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