Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Alles so schoen rund hier - Mein erstes Schwangerschaftsabenteuer

Titel: Alles so schoen rund hier - Mein erstes Schwangerschaftsabenteuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Samantha Cowen Christiane Burkhardt
Vom Netzwerk:
wo einmal Arme und Beine sein werden. Meine Mutter und ich schweigen ehrfürchtig.
    Der Doktor ist ein großer Zauberkünstler.
    »Hören Sie mal«, sagt er breit grinsend und dreht ein Rädchen am Computer. Ein Herzschlag füllt das Behandlungszimmer. Ich stelle eine Frage, obwohl ich die Antwort darauf bereits kenne. »Ist das der Herzschlag meines Kindes«
    Er nickt immer noch grinsend.

    »Ungefähr hundertdreißig Schläge pro Minute, und das ist vollkommen normal und gesund«, sagt er.
    Ich sehe meine Mutter an, in ihren Augen stehen Tränen. Wir fassen uns an den Händen.
    »Oh, Schätzchen«, sagt sie.
    Es hat mir die Sprache verschlagen. Das hier ist echt, wirklich echt. Ein Mensch wächst in mir heran. Plötzlich sind es die Übelkeit, Erschöpfung, die Stimmungsschwankungen und Hitzewellen wert. Ich lege einen Finger auf das Spiegelei auf dem Bildschirm.
    »Hallo, Baby«, sage ich leise.
    Meine Mutter ist nach wie vor von der Technik fasziniert. »Zu meiner Zeit gab es das alles nicht«, verkündet sie und sieht sich im Zimmer um. Ich sehe, dass die Zeitschrift aus ihrer Handtasche herausragt. Hoffentlich bemerkt der Doktor nichts davon. Er macht nicht den Eindruck, sondern zieht die Sonde heraus und fordert mich auf, mich wieder anzuziehen.
    »Danach kommen Sie in mein Sprechzimmer, und wir besprechen alles.«
    Ich kleide mich an, während meine Mutter dem Gynäkologen folgt und ihm ihre Erfahrungen mit Geburten schildert. Als ich das Sprechzimmer erreiche, hat sie mich und meinen Bruder Nicholas bereits zur Welt gebracht, während Simon gerade in der Mache ist.
    »Er war so groß, dass sich der Arzt gegen das Fußende des Bettes stemmen musste und …«
    Ich unterbreche die Mutter-Memoiren und erkundige mich nach dem Geburtstermin meines Kindes. Meines KINDES. MEINES Kindes.

    Er schaut in einer Tabelle nach.
    »Nun, wenn Sie seit zehn Wochen schwanger sind, würde ich sagen …«
    Ich unterbreche ihn.
    »Zehn Wochen Aber wenn wir das Kind erst Ende November gezeugt haben, müsste ich doch erst in der achten Woche sein, oder«
    Er schüttelt den Kopf. »Nein.«
    Nein Hatte der Mann keine Mathematik in der Schule Er fängt an zu erklären.
    »Für uns beginnt die Schwangerschaft mit dem Datum Ihrer letzten Periode.«
    Das finde ich unlogisch.
    »Aber damals war ich doch noch gar nicht schwanger, oder«
    »Nein, praktisch gesehen nicht.«
    Praktisch gesehen nicht. Das ist doch wohl eine eindeutige Tatsache Ein bisschen schwanger gibt es nicht – entweder man ist es oder nicht. Ich gebe diese Altweiberweisheit weiter.
    »So rechnen wir nun mal.« Er lächelt geduldig.
    Na dann. Wer bin ich schon, um mich in die moderne Medizin einzumischen. Aber zum ersten Mal bekomme ich Zweifel, was die Kompetenz heutiger Ärzte angeht. Warum rechnen sie so Das ergibt doch überhaupt keinen Sinn. In Wahrheit ist man schwanger, wenn man, na ja, wirklich schwanger ist und nicht zwei Wochen vorher. Wäre ich Ärztin, wäre es mir peinlich, eine bescheuerte Formel verwenden zu müssen, um den Geburtstermin zu ermitteln, statt mich auf die exakten Angaben des Zeugungstermins meiner Patientin zu verlassen. Aber der
Doktor scheint keine Gedanken lesen zu können, da er den Geburtstermin einträgt, der auf seinen Berechnungen beruht und der meinem plus zwei Wochen entspricht.
    »Ich würde sagen, das Kind kommt zwischen dem 25. und 28. August zur Welt«, sagt er.
    »Oh gut, eine Jungfrau«, sagt meine Mutter triumphierend. »Dann ist wenigstens einer bei euch in der Familie gut organisiert.«
    Mein Mann ist Krebs, und ich bin Löwe – beides Sternzeichen, die nicht auf einen vernünftigen Umgang mit Geld hindeuten.
    Der Gynäkologe sieht mich an. »Nehmen Sie derzeit irgendwelche Medikamente«
    »Dreißig Milligramm Aropax 20.«
    Er nickt. »Das geht in Ordnung.«
    Meine Mutter ist besorgt.
    »Nimmst du immer noch Antidepressiva«
    Das ist jetzt nicht der richtige Zeitpunkt für so eine Unterhaltung.
    »Mutter, das ist jetzt nicht der richtige Zeitpunkt für so eine Unterhaltung.«
    »Ich dachte, es geht dir besser.«
    »Es geht mir auch besser. Deshalb nehme ich die Medikamente ja.«
    Sie wendet sich Hilfe suchend an den Arzt.
    »Soll sie sie weiternehmen, obwohl sie ein Kind erwartet«
    Er nickt erneut, ohne aufzusehen.
    »Ja, sie wirken sich nicht schädlich auf die Entwicklung des Fötus aus.«

    »Ich weiß nur, dass ich während meiner Schwangerschaft überhaupt keine Medikamente nehmen durfte.«
    Ich will nicht, dass man

Weitere Kostenlose Bücher