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Alles so schoen rund hier - Mein erstes Schwangerschaftsabenteuer

Titel: Alles so schoen rund hier - Mein erstes Schwangerschaftsabenteuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Samantha Cowen Christiane Burkhardt
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Kleinigkeiten streiten, übersehen wir das Wesentliche. Unser tanzendes Baby zum Beispiel, und wie es zustande kam.«
    Wir beugen uns vor, bis sich unsere Stirnen berühren.
    »Es gibt ihn, weil wir uns lieben.«
    Ich nicke erneut.
    »Und weil ich fantastisches Sperma habe.«

    »Ihr habt also das Wesentliche gekauft«, sagt meine Mutter wenige Tage später und schließt ihren Taschenkalender. Wir sitzen bei ihr im Wohnzimmer.
    »Nein, ich brauche noch Fläschchen, einen Sterilisator, Still-BHs, eine Milchpumpe …«
    »Was«
    Ich halte inne und schaue sie an.
    »Was genau meinst du«
    Sie schüttelt den Kopf.
    »Wozu brauchst du Fläschchen und Sterilisator, wenn du stillen willst Und wofür brauchst du Still-BHs und eine Milchpumpe, wenn du dem Kind das Fläschchen geben willst«
    Ich seufze mit der Überlegenheit eines Menschen, der sechzehn Bücher über Schwangerschaft und Geburt gelesen hat. Dass meine Mutter drei Kinder zur Welt gebracht hat, und das ganz ohne PDA, ist dabei völlig nebensächlich.
    »Wenn es mir einmal nicht möglich sein sollte, mein Kind zu stillen, pumpe ich mir damit Milch ab, die es dann im Fläschchen bekommt. Und den Sterilisator brauche ich, um die Fläschchen für die abgepumpte Milch sauber zu halten.«
    Meine Mutter schüttelt nach wie vor den Kopf.
    »Damals war das anders.«
    »Nein, damals wusste jede Frau instinktiv, was sie tun musste und wann sie es tun musste. Und wenn sie nicht genug Milch hatte, beschäftigte sie eine Amme.«
    »Ach hör schon auf, Samantha.« Meine Mutter ist nicht gerade Mutter Teresa.
    »Ich möchte eben einfach gut vorbereitet sein. Ich mag es,
wenn ich alles habe, was ich brauche. Auch wenn ich es dann vielleicht gar nicht brauche.«
    Sie lächelt. »Ich weiß. Als du geboren wurdest, war ich dermaßen unvorbereitet, dass ich überhaupt kein Babyzubehör hatte, als die Wehen anfingen.« Sie lacht.
    »Ich war völlig naiv, hatte keinerlei Ratgeber gelesen. Ich hätte dich beinahe verloren.«
    Das ist mir neu.
    »Was ist passiert«
    Sie lehnt sich in die Sofapolster zurück.
    »Nun, du warst überfällig, aber ich machte mir deswegen keine Sorgen. Ich dachte, ich hätte einfach das Datum falsch verstanden. Dein Dad und ich waren bei deiner Tante Doreen zum Essen eingeladen.«
    Ich beuge mich vor. So weit es mir möglich ist, ohne dass ich platze.
    »Und dann«
    »Dann wurde mir ein wenig übel, also legte ich mich bei Tante Doreen etwas hin.«
    »Wie übel«
    »Nun, ich nehme an, ich hatte Wehenschmerzen.«
    DU NIMMST ES AN
    »Wie dem auch sei, meine Fruchtblase war geplatzt, und das Fruchtwasser war grün und schleimig.«
    Diese Details hätte sie mir ruhig ersparen können.
    »Das bedeutet, dass du wahrscheinlich Atemnot hattest. Weil du deinen Darm in die Gebärmutter entleert hattest.«
    Wie reizend.
    »Wir beschlossen, direkt ins Krankenhaus zu fahren. Also
stiegen dein Dad und ich ins Auto und fuhren zum Supermarkt.«
    Ich blinzle. Habe ich da gerade etwas falsch verstanden
    »Warum zum Supermarkt«
    »Weil ich vergessen hatte, etwas zum Abendessen einzukaufen.«
    Ich traue meinen Ohren kaum. Ich muss nachhaken.
    »Du weißt, dass ich Atemnot habe, hältst aber auf dem Weg ins Krankenhaus noch bei einem Supermarkt, um etwas fürs Abendessen einzukaufen Warum Du würdest ohnehin nicht zu Hause sein, um es zu essen.«
    Meine Mutter ist beleidigt.
    »Ich musste doch was für Daddy besorgen.«
    Oh. Ach so.
    »Aber ich hatte bereits solche Schmerzen, dass ich mir einfach den nächstbesten Einkaufswagen geschnappt und zehn Kilo Tiefkühlerbsen hineingeworfen habe.« Sie lacht. Ich tue es ihr nach, aber eher widerwillig.
    »Und was ist dann passiert, als ihr im Krankenhaus wart«
    »Oh, alles lief bestens. Du kamst zur Welt, und Daddy bekam Spiegeleier und Bratkartoffeln.«
    »Ich bin gerührt, dass du meine Geburt dermaßen bemerkenswert fandest, dass du noch weißt, was Daddy an jenem Tag gegessen hat«, sage ich sarkastisch. »Aber hattest du denn keine Angst, ich könnte sterben«
    Mum streicht ihre Haare zurück.
    »Eigentlich nicht. Damals dachte ich bloß, wenn ich erst mal im Krankenhaus bin, wird alles gut.« Sie strahlt mich an. »Und so war es dann auch.« Sie sieht mich kurz trotzig an. »Und mach
deinem Dad keine Vorwürfe! Das Ganze war eine sehr traumatische Erfahrung für ihn. Erst das Spiegelei half ihm wieder auf die Beine.«
    Ich nehme mir vor, sofort das Krankenhaus anzurufen, falls ich in der Woche vor Chris’ Geburt irgendwelche

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