Alles so schoen rund hier - Mein erstes Schwangerschaftsabenteuer
Schmerzen haben sollte. Und darauf zu achten, dass genügend Eier und Kartoffeln im Haus sind.
Das dritte Schwangerschaftsdrittel.
KAPITEL 6
Verhasste Geburtsvorbereitung.
Schon als ich vor dem größten Gebäude halte, in dem ich seit dem Luxushotel The Palace of the Lost City je gewesen bin, weiß ich, dass Geburtsvorbereitungskurse keine gute Idee sind. Erstens, weil ich bereits jedes erhältliche Buch über die Geburt besitze. Zweitens, weil mich dieser Kurs den Gegenwert einer halben Auto-Leasingrate kostet. Und drittens, weil ich meinem Frauenarzt dreimal so viel wie üblich dafür bezahle, dass er mich von einem gesunden Kind entbindet. Ich will mich schließlich nicht überversichern. Trotzdem habe ich mich von zwei wohlmeinenden Freundinnen überreden lassen, die mir versichert haben, dass ich mein Kind ohne den Besuch dieses Kurses höchstwahrscheinlich drei Tage nach Verlassen der Klinik umbringen werde.
»Du musst UNBEDINGT zu Sandra gehen, sie ist so was von FANTASTISCH«, schwärmt Katie bei einem Glas Wein. »Sie ist immer für einen da und weiß alles, was du in der ersten Zeit wissen musst.«
»Zum Beispiel, wie viele Beruhigungspillen ich nehmen darf, wenn mein Baby mehr als drei Stunden schreit«
Katie wirft mir einen kühlen Blick zu. »Sei nicht albern. Du hast ja keine Ahnung, wie schwer es ist, ein Kind zu gebären,
tatsächlich ein Kind zu BEKOMMEN. In Sandras Kurs erhältst du das nötige Selbstbewusstsein.«
Ich verlagere mein Gewicht auf ihrem Ledersofa. Das blöde Ding quietscht unter mir. Das liegt natürlich daran, dass ich fett bin. Ich bin weder »strahlend« noch »gesund«. Als Katie schwanger war, war sie beides. Ganz einfach, weil sie nur für zwei gegessen hat und nicht für zweihundert. Diese Erkenntnis sorgt auch nicht gerade dafür, dass ich mich mit meiner Michelin-Männchen-Figur wohler fühle. Katie ist hochgewachsen, zierlich und wunderschön. Sie hat zwei Kinder zur Welt gebracht und sieht unglaublich aus. Sie gehört zu den Menschen, die stets alles unter Kontrolle haben. In diesem Haushalt gibt es weder Rotznasen noch späte Badezeiten.
Ich nippe an meinem Kräutertee und hasse sie.
»Wie dem auch sei, wenn Sandra nicht gewesen wäre, hätte ich nicht gewusst, was ich tun soll«, fährt sie fort und wirft mit einer perfekt manikürten Hand eine blonde Strähne nach hinten. »Nur ihr habe ich es zu verdanken, dass meine beiden Kinder noch leben.« Sie lacht.
Ich mustere meine abgekauten Nägel. Ich beschließe, dass mich keine zehn Pferde zu Sandra bringen.
»Man kann sie jederzeit anrufen, sie ist IMMER für einen da, wenn man sie braucht, und sie weiß STETS, was zu tun ist.« Dieser Satz stammt von meiner Freundin Tabitha, die mir entkoffeinierten Kaffee macht, weil richtiger Kaffee sooooooooo was von schädlich für Schwangere ist. Ich möchte keinen entkoffeinierten Kaffee. Ich möchte hundertprozentigen Arabicum, frisch gemahlen. Aber wenn ich den trinke, bin ich eine Rabenmutter.
Und ich möchte keine Rabenmutter sein, noch bevor das Kind überhaupt auf der Welt ist. Ich werde bestimmt auch so genügend Fehler machen, wenn mein Sohn erst mal da ist. Deshalb möchte ich nicht schon damit anfangen, wenn wir uns noch einen Körper teilen.
Tabitha ist eine brünette Version von Katie. Sie hat eine drei Jahre alte Tochter, die wirklich entzückend ist. Sie verbringt zwei Stunden pro Tag im Fitnessstudio, weil es ihr Spaß macht. Sie hat einen dermaßen knackigen Po, dass man ihn als Nussknacker benutzen könnte. Ich nippe an meinem entkoffeinierten Kaffee und hasse sie.
»Manchmal bekamen Dave und ich Panik«, sagt sie lachend, »aber dann fragten wir uns jedes Mal: ›Was würde Sandra tun‹ Und haben uns sofort wieder beruhigt.«
Ich kann mir nicht vorstellen, dass Tabitha jemals Panik bekommen hat, und sage ihr das auch. Sie reißt ihre braunen Augen extrem weit auf. »Oh nein! SCHÖN WÄR’S. Ich habe mir wegen jeder Kleinigkeit Sorgen gemacht, angefangen bei den Stillzeiten über das Baden bis hin zum Windelwechseln …«
Ich habe mir über diese Dinge noch keine Gedanken gemacht. Bis Christopher seinen großen Auftritt hat (oder Austritt, je nachdem, wie man es betrachtet), dauert es noch acht Wochen. Ich mache eine entsprechende Bemerkung.
»Dann MUSST du zu Sandra! Ich werde einen Termin für dich vereinbaren.« Ich sage ihr wahrheitsgemäß, dass das nicht nötig ist. Katie hat sich bereits darum gekümmert. Eine Amazone kann ich
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