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Alles, was ich will, bist du

Alles, was ich will, bist du

Titel: Alles, was ich will, bist du Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Abby Green
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könnte sie gar nicht glauben, dass ich ihr wirklich das Essen serviere.“
    „Es tut mir leid.“
    Gracies Verwirrung mischte sich mit Panik. Was hatte Rocco vor? Warum sah er sie so an? „Sagen Sie das nicht dauernd! Es tut Ihnen überhaupt nicht leid!“ Schon wieder stiegen Tränen in ihre Augen, und sie sah Rocco nur noch verschwommen.
    Wieso ließ er sie nicht endlich allein? Sie hatte sich in ein schluchzendes, schniefendes Wrack verwandelt. Was wollte er denn noch? „Wissen Sie, wie es sich anfühlt, wenn jemand durch einen hindurchsieht?“, rief sie. „Können Sie sich auch nur annähernd vorstellen, wie sich das anfühlt? Ich bin jemand, Rocco! Ich bin ein Mensch mit Hoffnungen und Träumen und Gefühlen. Ich bin kein schlechter Mensch, ganz egal, was Sie von mir denken.“
    Rocco umfasste ihre Arme mit seinen großen Händen. Sein Griff war gleichzeitig fest und sanft. Zitternd holte Gracie Luft.
    „Ich weiß … ich weiß ganz genau, wie sich das anfühlt.“ Seine Stimme klang heiser.
    „Woher wollen Sie das wissen?“, rief Gracie wütend. „Sie haben doch nicht einmal eine Idee, wovon ich rede.“
    Sein Griff wurde fester. „Ich kenne das Gefühl“, wiederholte er.
    In seinem Gesicht konnte Gracie erkennen, dass er die Wahrheit sagte. Entgeistert sah sie zu ihm auf. Er hob eine Hand und legte sie unter ihr Kinn, sodass sie seinem Blick nicht entkommen konnte. „Ich übersehe Sie nicht.“
    Verwirrung mischte sich mit Gracies Ärger. Ihr war, als würde ihr Körper in Flammen stehen. „Nein, das kann nicht sein … Für Sie bin ich nur ein Niemand.“
    Entschieden schüttelte er den Kopf. „Nein. Ganz bestimmt sind Sie kein Niemand für mich.“
    Gracie spürte, wie sich ihre Haare aus dem Knoten lösten, aber das kümmerte sie nicht. In diesem Moment hätte die Welt um sie herum untergehen können, und es hätte sie nicht gekümmert. Sie konnte nur in Roccos dunkle Augen schauen und in den unergründlichen Tiefen versinken.
    „Rocco“, flüsterte sie zitternd. „Warum sind Sie hier?“
    Noch immer hielt er ihren Arm, aber sie machte keinen Versuch, sich zu befreien. Er zog sie näher zu sich, schwieg einen langen Moment, dann sagte er leise: „Ich will dich. Ich bin hier, weil ich dich will. Den ganzen Abend, die ganze Woche, seitdem ich dich zum ersten Mal gesehen habe … will ich dich. Nicht Honora. Das hat sie geahnt. Darum war sie so grausam.“
    Gracie schüttelte den Kopf. Ihr Körper glühte, noch nie in ihrem Leben war ihr so heiß gewesen. Sie hatte fest geglaubt, dass Rocco ihre Gefühle für ihn nicht bemerken würde.
    Erst recht nicht erwidern.
    „Nein! Sie sind nur gelangweilt … oder Sie versuchen, sie eifersüchtig zu machen … oder so was. Ich komme Ihnen bloß gerade gelegen.“
    Rocco verzog sein Gesicht. „Oh nein, Sie kommen mir ganz bestimmt nicht gelegen. Und ich bin auch nicht gelangweilt. Es interessiert mich absolut nicht, ob Honora Winthrop eifersüchtig ist. Diese Sache ist beendet, und ich werde sie nicht wiedersehen.“
    Alles drehte sich um Gracie. Ganz langsam begann sie zu begreifen, was Rocco da sagte. Er hatte sich ihretwegen mit seiner Verlobten zerstritten? Und er hatte sie gewählt? Gracie? „Aber … Sie hatten vor, sie zu heiraten.“
    Rocco schwieg einen Augenblick und ließ ihre Worte auf sich wirken. Er hatte gerade seine Beziehung mit Honora Winthrop ruiniert und damit auch seine Pläne, in die oberen Zehntausend einzuheiraten. Und das, weil er Gracie O’Brian begehrte.
    Noch nie in seinem Leben hatte er etwas so sehr gewollt. War es ihm wirklich wichtiger, mit ihr ins Bett zu gehen, als auf der sozialen Leiter ganz nach oben zu klettern? Er wollte die Antwort gar nicht wissen.
    Ein Teil seines Gehirns funktionierte immer noch, und dieser Teil sagte ihm, dass er Honora Winthrop hinterherlaufen musste. Wenn er jetzt schnell genug reagierte, konnte er vielleicht noch etwas retten.
    Aber das wollte er gar nicht. Seit Wochen hatte ihn das Gefühl gequält, zu ersticken. Jetzt merkte er, dass es endlich verschwunden war.
    Er schüttelte den Kopf. „Wir waren nicht zusammen – nicht richtig. Es war eher ein stillschweigendes Einvernehmen, dass eine Heirat für beide Seiten vorteilhaft wäre.“
    „Aber das ist … so kalt.“
    Rocco zuckte mit den Schultern. „So ist das Leben. Ich hatte sie noch nicht gebeten, meine Frau zu werden, und ich war noch nicht mit ihr im Bett.“
    Gracie versuchte immer noch, das Ganze zu begreifen. Rocco

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