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Allwissend

Allwissend

Titel: Allwissend Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffery Deaver
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in ihrem Büro angekündigt. Auch Maryellen hatte ihn wegen des Treffens angerufen. Aber der CBI-Chef war nicht ans Telefon gegangen. Dance hatte sich nicht die Mühe gemacht, es weiter zu versuchen, da Overby sich meistens kaum für die taktische Seite der Ermittlungen interessierte. Sie wäre nicht überrascht gewesen, wenn er die Teilnahme an der Besprechung sogar unumwunden abgelehnt hätte. Er wolle die Dinge lieber in ihrer »Gesamtheit« betrachten, so seine Lieblingsfloskel der letzten Zeit. (TJ hatte ihn deswegen mal als Charles Overview bezeichnet, woraufhin Dance lachen musste, bis ihr der Bauch wehtat.)
    »Also gut. Diese Mädchen-im-Kofferraum-Sache... die Reporter rufen mich bereits an. Bislang habe ich Ausflüchte gemacht. Die hassen das. Was ist der letzte Stand?«
    Ah, Reporter. Das erklärte sein Interesse.
    Dance berichtete ihm, was sie zum jetzigen Zeitpunkt wussten und was sie vorhatten.
    »Glauben Sie, er wird es noch mal versuchen? In den Nachrichten wenigstens geht man davon aus.«
    »Man spekuliert dort«, korrigierte Dance vorsichtig.
    »Da wir nicht wissen, aus welchem Grund er Tammy Foster überfallen hat, können wir dazu keine Einschätzung geben«, sagte O'Neil.
    »Und das Kreuz hängt damit zusammen? Es war als Botschaft gedacht?«
    »Die Blumen stimmen laut Spurensicherung überein, ja.« »Autsch. Ich hoffe nur, das hier wird kein zweiter Summer of Sam.«
    »Äh... was meinen Sie damit, Charles?«, fragte Dance.
    »Diesen Kerl in New York. Der Nachrichten hinterlassen und Leute erschossen hat.«
    »Oh, Summer of Sam hieß der Film. Von Spike Lee.« TJ war ein wandelndes Lexikon der populären Kultur. »Der Killer hieß Son of Sam.«
    »Ich weiß«, versicherte Overby sogleich. »Es sollte eine Anspielung sein. Weil wir doch gerade Sommeranfang hatten.«
    »Uns liegen zurzeit weder Hinweise auf das eine noch auf das andere vor. Genau genommen wissen wir noch überhaupt nichts.«
    Overby nickte. Es gefiel ihm nicht, keine Antworten zu haben. Für die Presse, für seine Bosse in Sacramento. Er war dann immer gereizt, und das wiederum führte dazu, dass auch alle anderen gereizt waren. Der frühere Leiter Stan Fishburne hatte aus gesundheitlichen Gründen unerwartet schnell in den vorzeitigen Ruhestand gehen müssen. Als Overby zu seinem Nachfolger ernannt wurde, herrschte allgemeine Bestürzung. Fishburne hatte seinen Leuten stets den Rücken gestärkt und es zu ihrer Unterstützung mit jedem beliebigen Gegner aufgenommen. Overby war da anders. Ganz anders.
    »Auch der AG hat sich schon bei mir gemeldet.« Ihr oberster Chef, der Generalstaatsanwalt. »Die Geschichte ist in Sacramento in den Nachrichten gelaufen. Genau wie bei CNN. Ich muss ihn zurückrufen. Wenn wir doch nur schon irgendetwas Genaueres sagen könnten.«
    »Wir dürften bald mehr wissen.«
    »Wie groß ist die Chance, dass es sich bloß um einen misslungenen Streich gehandelt hat? Vielleicht um das Aufnahmeritual einer Studentenverbindung? Das haben wir doch auf dem College alle mal mitgemacht, oder?«
    Dance und O'Neil hatten keiner Verbindung angehört. Bei TJ hatte sie in dieser Hinsicht ebenfalls Zweifel, und Rey Carraneo hatte seinen Bachelor in Strafrecht durch Abendkurse erworben und tagsüber in zwei Jobs gearbeitet.
    »Ziemlich heftig für einen Streich«, sagte O'Neil.
    »Nun, lassen Sie es uns als eine Möglichkeit im Hinterkopf behalten. Ich möchte lediglich sichergehen, dass wir keine Panik schüren. Damit wäre niemandem geholfen. Wirken Sie Spekulationen über einen etwaigen Serientäter möglichst entgegen. Und erwähnen Sie das Kreuz nicht. Der Fall Pell hat uns diesen Monat schon genug zugesetzt.« Er sah Dance an. »Übrigens, wie ist denn Ihre Zeugenaussage gelaufen?«
    »Der Fall verzögert sich.« Hatte er ihrer Nachricht denn überhaupt nicht zugehört?
    »Das ist gut.«
    »Gut?« Dance war immer noch wütend über den Abweisungsantrag.
    Overby blinzelte nervös. »Ich meine, es verschafft Ihnen Luft, um diesen Kreuz-Fall zu bearbeiten.«
    Sie dachte an ihren alten Chef. So also fühlte echte Sehnsucht sich an.
    »Was sind die nächsten Schritte?«, fragte Overby.
    »TJ kontrolliert die Überwachungskameras der Geschäfte und Autohändler in der Nähe der Fundstelle des Kreuzes.« Sie wandte sich an Carraneo. »Und Rey, könnten Sie sich in der Gegend des Parkplatzes umsehen, auf dem Tammy entführt wurde?«
    »Ja, Ma'am.«
    »Michael, woran arbeiten Sie beim MCSO gerade?«, fragte Overby.
    »Ich

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