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Alma Mater

Alma Mater

Titel: Alma Mater Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Mae Brown
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gerade die leichteste.
     
Charly hatte bisher in seinem Leben mit zwei Frauen geschlafen. Die eine war seine Highschool-Freundin; sie hatten es hastig getrieben, wo immer es sich unentdeckt machen ließ. Die andere war seine erste Freundin auf dem William and Mary College, im ersten Studienjahr. Er hatte das Grundlegende gemeistert, aber er wußte, daß es noch eine Menge zu erfahren gab und konnte es nicht erwarten, das alles mit Vic zu erfahren. Aber er hatte eine solche Achtung, eine solche Ehrfurcht vor ihr, daß er nie gedrängt hatte. Zudem besaß Charly ein großartiges Gespür für Menschen. Er wußte, ohne daß man es ihm sagen mußte, daß Vic keine Frau war, die sich zu Sex oder sonst etwas drängen ließ.
     
Sie umklammerte ihn, küßte ihn, massierte sein Kreuz, bis er ihr entglitt.
     
»Meinst du, daß jetzt welche von diesen kleinen Teilchen im James herumschwimmen?« Sie küßte ihn auf die Wange.
     
Er seufzte. »Du fühlst dich so gut an.« Er hielt kurz inne, seine Rückenmuskeln spannten sich. »Vic, ich hab gar nicht dran gedacht, was…«
     
»Ich auch nicht. Ich trage die Konsequenzen, falls es welche geben sollte.« Ihr war die unerfreuliche Aussicht in den Sinn gekommen, daß es beim Hetero-Sex null Spontaneität geben durfte.
     
Für Vic kam es auf keinen Fall in Frage, die Pille zu nehmen. Sollten andere Frauen ihr hormonelles Gleichgewicht vermurksen. Sie wollte das nicht. Das hieß Kondome kaufen – sicher nicht in Surry County, wo jeder mit jedem schwätzte – oder sich ein Pessar anpassen lassen, was bedeutete, daß man Sex planen oder unterbrechen mußte, um es einzusetzen.
     
Mit Chris war aufpassen nicht angesagt.
     
»Ich will dich heiraten. Ich werde dich auf alle Fälle heiraten.« Er schauderte einen Moment.
     
»Du mußt zuerst fragen.«
     
»Das will ich und das werde ich.« Er küßte sie.
     
Charly entstammte derselben Gesellschaftsschicht wie Vic, wo man eine Frau nicht einfach bat, einen zu heiraten. Man sprach zuerst mit ihrem Vater. Wenn sie keinen Vater hatte, sprach man mit ihrer Mutter oder einer anderen Autoritätsperson. Die Regeln für korrektes Benehmen hatten jahrhundertelange Umwälzungen in Virginia überdauert. Sie würden sich nie ändern. Der Mann hielt um die Hand einer Frau an, und wenn sie den Antrag annahm, sollte er unbedingt in der Lage sein, für sie zu sorgen. Das konnte Charly glücklicherweise.
     
Gaben zwei Menschen sich einfach ohne das ganze schickliche Drum und Dran das Jawort, dann war das ein Armutszeugnis, selbst wenn sie reich waren.
     
Sie stiegen aus dem Wasser und gingen zurück zum Haus; der heftige Regen wusch den Flußgeruch ab. Piper grüßte sie schwanzwedelnd.
     
Vic wand ein Handtuch um Charly und eins um sich selbst. Dann rieb sie ihn ab und spürte, daß er wieder einen Steifen hatte.
     
»Vielleicht kriegen wir’s hin, daß niemand was merkt.«
     
Sie rannten die Treppe hinauf, liefen in Vics Schlafzimmer und warfen sich auf ihr breites Bett.
     
Sie schlang die Beine um ihn, ganz so wie Chris es nachts zuvor mit ihr gemacht hatte. Der Höhepunkt war harmonisch. Charly kam im selben Augenblick wie sie; sie war dankbar, daß er es so lange ausgehalten hatte.
     
Er stützte sich auf die Ellbogen. »Welchem Umstand verdanke ich dieses denkwürdige Ereignis?«
     
»Ich hatte keine Lust mehr, noch länger zu warten.« Sie küßte ihn wieder. »Komm, laß uns duschen.« Als sie aufstand, lief sein Sperma aus ihr heraus. »Erstaunliches Zeug.« Sie lachte.
     
Ein wenig tropfte noch aus seinem Penis. Er wischte es mit dem Finger ab. »Gibt es Anstandsregeln für Körperflüssigkeiten?«
     
»Ich denke, wir lecken uns entweder sauber, wischen es ab oder waschen es weg. Davon haben sie mir im Benimmunterricht nichts gesagt. Ist bloß ’ne Vermutung.«
     
Sie duschten, liefen nach unten und zogen sich an.
     
Vic hatte gerade den Kühlschrank aufgemacht, als R. J. und Bunny hereinkamen. Nach einer stürmischen Begrüßung zog Bunny ein neues Fernglas aus einer glänzenden blauen Einkaufstüte.
     
»Zeiss zehn mal sechsundfünfzig. Damit kann ich nachts sehen.«
     
»Das ist ja Spitze, Tante Bunny.«
     
»Fragt nicht, was es gekostet hat.« Bunny reichte Charly das Glas. Als niemand fragte, fügte sie hinzu: »Ein Vermögen.«
     
»Das kann man wohl sagen.« R. J. ging zum Kühlschrank. »Hungrig? Dumme Frage. Setzt euch hin, alle miteinander. Ich werde ein kulinarisches Wunder vollbringen.«
     
»R. J. ich

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