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Alma Mater

Alma Mater

Titel: Alma Mater Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Mae Brown
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esse jeden Krümel, den du mir vorsetzt.« Bunny nahm das Fernglas wieder an sich, nachdem auch Vic es begutachtet hatte. »Ist es nicht einmalig? Ich würde ja sagen, guck mal durch, aber der Regen…« Bunny stand auf, hielt sich das Fernglas an die Augen. »Ich kann sogar bei diesem Wetter sehen. Oh, es ist einfach das Beste, das Allerallerbeste. Hier, Charly.«
     
Er stand auf, um durch das Glas zu sehen. »Donnerwetter, Mrs. McKenna, damit könnten Sie sich bei der Antiterroreinheit melden.«
     
Während sie plauderten, bereitete R. J. das Mittagessen für sie zu. Sie liebte es, Leute zu beköstigen. Im Nu hatte sie kaltes Roastbeef, einen Laib frisches Weizenvollkornbrot, Kartoffelsalat, Mayonnaise, Senf, saure Gurken und gefüllte Eier aufgetischt.
     
»Mom, du mußt geahnt haben, daß wir kommen.«
     
»Zufällig hatte deine Schwester hier gestern Abend eine Versammlung ihres Pep-Clubs, nur die Funktionäre, und das hier sind die Reste. Sie kann prima organisieren.«
     
Bunny legte immer wieder ihre Gabel hin und griff nach dem neuen Fernglas. Sie konnte die Hände nicht davon lassen. »Oh, ich bin hin und weg. Ich werde Don die Rechnung nicht zeigen. Ich hab’s von meinem eigenen Konto bezahlt.«
     
»Charly, wir haben dich letztes Wochenende vermißt, und ich nehme an, dieses Wochenende werden wir dich wohl wieder vermissen«, sagte R. J.
     
»Es ist immer ein Vergnügen, Sie bei den Spielen dabei zu haben, Mrs. Savedge.«
     
»Vielleicht fahren wir übernächstes Wochenende alle zusammen zu einem Spiel hinüber. Dann kannst du hinterher mit uns zurückfahren und den Rest des Wochenendes hier verbringen.«
     
»Das wäre super.« Er lächelte. Er mochte R. J. gern und Bunny auch. Er hatte sie den Sommer über ein bißchen näher kennen gelernt, als er mit ihr und Frank Savedge Golf gespielt hatte.
     
»Was habt ihr getrieben, ihr zwei?« Bunny hoffte, sie würde eine ausweichende Antwort bekommen, irgendwas, das ihre Fantasie beflügelte, da Don sie in letzter Zeit nicht mehr beflügelte.
     
»Wir wollten im Regen in den Fluß springen«, sagte Charly.
     
»Oh. Vorsicht, ihr zwei – man kann nie wissen, was da drin rumschwimmt«, warnte Bunny.
     
»Du hast ja so Recht, Tante Bunny«, stimmte Vic ihr zu und lächelte. »Herrgott, Vic, das muß man dir lassen, du machst keine halben Sachen.« Jinx saß in ihrem Wohnzimmer, das mit gerahmten Postern von impressionistischen Gemälden dekoriert war.
     
Wegen seiner abendlichen Ausgangssperre hatte Vic Charly vor seinem Wohnheim abgesetzt. Sie hatte zudem Chris angerufen, sobald sie durch Jinx’ Tür getreten war, und ihr gesagt, sie hätte nach Hause gemußt, jetzt sei sie bei Jinx und sie würden sich morgen nach den Vorlesungen sehen. Dann plumpste sie wie eine abgeschossene Ente in einen Sessel und erzählte Jinx alles haarklein.
     
»Was soll ich jetzt tun?«
     
»Es genießen.« Jinx lachte. Sie hatte Kaffee gemacht, stand auf, um einzuschenken und kam mit zwei großen Bechern zurück. »Hier, Koffein klärt dein getrübtes Hirn.«
     
»Ich glaube, es ist für immer getrübt.«
     
Jinx setzte sich ihrer besten Freundin gegenüber. »Und keiner von beiden weiß vom anderen?«
     
»Nein. Doch, Chris weiß natürlich von Charly. Sie weiß nur nicht, daß ich mit ihm geschlafen habe.«
     
Homosexualität würde ihren Preis von Vic fordern; das tat sie bei allen. Jinx hegte keine Abneigung dagegen, aber sie erkannte, daß es ein kompliziertes Leben war.
     
»Liebst du Charly?«
     
»Was gibt’s da nicht zu lieben?«
     
»Liebst du Chris?«
     
»Das ist es ja eben, Jinx. Ich kenne die Frau kaum. Aber ich kann nicht in ihrer Nähe sein, ohne ihr die Kleider vom Leib reißen zu wollen. Stürmischer Sex.«
     
Jinx legte die Füße auf die Kiste, die als Couchtisch diente. »Bevor das passiert ist – hattest du da schon mal mit dem Gedanken gespielt, mit einer Frau zu schlafen?« Vic schüttelte den Kopf. Jinx fuhr fort: »Ich dachte immer, Teeney Rendell wär in dich verknallt.«
     
Teeney Rendell, ein hübsches Mädchen, ein Jahr jünger als Vic, war ihr während der Highschoolzeit auf Schritt und Tritt gefolgt wie ein Hündchen.
     
»Ach?«
     
»Sie hat dich nicht zum Flattern gebracht?«
     
»Jinx, bleib auf dem Teppich. So was stand nicht auf dem Programm.«
     
»Sie ist scharf – sieht gut aus. Ich wollte, ich hätte ihre Beine.«
     
»Ist mir nie in den Sinn gekommen. Hör mal, du kennst mich seit einer Ewigkeit, seit wir

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