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Alpenglühen am Broadway (Bronco Baxter - Gay Crime Story 3)

Alpenglühen am Broadway (Bronco Baxter - Gay Crime Story 3)

Titel: Alpenglühen am Broadway (Bronco Baxter - Gay Crime Story 3) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Dillinger
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Fläschchen mit Alpenglühen nicht auf. Ethel
nahm ein leeres Glas, das auf dem Tresen stand, in die rechte Hand und hielt es
Matthew auffordernd entgegen. Dann blickte sie ins Publikum und lächelte
charmant. Stella und Leila fassten sich an den Händen und drehten sich
ausgelassen im Kreis. Der Rest der Truppe machte elegante Bewegungen und sang Olala .
    Endlich hatte
Matthew es geschafft und kippte fast die ganze Flasche Alpenglühen in
Ethel Mermans Glas. Sie trank einen Schluck und verzog fast unmerklich das
Gesicht. Dann lächelte sie wieder, ging zur Rampe und begann zu singen: » Katie
went to Haiti, stopped off for a rest, Katie met a natie, Katie was impressed .«
Die Jungs umkreisten sie und warfen die Arme im Takt der Musik in die Höhe.
Ethel nahm einen weiteren Schluck, dann reichte sie Stella das Glas, die es
tanzend zu Matthew an die Bar brachte, der nun eine rosafarbene Blumengirlande
in den Händen hielt und mit den anderen lautstark sang: After a week in
Haiti she started to go away, then Katie met another natie, so Katie
prolonged her stay .
    Ethel Merman
schritt in die Mitte der Bühne und versuchte sich an einem haitianischen
Volkstanz. Die Banane auf ihrem Hut wippte hin und her. Die Jungs sangen dazu Olala .
    Die Girls
bildeten eine Reihe, fassten sich gegenseitig an die Hüften und warfen die
Beine in die Höhe. Ethel Merman sang den Schluss des Lieds: So
Katie lived in Haiti , her life there, it was great, ’cause Katie knew her Haiti and practically all Haiti knew Katie.
    Cole Porter
hatte schon bessere Texte geschrieben.
     
    Am Ende der
Szene warfen alle die Arme in die Höhe. Ethel Merman sang mit ihrer
trompetenhaften Stimme ein letztes Olala . Das Publikum klatschte
Beifall, die Künstlerin verbeugte sich. Ich gab das Zeichen für den
Zwischenvorhang.
     
    Ethel Merman
rauschte von der Bühne, steuerte auf mich zu und wollte wissen, was in der
Flasche gewesen wäre.
    Ich begann zu
stottern. »Wasser mit etwas Erdbeersaft.«
    »Nein, das war
es nicht«, sagte sie. »Spuck’s aus Bronco, was habt ihr mir ins Glas
geschüttet?«
    »Ruhe«, rief
William. Vor dem Zwischenvorhang begann die nächste Szene.
    »Alpenglühen«,
sagte ich leise.
    »Was bitte?«
    »Ein Schnaps
aus Deutschland.«
    Ethel lachte.
»Und der hat gut geschmeckt. Den will ich jetzt jeden Abend haben.« Sie ließ
mich stehen, um sich in der Garderobe für die nächste Nummer umzuziehen.
     
    Nach der
Vorstellung verabschiedete sich William von mir und verließ die Seitenbühne.
Donald kniete neben dem Inspizientenpult und fummelte an einem Feuerlöscher
herum.
    »Was machst du
da?«, fragte ich.
    »Ich tue so,
als würde ich ihn prüfen«, antwortete er.
    »Und wieso?«
    »Um Zeit zu
schinden. Ich möchte mich in Brendas Büro umsehen, nachdem sie das Theater
verlassen hat.«
    »Und warum?«
    »Frage nicht.«
    »Das ist keine
befriedigende Antwort.«
    »Eine andere
Antwort gibt es nicht«, sagte Donald und stand auf. »Und anschließend trinken
wir den Schnaps.«
    Ich verschwieg
ihm, dass das bereits Ethel Merman getan hatte.
     
    Die Bühne war
nun leer. Mr. Idaho kam zum Inspizientenpult und machte das Bühnenlicht aus und
das Notlicht an. »Feierabend«, sagte er. Donald und ich verließen die Bühne und
gingen über den Flur zur Treppe in die obere Etage. Brenda kam uns entgegen.
»Der Vertrag liegt bereits an der Pforte«, sagte sie. Ich wünschte ihr eine
gute Nacht.
     
    Im ersten
Stock sahen wir uns um. Niemand war mehr da, die Luft war rein. Donald näherte
sich dem Büro der Theatermanagerin und drückte die Klinke hinunter. Die Tür ließ
sich nicht öffnen. »Das dachte ich mir, sie ist abgeschlossen«, stellte er
fest. Mir war immer noch nicht klar, was er in Brendas Büro wollte. Ich dachte
an Maggie und die drei Affen, und hatte das Gefühl, die Tür besser nicht zu
öffnen.
    »Weißt du
was«, sagte ich zu Donald. »Du gehst allein ins Büro, ich mache währenddessen
den Kontrollgang. Später kannst du mir alles erzählen.«
    Der
Feuerwehrmann blickte mich missmutig an. »Du kommst mit«, sagte er barsch.
»Vielleicht brauche ich dich als Zeugen.«
    »Und was soll
ich bezeugen?«
    »Das wirst du
schon sehen. Ich gehe mit dir auch mal ins Kino und danach lade ich dich zu
einer Pizza ein.«
    »Ich bin nicht
käuflich«, sagte ich.
    »Da bist du
hier die Ausnahme«, antwortete er und lachte leise. »Also, was ist, Bronco?«
    Ich lehnte
mich gegen die Wand neben der Bürotür und steckte die Hände in

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