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Alpengold (German Edition)

Alpengold (German Edition)

Titel: Alpengold (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heiko Grießbach
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die Frage wählen als ihn zu berühren. Doch Tina sprang auf, zog ihn zu sich hoch und versenkte den Blick ihrer braunen Augen in seine. Ihr Kopf näherte sich seinem Gesicht und Jens sah ihr wie hypnotisiert in die Augen. Ganz langsam drückte sie ihre warmen weichen Lippen auf seine und legte ihm die Arme um den Hals. Jens brach der Schweiß aus, vorsichtig strich er mit feuchten Händen über ihre Schultern, den Rücken und berührte das Haar. Er streichelte es, strich weiter über die Schultern und umarmte sie richtig, drückte ihren Körper sanft an sich. Sie roch nach Jasmin und Jens kam sich vor, wie in einem Traum.
    Ganz kurz schmiegte sie sich an ihn, doch schnell blockte Tina wieder ab und gab sich wie immer. Sie strich sich das Haar aus der Stirn und trat einen Schritt zurück. Leise wünschte sie allen eine Gute Nacht, wobei sie sich räuspern musste und zog sich ins Zelt zurück. Wie in Trance setzte sich Jens wieder auf seinen Platz.
    „Wer hätte das gedacht?“, fragte Stefan. Gemeinsam schauten sie noch eine Zeitlang ins Feuer, das etwas Magisches an sich hatte. Es zuckte und tanzte, als spielte die Musik noch, die Mark und Sandra bei ihrer Vorstellung begleitet hatte.
    Ihren Platz umgab absolute Finsternis, kein Stern zeigte sich am Himmel, kein Licht glomm in der Ferne. Die Kälte kroch nun bis auf die nackte Haut und nachdem Mark das Feuer mit Wasser gelöscht hatte, verkrochen sie sich auch ins Zelt. Jens hatte keine Möglichkeit, neben Tina liegen zu können, im Gegenteil, er lag weitab von ihr, doch der Alkohol im Blut brachte ihn ganz schnell zum Schlafen.

 
     
    Kapitel 4
     
    Verkatert streckten sie am Morgen die klammen Glieder und schlangen ein karges Frühstück, bestehend aus altem Brot und Resten von Wurst und Käse, herunter. Irgendwie beherrschte sie alle Hektik und das Goldfieber stieg von Minute zu Minute. Jeder wollte nur noch los, zur Mine.
    „Ich hoffe, es kommt niemand her, wenn wir weg sind“, sagte Mark. „Wir nehmen die Wertsachen mit, oder will jemand, dass ich sie ins Auto lege?“
    Niemand wollte. Sie schulterten die Rucksäcke, die bis auf Wasserflaschen, Hammer und Taschenlampe leer waren und brachen auf. Die Sonne versteckte sich hinter grauen Wolken und die Morgenkühle schwand nur langsam. Als sie in den Wald eintauchten, schwamm förmlich Feuchtigkeit in der Luft und bedeckte den Boden, jeden Ast, jeden Zweig und jedes Blatt. Mark hatte eine Kopie der Karte eingesteckt und führte den Gänsemarsch an. Routiniert hantierte er mit dem Kompass und erntete bewundernde Blicke von Sandra. Sie hatten für das Gebirge feste Wanderschuhe mitgenommen, die sie nun trugen. Die Nässe des Morgentaus drang nur langsam ins Innere, aber dafür wogen sie auch mehr als Turnschuhe.
    Zu Beginn der Wanderung alberten sie noch ausgelassen herum. Stefan neckte Sandra mit einem Zweig und warf ihr Moos ins Haar. Mark imitierte Tierstimmen, er blökte wie ein Schaf, röhrte wie ein Hirsch und spielte den angreifenden Grizzly. Tina hatte bald genug und fauchte ihn genervt an. Dann regte sie sich über Spinnennetze auf, die zwischen den Bäumen hingen. Jens kämpfte als Darth Vader mit Stefan mit Ästen a la Laserschwert und nach Tinas Spinnennetzgenörgel spielte er für sie den Gentleman und zerstörte vor ihr die mit Tautropfen besetzten Gespinste.
    Nach einer Stunde liefen sie nur noch schweigend. Es ging quer durch den Wald, parallel zum Monte Rosa. Als Jens einen Schokoriegel zückte, konnte Tina es sich nicht verkneifen zu sagen: „Für dich ist das doch die beste Gelegenheit, abzunehmen und fitter zu werden. Dann nennen sie dich auch nicht mehr Pummel.“
    Jens knurrte nur, er schwitzte und seine Füße begannen zu brennen. Mit Unbehagen dachte er daran, dass sie den Weg wieder zurückgehen mussten und zwar mit vollen Rucksäcken, falls sie Gold fanden ...
    „Wie weit ist es denn noch?“, fragte er. „Und wann machen wir Pause?“
    „Das wüsste ich auch gern“, Sandra trank einen Schluck Wasser.
    „Ihr seid mir ja schöne Pfadfinder“, lachte Stefan. „Es wird schon noch ein Stück sein.“
    Mark nickte und führte sie auf ein wild bewachsenes Geröllfeld. Rechts von ihren wölbte sich ein Berghang auf, zu dem sie eine Weile parallel liefen.
    Mark zeigte nach oben und sie bemerkten einen Stolleneingang oberhalb im Berg, zu dem ein kaum noch sichtbarer, unscheinbarer Pfad anstieg. Der Eingang sah aus wie eine Kellertür aus Holz, die in den Felsen führte. Gestrüpp

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