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Alpengold (German Edition)

Alpengold (German Edition)

Titel: Alpengold (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heiko Grießbach
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bekam den Auftrag, sich bereit zu halten. Er sollte nach einer kurzen Untersuchung vor Ort durch die Spurensicherung den Passat von Mark und den Ford des Jägers zur Polizeidienststelle in Brusson abschleppen.
    Als mutmaßliche Verbrechensopfer bekamen Sandra und Jens ein gemeinsames Zweibettzimmer im Krankenhaus und wurden nicht getrennt, wie es sonst üblich gewesen wäre. Infusionen wurden gelegt, Schürfwunden versorgt. Es gab vorsorglich eine Spritze gegen Tetanus. Flüssigkeit, Stärkungs- und leichte Beruhigungsmittel tröpfelten in ihre Venen und es dauerte nicht lange, bis sie beide tief und fest schliefen.
     
    Am nächsten Morgen wurden sie noch einmal gründlich durchgecheckt, aber es gab keine ernsthaften Verletzungen. Der Arzt, der die Visite durchführte, sprach nur schlecht Deutsch. „Alles bene, alles gut. Bald nach Hause, viel Trinken und Ruhe. Polizia kommen gleich“, war alles, was er zu ihnen sprach.
    Ein Beamter der Polizia Municipale Brusson betrat das Krankenzimmer und stellte sich vor. Für Jens sah er genau so aus, wie er sich einen Kommissar vorstellte. Leicht angegrautes Haar, faltiges Gesicht mit lebhaften Augen und Bewegungen, die Körperkraft und –beherrschung verrieten. Er sprach Deutsch mit einem lustigen Akzent und fragte, ob seine Sekretärin hereinkommen dürfe, um am Laptop ihre Aussagen zu protokollieren. So sparten sie Zeit und die Mühe für sie beide, die Polizeistation aufsuchen zu müssen.
    Jens und Sandra erzählten noch einmal, was alles vorgefallen war und erkundigten sich dann nach Mark, Stefan und Tina.
    Der Kommissario hatte ihnen gespannt zugehört, jetzt gab er bereitwillig Auskunft. „Von Ihrer Freundin Tina Probst fehlt jede Spur. Der tote Jäger, ein Mann aus Ayas, wurde mit seinem Fahrzeug geborgen, ebenso wurde ihr Fahrzeug sichergestellt und verwahrt. Es muss in Brusson verbleiben, da es ein Beweisstück in einem Vermisstenfall, womöglich sogar in einem Mordfall ist. Auch muss es noch, wie sagt man, spurentechnisch untersucht werden. Das Gleiche gilt für Ihre Sachen im Zelt und das Zelt selber, das verstehen Sie sicher.“
    Er schaute von Sandra zu Jens und wartete auf ihr Nicken.
    „Von dem Gold, dass sie vergruben und dessen genauen Ort sie beschrieben, wurde nichts gefunden, allerdings gibt es Spuren, die darauf hindeuten, dass an dem beschriebenen Ort etwas vergraben gewesen war.“
    Er schaute erneut zu Jens und Sandra und sein Gesicht verdüsterte sich. Trauer legte sich über seine Züge und ließ die Falten stärker hervortreten.
    „Nun zur schlechten Nachricht. Ihre Freunde Mark Berger und Stefan Uhlitz konnten nur noch tot geborgen werden.“
    „Ich wusste es“, flüsterte Sandra mit erstickter Stimme und ihre Augen füllten sich mit Tränen. Jens fühlte sein Herz schwer werden. Etwas zu ahnen, hieß nicht, es zu wissen. Sie hatten aber jetzt die Gewissheit, dass Mark und Stefan tot waren. Damit war ihr Trip in die Alpen endgültig in eine schreckliche Katastrophe umgeschlagen.
    „Es tut mir leid, Ihnen nichts Positiveres sagen zu können. Im Anschluss an unser Gespräch möchte ich Sie bitten, Herr Neubach, mit mir zu kommen, um die geborgenen Körper Ihrer Freunde zu identifizieren. Fühlen Sie sich dazu in der Lage und stark genug?“
    Jens nickte beklommen. Alles in ihm sträubte sich dagegen, doch er würde es tun. Außerdem kam nur er infrage, Sandra konnte er das nicht zumuten. Er war der Mann, er musste Stärke zeigen und der Polizei helfen.
    „Ach und noch eins. Heute nachmittag oder Abend dürfen Sie mit Ihren Angehörigen telefonieren. Ich möchte Sie aber bitten, aus ermittlungstechnischen Gründen nur bekannt zu geben, wie es Ihnen geht und dass sie morgen am Abend nach Hause kommen werden. Bitte reden Sie nicht über das Erlebte und nicht über den Tod Ihrer Freunde. Die traurige Nachricht sollte nicht am Telefon weitergegeben werden. Ein deutscher Beamter wird die Hinterbliebenen aufsuchen und persönlich mit Ihnen sprechen. In Ordnung?“
    „Ja, klar.“ Jens nickte.
    „Natürlich.“ Auch Sandra nickte.
    „Ich habe mit dem Ospedale, äh Krankenhaus vereinbart, Sie noch eine Nacht hier zu behalten. Morgen früh bringt Sie ein Beamter nach Deutschland, nach Hause, wo sie gegen Abend bei ihren Angehörigen eintreffen werden. Wir haben das mit den Kollegen in Berlin bereits abgesprochen und diese erwarten Sie dann übermorgen um zehn Uhr im Präsidium der Polizei zu einer erneuten Aussage.“
    Er schaute jetzt mitfühlend

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