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Alpengrollen: Kriminalroman

Alpengrollen: Kriminalroman

Titel: Alpengrollen: Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Gerwien
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Um die zu erleben, müsste man schon Touren gehen. Weitab von den gepflegten Pisten und Liften hier. Na ja. Ein andermal wieder. Diesmal soll dein Skiurlaub nur dem puren Vergnügen und der Erholung dienen, sagte er sich. Ein wenig Sport und viel Wellness. Eine ganze herrliche Woche lang. So war es vorgesehen und so wird es gemacht. Und das bisserl Detektivarbeit wegen Sabine nimmst du nebenher mit. Einfach so. Stressfrei. Denn eins ist klar. Du findest sie bestimmt. Und zu 90 Prozent ist ihr auch nichts passiert. Bestimmt. Oder? Herrschaftszeiten. Könnte man doch nur hellsehen.
    Er fuhr bis knapp vor den Eingang, schnallte seine Ski ab und ging hinein, um sich etwas zu essen und zu trinken zu besorgen. Als er nach einer Viertelstunde endlich an der Reihe war, bestellte er sich eine Gulaschsuppe mit Brezel. Und ein kühles Weißbier durfte natürlich nicht fehlen. Wegen des Autofahrens machte er sich dabei keine großen Sorgen. Bis er unten beim Parkplatz wäre, würde der Alkohol längst wieder verdampft sein. Außerdem hatte er ja bereits beste Verbindungen zur örtlichen Gendarmerie. Zurück an der frischen Bergluft, näherte er sich mit seinem Tablett dem Tisch einer Gruppe junger Snowboarder und fragte, ob er sich zu ihnen setzen dürfe.
    »Natürlich. Klar, Alter«, antwortete einer von ihnen mit einem amüsierten Blick auf Max’ seltsame alte Bundhosen und rutschte ein Stück.
    Max nahm Platz und genoss die Aussicht. Als er den ersten Löffel Suppe an seine Lippen führte, zuckte er erschrocken zurück. Herrschaftszeiten, wie kann man ein Essen nur derart heiß servieren, fluchte er innerlich. Da verbrennt man sich ja glatt den Mund. Doch die Freude an seinem ersten Skitag sollte dies nicht im Geringsten trüben. Er legte den Löffel einfach aus der Hand und gönnte sich erst einmal einen großen Schluck Bier. Die Suppe würde bei den niedrigen Temperaturen hier draußen sicher schnell abkühlen.
    Nach ein paar Minuten verabschiedeten sich die Jugendlichen von ihm, stapften mit ihren leichten Stiefeln zu ihren großen Brettern hinüber und stiegen in die Bindungen, um weiterzufahren. Er hatte das Snowboarden vor zwei Jahren aus reiner Neugier auch einmal versucht, dann aber schnell entschieden, dass es überhaupt nicht sein Ding war, und lieber wieder ganz schnell seine Skier angeschnallt. Bevor am Ende womöglich noch ein Bekannter gesehen hätte, wie er vor sich hin dilettierte.
    »Hallo, schöner Mann. Sind hier noch zwei klitzekleine Plätzchen für uns frei?«
    Max blickte von seiner Suppe auf, die sich inzwischen ohne weitere Verbrennungsgefahr essen ließ. Zwei Skihaserln im feschen Skianzug, ihrem Akzent nach eindeutig aus Holland, standen vor ihm und sahen ihn fragend an.
    »Natürlich, gerne. Bitte schön.« Er erhob sich schnell von seinem Platz, um die eine von beiden auf seiner Bierbank hineinrutschen zu lassen. So konnten sie sich gegenübersitzen und sich unterhalten. Ohne dass er groß mit einbezogen werden musste. Was bei einer Sitzkonstellation über Kreuz nicht so einfach der Fall gewesen wäre. Außerdem saß er generell lieber am Rand, damit er jederzeit aufstehen konnte, ohne jemanden bitten zu müssen, ob der ihn rausließe. Im Biergarten daheim in München handhabte er das ganz genauso.
    »Ein wunderbarer Tag, nicht wahr?« Die attraktive Frau neben ihm lächelte ihm freimütig zu. Sie wollte ganz offensichtlich höflich sein.
    »Ja, ganz wunderbar!« Max lächelte flüchtig zurück.
    »Machen Sie auch Urlaub hier?«, wollte sie wissen.
    Ging das jetzt schon über reine Höflichkeit hinaus? Max drehte ihr endgültig sein Gesicht zu. »Ja, ein paar Tage im Wellnesshotel. Und den Abfahrtslauf am Samstag nehme ich auch noch mit. Und ein Mädchen suche ich.«
    »Sind wir Ihnen nicht genug?« Sie lachte schäkernd.
    »Es ist ein sehr junges Mädchen. Sie ist gerade mal 18. Zu jung für mich. Wird seit zwei Tagen von ihrer Mutter vermisst.«
    »Oh, das ist ja schrecklich. Hoffentlich finden Sie sie«, sagte sie mit ernstem Gesicht. »Und hoffentlich sind wir Ihnen nicht zu alt«, fügte sie gleich darauf wieder etwas scherzhafter hinzu.
    »Auf keinen Fall.« Er lachte laut. Die ist ja scharf drauf, dachte er. Das Eis war gebrochen. Zumindest soweit es Max betraf.
    »Noch fast eine ganze Woche bleiben Sie also. Sie haben es gut. Wir müssen am Mittwoch schon wieder nach Hause. Die Arbeit ruft. Wo bekommt man hier eigentlich etwas zu trinken? Kommt eine Kellnerin?« Die aufgeschlossene

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