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Alpenkasper

Titel: Alpenkasper Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Willibald Spatz
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bei mir an der falschen Adresse. Mein Kaffee kommt gemahlen in die Maschine und ist wohl jetzt fertig. Willst du nicht doch eine Tasse?«, bot Jakob Tanja an .
    »Was genau ist dann passiert?«, antwortete sie.
    »Ich habe eine Weile gewartet, eine Weile, in der nichts passiert ist außer dem Umfallen eines Besens.«
    »Ihr habt Bowle gemischt, ein Besen ist umgefallen und plötzlich war ein Mensch tot?« Tanja haute auf den Tisch.
    »Besser kann ich es nicht zusammenfassen, das heißt, die Bowle haben wir nicht gemischt, ich trinke keinen Alkohol tagsüber, ich trinke eigentlich überhaupt keinen Alkohol«, behauptete Jakob.
    »Wir nehmen dich mit wegen dringenden Tatverdachts«, bestimmte Tanja.
    »Warum sollen wir ihn mitnehmen? Damit haben wir doch nur Geschiss«, warf Trimalchio ein.
    »Er bemüht sich nicht mal, den Verdacht von sich abzulenken. Bowlen-Rezepte und umfallende Besen. Ich bitte dich.«
    Jakob fiel noch was ein: »Es klang so, als ob ein Besen umgefallen sei. In Wirklichkeit ist natürlich Horst auf den weichen Teppich gefallen.«
    »Ich weiß nicht, ich weiß nicht.« Trimalchio schüttelte seinen Kopf. »Jakob, ich schätze dich als Bruder vom Birne, doch du musst zugeben, deine Geschichte klingt komisch. Du musst dich konzentrieren, erinnere dich genau, wie das war. Jetzt kann uns jeder Hinweis weiterbringen. Und wenn er uns nicht zu einem Mord und einem Mörder führt, könnte es immerhin sein, dass wir bei deinem Bruder landen.«
    »Da war noch jemand.«
    »Noch jemand?« hakte Tanja nach.
    »Ja, er wollte mich mitnehmen und – er hat mich mit Birne verwechselt. Und als ich ihm gesagt habe, dass ich nicht der Birne bin, sondern nur der Bruder, war er wütend und hat mich umgeschmissen und ist davongerannt. Ich bin ihm hinterher, aber hab ihn nicht mehr gesehen auf einmal.«
    »Auf einmal? Und der könnte den alten Mann nicht umgetreten haben?«
    »Könnt er natürlich. Glaub ich nicht wirklich. Mein Fahrrad war kaputt. Das könnten die Täter gemacht haben – wenn es welche gibt. Täter. Mensch, jetzt bekomme ich aber Angst, ehrlich. Wie nah ich da dran war, da hätte mir leicht auch was passieren können. Ihr glaubt, dass es Mord war? Ja, jetzt wo ich die Geschichte so erzähle, sehe ich auch eine gewisse Wahrscheinlichkeit, dass hier nicht nur der Zufall am Werk war. Außerdem haben die Täter mein Fahrrad zertreten. Sie konnten also ahnen, dass ich da drin war. Wieso machen die mein Fahrrad kaputt? Damit ich nicht weg kann? Damit ich als Verdächtiger dastehe? Dann machen die doch mein Fahrrad nicht kaputt, dann kann ich doch behaupten, ich mach doch mein Fahrrad nicht kaputt, wenn ich in dem Haus gerade jemanden umgebracht habe. Dann fahr ich doch weg, so schnell ich kann. Oder? Andrerseits könnte ich ja gerade deswegen das Fahrrad selbst kaputt getreten haben, um den Verdacht von mir abzulenken. Aber das ist als Aktion, um von dem Verdacht, der auf mich fällt, abzulenken, viel zu dämlich ausgedacht, damit komme ich keinen Meter weit, allerdings ist das auch der Grund, weshalb es wiederum so plausibel ist. Ziemlich kompliziert das alles. Ich beneide euch nicht um euren Beruf, nein, den lass ich euch lieber selber machen. Die Angst, ich könnte euch da hineinpfuschen, braucht ihr nicht haben.«
    Die zwei Polizisten schauten sich an. Trimalchio stellte fest: »Wie Katharina, der durftest du auch nichts sagen, schon schoss sie los und war nicht mehr zu bremsen. Die wusste auch alles gleich und besser. Wahnsinn. Wieso meinen alle, sie könnten unsere Arbeit genauso erledigen wie der Fachmann? Ich stell mich doch auch nicht unter einen Dachstuhl und erzähl dem Zimmermann, wie er zu nageln hat.«
    Und Jakob war wirklich nicht zu bremsen: »Ich habe eine Idee: Das war gar nicht so vorgesehen. Es handelt sich um eine Impulstat; die wollten den Alten nur ein bisschen einschüchtern, ihn daran erinnern, dass da, woher schon mal was kam, noch mehr blüht. Am Ende steckt dieser Lugner dahinter, dieser Lugner, der übrigens ausgesprochen schlecht auf dich zu sprechen ist. Aus dem wird man nichts rauskriegen. Der mauert sich zu gut ein.«
    Tanja unterbrach ihn: »Was hast du mit dem Lugner zu schaffen?«
    »Fragt umgekehrt: Was hat der mit mir zu schaffen? Den krieg ich gar nicht mehr los, der kriecht mir regelrecht hinterher, der will mich da in was hineinziehen. Aber ich bin nicht blöd, ich mach nichts Dummes, keine Sorge. Sollt ich allerdings was rausbekommen, sag ich euch Bescheid.«
    »Zum

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