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Alpha: Thriller (German Edition)

Alpha: Thriller (German Edition)

Titel: Alpha: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. T. Brannan
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SIG-Sauer-P229-Pistolen vom Kaliber.40 in Schnellziehholstern am Gürtel getragen hatten. Diese Waffen kosteten tausend Dollar pro Stück, und sie verrieten Adams eine Menge.
    Das Team bestand aus Profis, und zwar in einem Maße, dass Adams nur schlussfolgern konnte, dass sie Regierungsagenten waren. Aber welcher Regierung? Der Anführer hatte mit amerikanischem Akzent gesprochen – vielleicht ursprünglich aus Brooklyn, aber im Lauf der Jahre durch Reisen abgeschliffen, bis er einen Hauch von West Virginia aufgelesen hatte. Er vermutete, dass das Team von Washington aus operierte, was sich bestätigte, als er ihren vier Straßen entfernt geparkten Wagen fand. Es war eine metallic-graue Ford-Limousine mit zivilen Nummernschildern, aber Adams kannte diese Art Auto gut: ein klassisches Undercoverfahrzeug der Regierung. Es war peinlich sauber, aber das bestätigte Adams’ Verdacht nur noch. Nur eine Eliteagentur der Regierung würde so vorsichtig vorgehen.
    Aber wenn es eine Agentur der US-Regierung war, dann welche? CIA, FBI, DEA, DIA, NSA, Heimatschutz? Eine ganze Buchstabensuppe von Organisationen könnte damit zu tun haben. Sogar die NASA könnte dahinterstecken, wie Lynn vermutete, obwohl Adams sich nicht bewusst war, dass die Weltraumagentur eine bewaffnete Eingreiftruppe besaß. Aber überrascht hätte ihn gar nichts mehr.
    Er hatte beschlossen, so weit er konnte, mit dem Wagen zu fahren. Nachdem er eine kleine Reisetasche gepackt und seine mageren Ersparnisse aus einer Kassette unter dem Küchentisch geholt hatte, hatte Adams das Reservat in Richtung Norden verlassen. Er fuhr nach Bismarck oben in North Dakota, wo er das Auto stehen ließ und sich ein Ticket für den Greyhound-Bus nach Winnipeg, Kanada, kaufte.
    Doch statt in den Bus zu steigen, war er weiter in die Stadt hineingegangen und von dort aus wieder nach Süden getrampt. Die Täuschung würde nicht ewig vorhalten, aber vielleicht würde sie dazu führen, dass der Feind einen Teil seiner Ressourcen vergeudete und ihm ein Zeitfenster schaffte, um sein wahres Ziel zu erreichen.
    Innerhalb von vierundzwanzig Stunden überquerte er zu Fuß die mexikanische Grenze; auf einem der zahllosen unbewachten Schleichwege, die er entdeckt hatte, als er vor Jahren in dieser Gegend gearbeitet hatte – vor dem »Zwischenfall«, vor den Albträumen, bevor sein Leben den Bach hinuntergegangen war.
    Als er in Mexiko City ins Flugzeug stieg, hatte ihn plötzlich eine furchtbare Erschöpfung überkommen. Das war die Nachwirkung des Adrenalins, eine Gegenreaktion des parasympathischen Nervensystems, die den starken Drang zu schlafen erzeugte.
    Er erkannte, was für ein Geschenk das war; und nachdem er seinen Platz in der Maschine eingenommen hatte, erlaubte er sich, die Augen zu schließen und sich zu entspannen.
    Und dann konnte er endlich schlafen.
    In seinem Toyota-Landcruiser fuhr Adams langsam über die Bodenwellen der Wüstenstraße und schlich mit unter fünf Meilen die Stunde die gewundene Piste entlang. So fest er auch aufs Gas trat, der Wagen bewegte sich einfach nicht schneller.
    Durch die Windschutzscheibe sah er zu der glühenden Sonne hoch und wandte den Blick wieder ab. Er hatte Kopfschmerzen.
    Er fuhr an den Straßenrand. Es war sinnlos. Er war dem Laster jetzt seit drei Tagen auf der Spur und hatte ihn immer noch nicht eingeholt. Er brauchte eine Rast, nur eine halbe Stunde, um die Augen zu schließen. Er kannte die Folgen, wenn er einschlief, und doch konnte er dem Drang nicht widerstehen.
    Er musste weitermachen, musste versuchen, rechtzeitig zu kommen, wenigstens einmal, wenigstens dieses Mal. Aber er war so müde …
    Jetzt befand er sich in der Wüste, inzwischen zu Fuß, und ging den Reifenspuren nach, die nur einen halben Kilometer von der Stelle, an der er gerastet hatte, die Straße verließen. Mehrere Stunden waren vergangen, und die Sonne stand tiefer am Himmel. Er verfluchte sich, denn er wusste, was das bedeuten würde. Er würde den Truck finden, so wie schon tausend Mal, die Türen öffnen und hoffen, dass es dieses Mal anders war. Aber er wusste, dass es nicht anders sein würde; und doch ging er unermüdlich weiter und folgte den Reifenspuren eine weitere Meile über den staubigen Boden, bis er den Truck verlassen in den letzten Strahlen der Nachmittagssonne stehen sah.
    Eine Hand an der Pistole, schob er sich näher an die Hintertüren des Trucks heran, während er die andere nach dem Griff ausstreckte, dessen Metall glühend heiß

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