Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Alphacode Höhenflug

Alphacode Höhenflug

Titel: Alphacode Höhenflug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
Vom Netzwerk:
Stadt­teil, zu dem CHING-MAY ge­hör­te, einen phan­tas­ti­schen An­blick.
    Aber ich kon­zen­trier­te mich kaum auf die be­nach­bar­ten Ge­bäu­de. Als ich mich aus dem Fens­ter beug­te, re­gis­trier­te ich ein kaum wahr­nehm­ba­res Flim­mern rund um das Ho­tel.
    Der gu­te Ho-Feng!
    Wann wür­de er end­lich be­grei­fen, daß ein Schutz­schirm sinn­los war, wenn es sich bei dem Geg­ner um einen Te­le­ki­ne­ten han­del­te?
    »Da ist die ers­te Nach­richt«, klang Amons­ki­js Stim­me auf. Sie zit­ter­te deut­lich. »Fu starb im Schacht ei­ner Va­ku­um­bahn. Er wur­de beim Ab­fah­ren des Zu­ges förm­lich platt­ge­drückt.«
    Ich schloß die Au­gen. Muß­te ein Oberst, der Zu­gang zu Waf­fen hat­te, auf die­se Wei­se Selbst­mord be­ge­hen? Na­tür­lich was es falsch, hin­ter al­lem, was jetzt in Pe­king ge­sch­ah, In­itia­ti­ven Go­rongs zu se­hen. Trotz­dem war der Frei­tod un­ter merk­wür­di­gen Um­stän­den ge­sche­hen.
    »Es geht wei­ter!« rief Amons­kij mit er­ho­be­ner Stim­me. »Fu in­ves­tier­te seit Jah­ren im Auf­trag ho­her GAS-Mi­li­tärs bei der TAR­KAI-Cor­po­ra­ti­on. Ihm ob­lag gleich­zei­tig die Auf­ga­be, den Prä­si­den­ten zu über­wa­chen.«
    Ich öff­ne­te mei­ne Ja­cke und schloß den Waf­fen­gür­tel um die Schul­tern.
    »Der Prä­si­dent ver­kauf­te. Bei den Mi­li­tärs war man be­un­ru­higt und ließ durch Fu Er­kun­di­gun­gen an­stel­len, was bei TAR­KAI ge­sch­ah. Fu be­ging Selbst­mord.«
    »Das ist es!« sag­te Utan.
    »Ja«, be­stä­tig­te ich. »Das ist es!«
    »Was ha­ben Sie vor?« frag­te Amons­kij arg­wöh­nisch. »Sie soll­ten wei­te­re Hin­wei­se ab­war­ten.«
    »Wir wol­len wis­sen, wo sich der Prä­si­dent zur Zeit be­fin­det«, ver­lang­te ich. »Wei­ter nichts. So­bald das ge­klärt ist, wird die ge­sam­te Um­ge­bung sei­nes Auf­ent­halts­or­tes um­stellt, und zwar so ex­akt, daß kei­ne Maus mehr durch­kommt. Wir drei al­ler­dings wer­den den Ring durch­bre­chen und dem Prä­si­den­ten einen Be­such ab­stat­ten. Viel­leicht lebt er noch, bis wir bei ihm sind.«
    We­ni­ge Au­gen­bli­cke spä­ter traf die Nach­richt ein, daß Mi­ki Kats­un – das war der Na­me des TAR­KAI-Prä­si­den­ten – sich in sei­nem Wohn­sitz auf­hielt.
    Amons­kij teil­te der GAS-Zen­tra­le in Pe­king un­se­re Mei­nung über die An­ge­le­gen­heit mit und ver­an­laß­te, daß der Ge­bäu­de­kom­plex um­stellt wur­de. An­schlie­ßend ver­lie­ßen wir das CHING-MAY.
    Ich wun­der­te mich nicht, daß auf dem Ho­tel­dach ein ge­pan­zer­ter Luft­glei­ter auf uns war­te­te.
    Amons­kij be­fahl dem Pi­lo­ten aus­zu­stei­gen.
    »Ich wer­de flie­gen«, kün­dig­te er an.
    Er such­te nach im­mer neu­en Mög­lich­kei­ten, sich in un­se­ren Au­gen un­ent­behr­lich zu ma­chen. Auf mei­ne Fra­ge, ob er sich über­haupt in Pe­king aus­ken­nen wür­de, lä­chel­te er viel­sa­gend und deu­te­te auf die Kon­trol­len.
    »Kom­pu­ter­steue­rung von der Zen­tra­le aus«, er­klär­te er. »Sie neh­men uns auf Leit­strahl und lan­den uns dicht vor dem Ziel.«
    Der Glei­ter hob vom Dach ab und flog über die be­nach­bar­ten Ge­bäu­de hin­weg.
    Ob Amons­kij ahn­te, daß Utan und ich so deut­lich se­hen konn­ten als wä­re es hel­ler Tag?
    »Kats­un lebt an der Gren­ze zwi­schen der al­ten und der neu­en Stadt«, be­rich­te­te Amons­kij. »Er ist Ja­pa­ner und des­halb bei den Chi­ne­sen nicht be­son­ders be­liebt. Sie ken­nen ge­wiß die Ab­nei­gung vie­ler Völ­ker ge­gen­über den Ja­pa­nern in wirt­schaft­li­chen Din­gen.«
    Wir wur­den in ei­ne Flug­schnei­se der Stadt­po­li­zei ein­ge­fä­delt und konn­ten un­se­re Ge­schwin­dig­keit er­hö­hen. We­ni­ge Mi­nu­ten spä­ter lan­de­ten wir in ei­nem aus­ge­dehn­ten Park. Dort wa­ren meh­re­re Pan­zer auf­ge­fah­ren. Sol­da­ten mit mo­d­erns­ten Waf­fen­sys­te­men wa­ren da­mit be­schäf­tigt, einen Ring um ei­ne al­te Lehm­mau­er zu schlie­ßen.
    Wir stie­gen aus. Amons­kij wur­de von ei­nem chi­ne­si­schen Of­fi­zier be­grüßt, der uns of­fen­bar be­reits er­war­tet hat­te. Er hieß Tong Pa-Cheng und ver­hielt sich sehr ent­ge­gen­kom­mend – als wä­re er mit

Weitere Kostenlose Bücher