Alphacode Höhenflug
Stadtteil, zu dem CHING-MAY gehörte, einen phantastischen Anblick.
Aber ich konzentrierte mich kaum auf die benachbarten Gebäude. Als ich mich aus dem Fenster beugte, registrierte ich ein kaum wahrnehmbares Flimmern rund um das Hotel.
Der gute Ho-Feng!
Wann würde er endlich begreifen, daß ein Schutzschirm sinnlos war, wenn es sich bei dem Gegner um einen Telekineten handelte?
»Da ist die erste Nachricht«, klang Amonskijs Stimme auf. Sie zitterte deutlich. »Fu starb im Schacht einer Vakuumbahn. Er wurde beim Abfahren des Zuges förmlich plattgedrückt.«
Ich schloß die Augen. Mußte ein Oberst, der Zugang zu Waffen hatte, auf diese Weise Selbstmord begehen? Natürlich was es falsch, hinter allem, was jetzt in Peking geschah, Initiativen Gorongs zu sehen. Trotzdem war der Freitod unter merkwürdigen Umständen geschehen.
»Es geht weiter!« rief Amonskij mit erhobener Stimme. »Fu investierte seit Jahren im Auftrag hoher GAS-Militärs bei der TARKAI-Corporation. Ihm oblag gleichzeitig die Aufgabe, den Präsidenten zu überwachen.«
Ich öffnete meine Jacke und schloß den Waffengürtel um die Schultern.
»Der Präsident verkaufte. Bei den Militärs war man beunruhigt und ließ durch Fu Erkundigungen anstellen, was bei TARKAI geschah. Fu beging Selbstmord.«
»Das ist es!« sagte Utan.
»Ja«, bestätigte ich. »Das ist es!«
»Was haben Sie vor?« fragte Amonskij argwöhnisch. »Sie sollten weitere Hinweise abwarten.«
»Wir wollen wissen, wo sich der Präsident zur Zeit befindet«, verlangte ich. »Weiter nichts. Sobald das geklärt ist, wird die gesamte Umgebung seines Aufenthaltsortes umstellt, und zwar so exakt, daß keine Maus mehr durchkommt. Wir drei allerdings werden den Ring durchbrechen und dem Präsidenten einen Besuch abstatten. Vielleicht lebt er noch, bis wir bei ihm sind.«
Wenige Augenblicke später traf die Nachricht ein, daß Miki Katsun – das war der Name des TARKAI-Präsidenten – sich in seinem Wohnsitz aufhielt.
Amonskij teilte der GAS-Zentrale in Peking unsere Meinung über die Angelegenheit mit und veranlaßte, daß der Gebäudekomplex umstellt wurde. Anschließend verließen wir das CHING-MAY.
Ich wunderte mich nicht, daß auf dem Hoteldach ein gepanzerter Luftgleiter auf uns wartete.
Amonskij befahl dem Piloten auszusteigen.
»Ich werde fliegen«, kündigte er an.
Er suchte nach immer neuen Möglichkeiten, sich in unseren Augen unentbehrlich zu machen. Auf meine Frage, ob er sich überhaupt in Peking auskennen würde, lächelte er vielsagend und deutete auf die Kontrollen.
»Komputersteuerung von der Zentrale aus«, erklärte er. »Sie nehmen uns auf Leitstrahl und landen uns dicht vor dem Ziel.«
Der Gleiter hob vom Dach ab und flog über die benachbarten Gebäude hinweg.
Ob Amonskij ahnte, daß Utan und ich so deutlich sehen konnten als wäre es heller Tag?
»Katsun lebt an der Grenze zwischen der alten und der neuen Stadt«, berichtete Amonskij. »Er ist Japaner und deshalb bei den Chinesen nicht besonders beliebt. Sie kennen gewiß die Abneigung vieler Völker gegenüber den Japanern in wirtschaftlichen Dingen.«
Wir wurden in eine Flugschneise der Stadtpolizei eingefädelt und konnten unsere Geschwindigkeit erhöhen. Wenige Minuten später landeten wir in einem ausgedehnten Park. Dort waren mehrere Panzer aufgefahren. Soldaten mit modernsten Waffensystemen waren damit beschäftigt, einen Ring um eine alte Lehmmauer zu schließen.
Wir stiegen aus. Amonskij wurde von einem chinesischen Offizier begrüßt, der uns offenbar bereits erwartet hatte. Er hieß Tong Pa-Cheng und verhielt sich sehr entgegenkommend – als wäre er mit
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