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Alphacode Höhenflug

Alphacode Höhenflug

Titel: Alphacode Höhenflug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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sei­nen Trup­pen zu ei­nem Pick­nick aus­ge­rückt.
    »Kats­un be­sitzt ein großes fla­ches Land­haus in eu­ro­päi­schem Stil«, be­rich­te­te er. »Es liegt hin­ter der Mau­er, die quer durch den Park bis zur Alt­stadt führt. In die­sem Sek­tor von Pe­king bil­det Kats­uns Haus prak­tisch die Gren­ze zwi­schen bei­den Stadt­tei­len.«
    »Ha­ben Sie al­les ab­ge­sperrt?«
    »Ja«, lä­chel­te Pa-Cheng und blick­te nach oben. »So­gar über die­sem Be­zirk. Wir ha­ben vier­zig Ma­schi­nen dort oben krei­sen.«
    Ich war über­zeugt, daß man sich auf ihn ver­las­sen konn­te.
    »Nie­mand darf hin­ein oder her­aus«, for­der­te ich. »Wir blei­ben über Sprech­funk in Ver­bin­dung.«
    Amons­kij trug ein klei­nes Funk­ge­rät bei sich, doch aus­schließ­lich woll­te ich mich dar­auf nicht ver­las­sen. Ich stell­te des­halb einen te­le­pa­thi­schen Kon­takt zu Ki­ny Ed­wards her.
    Die Mu­tan­tin war hell­wach. Wahr­schein­lich ahn­te sie, daß wir die rich­ti­ge Spur ge­fun­den hat­ten.
    Im­mer im Hin­ter­grund zu blei­ben, war im Grun­de ge­nom­men schlim­mer als die un­mit­tel­ba­re Teil­nah­me an al­len Er­eig­nis­sen.
    »Wie geht es dir, Großer?« frag­te Utan. »Hast du auch ein ko­mi­sches Ge­fühl?«
    »Ja«, ent­geg­ne­te ich knapp.
    »Am En­de der Mau­er be­fin­det sich ein klei­nes Tor«, er­klär­te uns Pa-Cheng. »Es wird be­wacht, aber die bei­den Pos­ten ha­ben den Auf­trag, Sie durch­zu­las­sen. Hin­ter dem Tor be­ginnt der Gar­ten, der zu Kats­uns Haus ge­hört. Sie wer­den di­rekt auf den Swim­ming­pool sto­ßen. Von dort aus führt ein brei­ter, mit Kies be­deck­ter Weg zum Land­haus.«
    »Weiß Kats­un, daß sein Haus um­stellt wur­de?« woll­te Han­ni­bal wis­sen.
    Pa-Cheng zuck­te mit den Schul­tern.
    »Wir ha­ben ihm nichts ge­sagt, aber wenn er nicht ge­ra­de schläft, dürf­te es ihm oder An­ge­hö­ri­gen sei­nes Per­so­nals nicht ent­gan­gen sein.«
    Ich nick­te mei­nen bei­den Be­glei­tern zu.
    »Kommt!«
    Es war mir durch­aus nicht recht, daß Amons­kij bei uns war, aber ihn jetzt zu ver­trei­ben, hät­te un­nö­tig viel Zeit in An­spruch ge­nom­men. Wir durf­ten nicht län­ger war­ten. Ich nahm mir je­doch vor, da­für zu sor­gen, daß Amons­kij einen An­ti­tron­helm er­hielt.
    Ob­wohl das Stahl­tor am En­de der großen Lehm­mau­er ver­rie­gelt war, be­rei­te­te es uns kei­ne Schwie­rig­kei­ten das Hin­der­nis auf­zu­bre­chen. Als wir den Gar­ten be­tra­ten, sah ich das Land­haus im Hin­ter­grund.
    Al­le Räu­me wa­ren hell er­leuch­tet. Auch rund um den Swim­ming­pool wa­ren Lam­pen auf­ge­stellt. Aus ei­nem of­fe­nen Fens­ter klang ge­dämpf­te Mu­sik zu uns her­über.
    Am Ran­de des Swim­ming­pools saß ein Mäd­chen in ei­nem durch­sich­ti­gen, bis zum Bo­den rei­chen­den Abend­kleid. Sie ließ die Fü­ße im Was­ser bau­meln und schau­te ei­nem Mann zu, der in den Hän­den ei­ne lan­ge Stan­ge hielt, an de­ren En­de ein Körb­chen be­fes­tigt war. Ge­dul­dig fisch­te er Blät­ter aus dem Was­ser. Un­ter an­de­ren Um­stän­den hat­te die­ses Bild fried­lich auf mich ge­wirkt, aber es war drei Uhr nachts.
    Mei­ne Fä­hig­keit der in­tui­ti­ven Vor­au­sah­nung mach­te sich im­mer stär­ker be­merk­bar. Ich spür­te, daß ir­gend et­was nicht in Ord­nung war. Die­ses Ge­fühl ließ sich aber nicht kon­kre­ti­sie­ren.
    Amons­kij schritt über das Gras zum Swim­ming­pool und ging auf das Mäd­chen zu.
    Ich schal­te­te mich in ih­re Ge­dan­ken ein. Da sie nichts­sa­gend wa­ren und kei­ne An­halts­punk­te bo­ten, gab ich mein For­schen gleich wie­der auf. Auch der Mann mit der Stan­ge dach­te an nichts Be­stimm­tes.
    Als ich mich aus sei­nem Be­wußt­seins­in­halt zu­rück­zie­hen woll­te, emp­fing ich plötz­lich den un­ter­schwel­li­gen Im­puls ge­hei­mer Ängs­te. Ei­gent­lich war es nur ein te­le­pa­thi­scher Hauch – als hät­te der Mann sei­ne wirk­li­chen Ge­dan­ken mit an­de­ren Vor­stel­lungs­bil­dern zu­ge­schüt­tet.
    Er be­schäf­tig­te sich mit ir­gend et­was, was im Haus pas­siert war.
    Ich be­griff, daß er sich wei­ger­te , di­rekt dar­an zu den­ken. Er hat­te es ver­drängt.
    Bis­her hat­te ich nie

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