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Alphacode Höhenflug

Alphacode Höhenflug

Titel: Alphacode Höhenflug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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könn­te?« er­riet Utan.
    »Ja«, be­stä­tig­te der Al­te grim­mig.
    »Wie war es mög­lich, daß er ver­schwin­den konn­te?« frag­te ich sar­kas­tisch. »Ho-Feng war doch ab­so­lut si­cher, daß er ihn auf­spü­ren wür­de.«
    Re­ling wink­te ab.
    »Las­sen wir das«, schlug er vor. »Sie wis­sen ge­nau, daß man einen Men­schen, der Te­le­pa­thie, Sug­ge­s­ti­on und Te­le­ki­ne­se be­herrscht, nicht auf­hal­ten kann. Da­zu müß­te man den ge­sam­ten Ver­kehr lahm­le­gen – und trotz­dem wür­de er ga­ran­tiert ei­ne Mög­lich­keit fin­den, von ei­nem Kon­ti­nent zum an­de­ren zu ge­lan­gen.«
    Mir fiel auf, daß sei­ne Au­gen ge­rötet wa­ren. Tie­fe Li­ni­en hat­ten sich in sein mar­kan­tes Ge­sicht ge­gra­ben.
    Nach ei­ner kur­z­en Pau­se fuhr Re­ling fort:
    »In den letz­ten bei­den Ta­gen wur­den kei­ner­lei Ak­ti­vi­tä­ten fest­ge­stellt, die auf ei­ne Tä­tig­keit des Mu­tan­ten schlie­ßen las­sen. Ich ha­be mit Gor­ss­kij, Ho-Feng und Zeglio kon­fe­riert. Sie stim­men mit mei­ner An­sicht über­ein, daß Go­rongs Ent­wick­lung weit ge­nug fort­ge­schrit­ten ist und er nun vor die Welt­öf­fent­lich­keit tre­ten will.«
    »Sie mei­nen, daß er sei­nen Macht­an­spruch vor je­der­mann dar­le­gen will?« frag­te Han­ni­bal be­stürzt.
    Er hat­te Or­pheus wie­der aus der Ta­sche ge­zo­gen, dies­mal je­doch aus Ner­vo­si­tät und nicht et­wa, um Re­ling zu rei­zen.
    »Es wä­re lo­gisch«, sag­te der GWA-Chef le­thar­gisch. »Ich ha­be mit PLA­TO ge­spro­chen und sei­ne Aus­wer­tun­gen vor­lie­gen. Er hat un­se­re Ver­mu­tung mit ei­nem großen Wahr­schein­lich­keits­grad be­stä­tigt.«
    »Ha­ben Sie ei­ne Ah­nung, in wel­cher Form er vor­ge­hen wird?« er­kun­dig­te ich mich.
    Re­ling ging um sei­nen Schreib­tisch her­um und starr­te auf die drei­di­men­sio­na­le Bild­schirm­welt­kar­te. Auf ihr wa­ren al­le Stütz­punk­te der IAK mar­kiert.
    »Er wird ver­su­chen, mög­lichst vie­le Men­schen gleich­zei­tig an­zu­spre­chen«, über­leg­te der Ge­ne­ral. »Wann könn­te er das bes­ser tun als bei ei­ner welt­wei­ten Fern­seh­über­tra­gung?«
    Der Al­te trat an ein Re­gal und zog ein zu­sam­men­ge­roll­tes Pla­kat her­vor. Als er es mit den Hän­den glät­te­te, sah ich, daß es in deut­scher Spra­che ge­druckt war.
    »Am neun­und­zwan­zigs­ten Sep­tem­ber fin­det in Frank­furt das Fuß­ball­kon­ti­nen­ten­spiel statt«, er­wähn­te Re­ling. »Eu­ro­pa ge­gen Asi­en.«
    »Seit wann in­ter­es­sie­ren Sie sich für Fuß­ball?« Han­ni­bals Fra­ge klang iro­nisch.
    »Ich bin Golf­spie­ler«, ver­tei­dig­te sich Re­ling wür­de­voll. »Aber die­ses Spiel wird über Sa­tel­lit in al­le Län­der der Er­de über­tra­gen.«
    »Sie glau­ben, daß Go­rong sich in die­se Über­tra­gung ein­schal­ten könn­te?«
    »PLA­TO glaubt das«, stell­te er rich­tig. »Und da­durch wird al­les viel wahr­schein­li­cher.«
    »Dann muß die Über­tra­gung ab­ge­sagt wer­den, da­mit ihm kei­ne Ge­le­gen­heit zu ei­ner welt­wei­ten An­spra­che ge­bo­ten wird«, warf Han­ni­bal ein.
    Ich schüt­tel­te den Kopf.
    »O nein! Wir wer­den ihn re­den las­sen. Auf die­se Wei­se kön­nen wir viel­leicht et­was über sei­ne Plä­ne er­fah­ren.«
    Utan kratz­te sich am Hin­ter­kopf.
    »Die Sa­che ge­fällt mir nicht«, mein­te er. »Um im Fuß­ball­jar­gon zu blei­ben: Das hört sich al­les an, als sei­en wir im Be­griff ein Ei­gen­tor zu schie­ßen.«
     
    *
     
    Es be­gann ei­ne fie­ber­haf­te Ab­si­che­rung al­ler Über­tra­gungs­sta­tio­nen, von der wir al­ler­dings nicht viel mit­be­ka­men, weil man uns nach Eu­ro­pa brach­te, wo wir dem Spiel per­sön­lich bei­woh­nen soll­ten.
    Re­ling hat­te sich bei der IAK of­fen­bar wie­der durch­set­zen kön­nen. Er er­reich­te, daß zehn­tau­send Zu­schau­er, mit An­ti­tron-Hel­men aus­ge­rüs­tet, in ver­schie­de­nen Blö­cken des Sta­di­ons un­ter­ge­bracht wer­den soll­ten. Na­tür­lich han­del­te es sich bei die­sen Fuß­ball­be­geis­ter­ten um An­ge­hö­ri­ge der in der IAK ver­ei­nig­ten Ge­heim­diens­te. Mit den Ab­sor­ber­hel­men wür­den sie ge­gen die

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