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Alphacode Höhenflug

Alphacode Höhenflug

Titel: Alphacode Höhenflug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Ki­ny be­rich­tet hat­te?
    Wie ent­stan­den sie?
    Viel­leicht wa­ren Go­rongs te­le­ki­ne­ti­sche Aus­strah­lun­gen der­art stark, daß er einen Teil der Luft­mo­le­kü­le in sei­ner un­mit­tel­ba­ren Um­ge­bung be­ein­fluß­te.
    Auf je­den Fall war ich fest da­von über­zeugt, daß er sich tat­säch­lich hier be­fand.
    Es war sinn­los, nach sei­nen Ge­dan­ken zu tas­ten, wenn er sie nicht frei­wil­lig of­fen­bar­te.
    »Go­rong!«
    Ich er­schrak vor der Laut­stär­ke mei­ner Stim­me, die in den Keller­ge­wöl­ben wi­der­hall­te.
    »Go­rong!« rief ich er­neut. »Ich weiß, daß Sie ir­gend­wo sind. Warum mel­den Sie sich nicht?«
    Die Ver­su­chung, das Sup-Ul­tra-Ge­rät zu be­nut­zen, wur­de im­mer stär­ker. Aber ich muß­te an Ki­ny den­ken. Ich konn­te mir nicht vor­stel­len, daß Go­rong sich in ei­ne Si­tua­ti­on be­gab, in der ihm kei­ne Aus­weg­mög­lich­kei­ten mehr zur Ver­fü­gung stan­den. Er hat­te si­cher an al­les ge­dacht; auch dar­an, wie er sich zur Wehr set­zen konn­te, wenn Han­ni­bal und ich mit Ver­stär­kung in sei­ner Nä­he auf­tau­chen wür­den.
    Ich be­weg­te mich durch den schma­len Gang zwi­schen zwei Sta­peln von Büh­nen­bil­dern.
    Wie­der ver­nahm ich das merk­wür­di­ge Ge­räusch, als wür­de sich elek­tri­scher Strom in der Luft ent­la­den. Es war so in­ten­siv, daß es mich kör­per­lich zu be­rüh­ren schi­en, ob­wohl es nicht be­son­ders laut war.
    Auf dem Bild rechts von mir war ein al­ter ja­pa­ni­scher Tem­pel zu se­hen. Vor ihm stand ein Sa­mu­rai mit ei­nem Krumm­schwert in der Hand.
    »Kon­nat!«
    Ich blieb wie an­ge­wur­zelt ste­hen. Die Stim­me schi­en aus al­len Rich­tun­gen zu kom­men und be­saß einen un­glaub­li­chen Hall­ef­fekt. All­mäh­lich be­griff ich, daß Go­rong sich mit­tels ei­nes te­le­ki­ne­ti­schen Tricks der Laut­spre­cher­an­la­ge über der Büh­ne be­dien­te. Auf die­se Wei­se konn­te ich sei­nen Stand­ort nicht fest­stel­len. Es war nicht ein­mal si­cher, ob er sich in­ner­halb des Thea­ters be­fand.
    Aber dann hät­te er mich si­cher nicht hö­ren kön­nen.
    Ob­wohl die Stim­me ver­zerrt klang, ent­ging mir nicht der bös­ar­ti­ge Un­ter­ton. Sie war lau­ernd und an­griffs­lus­tig, gie­rig und un­ge­dul­dig.
    »Ich bin hier, Go­rong«, sag­te ich mög­lichst ge­las­sen. »Zei­gen Sie sich, da­mit ich mit Ih­nen von An­ge­sicht zu An­ge­sicht re­den kann.«
    »Ich stel­le die Be­din­gun­gen«, er­tön­te es aus den Laut­spre­chern. »Ich al­lein ent­schei­de, wann ich mich Ih­nen zei­ge.«
    ›Du hast Kon­takt mit ihm, nicht wahr?‹ er­reich­ten mich Ut­ans er­reg­te PSI-Im­pul­se.
    Ich ver­wünsch­te ihn. Muß­te er mich aus­ge­rech­net jetzt in mei­ner Kon­zen­tra­ti­ons­pha­se stö­ren?
    Er spür­te, daß er mich ir­ri­tier­te und zog sich so­fort zu­rück.
    »Ich bin ge­kom­men, um mit Ih­nen zu ver­han­deln und dem Mor­den ein En­de zu be­rei­ten, Go­rong.«
    Ich hör­te ihn la­chen. Ein leich­tes Knat­tern durch­lief den Sta­pel der Büh­nen­bil­der. Es war kein Wind, der dies ver­ur­sa­che, son­dern die psy­cho­ki­ne­ti­sche Aus­strah­lung des Mu­tan­ten. Sie war so in­ten­siv, daß er da­mit un­be­wußt be­reits Ef­fek­te aus­lös­te.
    »Sie sind hier, um sich zu un­ter­wer­fen«, ant­wor­te­te Go­rong be­stimmt. »Sie und Ihr Freund wer­den nicht län­ger für die GWA oder die IAK ar­bei­ten. Sie wä­ren schlecht be­ra­ten, wenn Sie Ih­re Fä­hig­kei­ten wei­ter­hin in den Dienst der Un­wür­di­gen stel­len wür­den. Ge­ben Sie zu, daß Sie selbst an ei­ne Machter­grei­fung der Wür­di­gen ge­dacht ha­ben. Bis­her wa­ren Sie nicht kon­se­quent und mu­tig ge­nug, den Macht­wech­sel zu voll­zie­hen. Jetzt ha­ben Sie den An­füh­rer ge­fun­den, auf den Sie so lan­ge ge­war­tet ha­ben.«
    Ich wuß­te, daß es zweck­los war, sich mit ihm in ei­ne Dis­kus­si­on ein­zu­las­sen. Man brauch­te ihm nur einen Au­gen­blick zu­zu­hö­ren, um zu er­ken­nen, wie es um ihn be­stellt war.
    Er wür­de sich durch nichts da­von ab­brin­gen las­sen, al­le Macht die­ser Welt an sich zu rei­ßen. Wenn man ihn auf­hal­ten woll­te, muß­te man ihn tö­ten.
    In Ge­dan­ken

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