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Alphacode Höhenflug

Alphacode Höhenflug

Titel: Alphacode Höhenflug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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te­le­pa­thi­schen und sug­ge­s­ti­ven Fä­hig­kei­ten des Mu­tan­ten ab­ge­schirmt sein. Die Hel­me wa­ren vor­her auf die Ge­hirn­fre­quen­zen der Trä­ger jus­tiert wor­den.
    Ein Gag Re­lings war, daß er die An­ti­tron-Hel­me als be­son­de­re Schlach­ten­bumm­leraus­stat­tung asia­ti­scher Zu­schau­er tar­nen ließ. In­fol­ge­des­sen wür­den die wirk­lich fuß­ball­in­ter­es­sier­ten Be­su­cher in den an­de­ren Blö­cken nicht auf die Idee kom­men, daß ir­gend et­was nicht in Ord­nung war.
    Wenn ich mir vor­stell­te, daß Agen­ten des GAS-Ge­heim­diens­tes Hel­me mit dem Em­blem ih­rer Fuß­ball­or­ga­ni­sa­ti­on tru­gen, muß­te ich trotz des erns­ten Hin­ter­grun­des der Maß­nah­me lä­cheln.
    »Hof­fent­lich geht der Al­te nicht so­weit, daß er mich zum Schieds­rich­ter des Spie­les er­nennt«, über­leg­te Han­ni­bal be­un­ru­higt.
    »Kaum«, be­schwich­tig­te ich ihn. »Wir ha­ben zwei Kar­ten für einen völ­lig neu­tra­len Zu­schau­er­block.«
    »Re­ling nimmt al­so an, daß Go­rong even­tu­ell im Sta­di­on auf­tau­chen wird«, ver­mu­te­te Utan.
    »Das weiß nie­mand mit Si­cher­heit, aber Go­rong braucht ein spek­ta­ku­lä­res Er­eig­nis, um sei­ne Macht zu de­mons­trie­ren.«
    Wir be­fan­den uns in ei­ner Sta­ti­on des Mi­li­tä­ri­schen-Ab­schirm­diens­tes-EU­RO, MA­DE ge­nannt. Sie lag in ei­ner klei­nen Vor­stadt von Frank­furt. Pri­mo Zeglio, Chef des MA­DE, war von Genf nach Frank­furt ge­reist, um sich an den Vor­be­rei­tun­gen zu be­tei­li­gen. Er hielt sich eben­falls in der Sta­ti­on auf, zu­sam­men mit ei­ni­gen der zehn­tau­send prä­pa­rier­ten »Zu­schau­er«, die auf ih­ren Ein­satz war­te­ten.
    Bis zum Schluß war die Aus­tra­gung des Spie­les frag­lich ge­we­sen. Ei­ni­ge ein­fluß­rei­che IAK-Mit­glie­der hat­ten auf ei­ne Ab­set­zung aus Si­cher­heits­grün­den ge­drängt. Ih­re Ein­wän­de wa­ren be­rech­tigt, aber wenn wir er­fah­ren woll­ten, was der Mu­tant der Welt zu sa­gen hat­te, muß­ten wir die­ses Ri­si­ko ein­ge­hen.
    Al­le nur er­denk­li­chen Si­cher­heits­vor­keh­run­gen wa­ren ge­trof­fen wor­den. Mi­li­tä­ri­sche und tech­ni­sche Ein­hei­ten für so­for­ti­ge Ret­tungs­ak­tio­nen stan­den be­reit.
    »Wis­sen ei­gent­lich die Spie­ler bei­der Mann­schaf­ten Be­scheid?« er­kun­dig­te ich mich bei Zeglio.
    Der große, schlan­ke Ita­lie­ner lä­chel­te.
    »Na­tür­lich nicht«, er­wi­der­te er. »Wir wol­len sie nicht un­nö­tig in Un­ru­he ver­set­zen.«
    Er ging in wür­de­vol­ler Hal­tung in der Nach­rich­ten­zen­tra­le auf und ab. Auf den Bild­schir­men wur­den be­reits Sze­nen aus dem Sta­di­on über­tra­gen.
    Das Spiel soll­te um 20 Uhr MEZ be­gin­nen. Wir hat­ten noch drei Stun­den Zeit.
    »Au­ßer­dem«, fuhr Zeglio fort, »bin ich Pa­tri­ot, der einen Sieg der Eu­ro­pä­er er­war­tet. Im­mer­hin stün­den wir dann ge­gen Afri­ka im End­spiel.«
    Han­ni­bals und mein Blick tra­fen sich.
    Das war un­ser Pro­blem: Al­les, was Go­rong bis­her an Un­heil an­ge­rich­tet hat­te, war in Asi­en ge­sche­hen. Auch im Zeit­al­ter der Ra­ke­ten­jets war ei­ne Stadt wie Pe­king schein­bar noch im­mer am an­de­ren En­de der Welt. In letz­ter Kon­se­quenz scheu­te man sich ein­zu­se­hen, daß Go­rong ei­ne schreck­li­che Be­dro­hung für die ge­sam­te Mensch­heit dar­stell­te.
    Das In­ter­es­se der Eu­ro­pä­er und des Man­nes, der für ih­re Si­cher­heit ver­ant­wort­lich war, kon­zen­trier­te sich zu­nächst je­den­falls noch auf den Fuß­ball.
     
    *
     
    Man hat­te uns mit ei­ner Spe­zi­al­aus­rüs­tung ins Sta­di­on ge­schickt, zu der auch ein Mi­ni­fern­se­her ge­hör­te, auf dem wir die Über­tra­gung ver­fol­gen konn­ten. Es war im­mer­hin denk­bar, daß Go­rong zwar auf den Bild­schir­men, nicht aber auf dem Spiel­feld ak­tiv wur­de.
    Ich wuß­te nicht, ob Re­ling im Sta­di­on sein wür­de. Pri­mo Zeglio saß ir­gend­wo auf der Tri­bü­ne, um die Mann­schaft ge­win­nen zu se­hen, de­ren Auf­stel­lung er of­fen­bar bes­ser kann­te als die Na­men der MA­DE-Agen­ten.
    Auch Gre­gor Iwa­no­witsch Gor­ss­kij hielt sich

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