Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Alphacode Höhenflug

Alphacode Höhenflug

Titel: Alphacode Höhenflug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
Vom Netzwerk:
frag­te ich den Al­ten. »Ich glau­be nach wie vor, daß er al­les durch­schaut und sich einen be­son­de­ren Trick aus­den­ken wird.«
    »Wir ha­ben al­les be­dacht – und PLA­TO hat al­les durch­ge­rech­net«, wehr­te der Ge­ne­ral mei­nen Ein­wand ab. »Er muß so han­deln, wie wir es von ihm er­war­ten. Er hat über­haupt kei­ne an­de­re Wahl. Die Fal­le wird funk­tio­nie­ren.«
    Wenn man sich die Kar­te an­sah, konn­te man zu der Über­zeu­gung ge­lan­gen, daß Re­ling recht hat­te. Ich war je­doch kein Freund von stra­te­gi­schen Sand­kas­ten­spie­len, denn die Wirk­lich­keit sah oft an­ders aus.
    Re­ling de­mons­trier­te uns, wo er sei­ne Ein­satz­trup­pen ver­steckt hielt und wie sie vor­ge­hen wür­den.
    »Al­le Män­ner wer­den An­ti­tron-Hel­me tra­gen«, ver­si­cher­te er.
    »Das schützt sie nicht vor den psy­cho­ki­ne­ti­schen Kräf­ten des Mu­tan­ten«, er­in­ner­te Han­ni­bal.
    Ins­ge­samt stan­den drei GWA-Eli­te­di­vi­sio­nen zu je fünf­zehn­tau­send Mann ein­satz­be­reit. Da­zu ka­men sechs TES­CO-Ge­schwa­der der US-Raum­jagd­flot­te und – als mäch­tigs­te Waf­fe – der Mar­s­kreu­zer. Al­le Per­so­nen, die auch nur et­was von dem Auf­bau der Fal­le ahn­ten, er­hiel­ten An­ti­tron-Hel­me, da­mit sie durch te­le­pa­thi­sche Im­pul­se kei­nen un­be­wuß­ten Ver­rat be­ge­hen konn­ten.
    Mei­ne Über­le­gun­gen gal­ten den gan­zen Tag über le­dig­lich Go­rong. Im­mer wie­der ver­such­te ich, mich in sei­ne Rol­le zu ver­set­zen. Wie wä­re ich an sei­ner Stel­le vor­ge­gan­gen, um den Kon­kur­ren­ten Nang-Tai, der in Wirk­lich­keit ei­ne fik­ti­ve Per­son war, aus­zu­schal­ten?
    Es sah tat­säch­lich so aus, als gä­be es kei­ne Lücke in dem von Re­ling und der GWA ge­knüpf­ten Netz.
    Am frü­hen Mor­gen des 30. Sep­tem­ber 2010 tra­fen aus ver­schie­de­nen Städ­ten der Welt die ers­ten Nach­rich­ten über aus­bre­chen­de Un­ru­hen ein. So­eben war über­all be­kannt ge­wor­den, daß Dr. Nang-Tai der Er­de einen zwei­ten Be­such ab­stat­ten woll­te.
    Re­ling re­gis­trier­te die­se Nach­rich­ten mit Be­frie­di­gung. Er war über­zeugt da­von, daß nun auch der La­ma vom be­vor­ste­hen­den Auf­tau­chen der »1418« hö­ren wür­de.
    Der Al­te blick­te im­mer wie­der auf sei­ne Uhr.
    »Wo im­mer er ist – wir wol­len ihm zehn Stun­den Zeit ge­ben, um hier­her zu kom­men und sei­nen An­griff vor­zu­be­rei­ten«, ent­schied er. »Das be­deu­tet, daß das Schiff um sech­zehn Uhr über der Gi­la-Wüs­te er­schei­nen wird.«
    »Viel­leicht ent­schließt er sich, die ›1418‹ erst in ei­ni­gen Ta­gen an­zu­grei­fen«, über­leg­te Han­ni­bal. »Was zwingt ihn ei­gent­lich, es so­fort zu tun?«
    »Sei­ne Denk­wei­se«, be­ton­te Re­ling. »Er ist macht­be­ses­sen und von sich über­zeugt. Er kommt nicht auf den Ge­dan­ken, daß es bes­ser für ihn wä­re, in die­sem Fal­le zu zö­gern. Er wird schnell und gründ­lich be­wei­sen wol­len, daß er der wah­re Herr­scher ist. Au­ßer­dem kann er sich aus­rech­nen, daß der größ­te Teil der ängst­li­chen Men­schen ihn viel­leicht so­gar fei­ern wür­de, wenn es ihm ge­län­ge, die Be­dro­hung durch Dr. Nang-Tai zu be­en­den.« Re­ling ver­zog un­will­kür­lich das Ge­sicht.
    »Nicht aus­zu­den­ken, wenn die Mensch­heit sich die­ses Mon­s­trum als neu­en Hel­den er­wäh­len wür­de. Es gä­be ein schlim­mes Er­wa­chen für die Be­woh­ner die­ser Welt.«
    Ich blick­te wie­der auf die Kar­te.
    »Wo wer­den Han­ni­bal und ich sta­tio­niert sein?« er­kun­dig­te ich mich.
    »Ich ha­be lan­ge dar­über nach­ge­dacht«, er­wi­der­te er. »So­bald Go­rong er­kennt, daß es sich um ei­ne Fal­le han­delt, wird er wis­sen, daß Sie in der Nä­he sind.«
    Er deu­te­te auf den ro­ten Fleck, der auf der Kar­te Gi­la-Port mar­kier­te.
    »Er wird Sie hier im Zen­trum ver­mu­ten.«
    »Aber dort wer­den wir nicht sein!« er­riet der Klei­ne.
    Re­ling schüt­tel­te den Kopf.
    Der Licht­pfeil wan­der­te über die Kar­te und kam schließ­lich an ei­nem Punkt am Ran­de der Gi­la-Wüs­te zum Still­stand.
    »Mo­hawk«, las Han­ni­bal den Na­men der Stadt ab. »Mo­hawk am

Weitere Kostenlose Bücher