Alphacode Höhenflug
Sie das Zeug anpflanzen, das Sie soeben rauchen?«
»Eine Pfeife paßt zu einem Junggesellen«, behauptete Reling.
Er erwähnte ziemlich oft, daß er nicht verheiratet war, so daß ein unbefangener Zuhörer auf die Idee kommen konnte, alle unverheirateten Frauen des Kontinents hätten ihm nachgestellt.
»Warum haben Sie eigentlich niemals geheiratet, Sir?« erkundigte sich Utan.
»Sie waren immer nur hinter meinem Geld her«, erklärte Reling versonnen.
Nach dem Essen führte er uns ins Kontrollgebäude. Wir ließen die üblichen Kontrollen durch einen Testroboter über uns ergehen. Auch Reling mußte seine grüne ID-Karte in den Einwurfschlitz stecken. Danach durften wir die Schleuse passieren.
Ich kannte die beiden GWA-Schatten, die Reling für die Ausführung seines Plans ausgewählt hatte. Bei einer früheren Gelegenheit waren mir die Männer ausnahmsweise ohne Masken vorgestellt worden.
Sie hießen Kroninger und Dale. Im Gegensatz zu uns machten sie einen ausgeruhten Eindruck.
»Sie kennen sich«, begann Reling. »Konnat, ich will, daß die beiden genau wissen, was auf sie zukommen kann. Sie dürfen Gorong nicht unterschätzen.«
»Ich habe gesehen, wie der Tormann der Asienauswahl starb«, erklärte Dale. »Für mich besteht kein Grund, Gorong zu unterschätzen.«
Dale war ein großer, schwergewichtiger Mann, der trotz seiner Körperfülle nicht fett wirkte. Die Augen in seinem grobporigen Gesicht sahen aus, als hätte man sie aus Gletschereis herausgebrochen.
Kroninger dagegen wirkte farblos. Alles an ihm erschien grau. Daran konnte auch die schwarzblaue Uniform der GWA nichts ändern, die er an diesem Morgen trug.
»Trotzdem wird Konnat alles berichten, was er in Asien erlebt hat«, beharrte Reling. »Jeder Hinweis kann wichtig sein.«
Ich zuckte mit den Schultern und begann zu erzählen.
»Wir werden Sie jetzt sofort zum Kreuzer bringen, damit Sie sich noch einmal mit dem gesamten Instrumentarium vertraut machen können«, informierte Reling Kroninger und Dale, nachdem sie mir schweigend zugehört hatten. »Wenn Sie hier über der Wüste auftauchen, müssen Sie damit rechnen, daß Gorong versuchen wird, das Schiff zu zerstören.«
»Ja«, äußerte Dale lediglich.
»Niemand wird Ihnen helfen können, denn wir müssen uns mit Gorong beschäftigen«, fuhr Reling fort. Obwohl seine Pfeife erloschen war, schob er sie wieder zwischen die Zähne und biß darauf herum.
»Gut«, meinte Dale.
Als er den Ausgang fast erreicht hatte, blieb er noch einmal stehen. Seine Blicke galten mir.
»Ich möchte Sie etwas fragen, Sir.«
»Ja?«
»Ich gebe nicht viel auf die Gerüchte, aber es wird etwas von einer Mutanten-Allianz geredet. Auch hier in Gila-Port. Einige Frauen und Männer glauben, daß der Kleine und Sie mit Gorong gemeinsame Sache machen könnten, wenn Sie merken, daß wir ihn nicht besiegen können.«
»Was denken Sie denn?« fragte ich.
»Ich habe dazu überhaupt keine Meinung«, entgegnete er. »Aber es wäre eine Schurkerei, wenn Sie uns hängen ließen, sobald wir keine Chance mehr haben.«
Ich merkte, daß Utan vor Empörung zu zittern begann.
Reling trat zwischen uns und Dale.
»Was soll dieses Gerede?« fuhr er Dale an. »Sie wissen, daß wir uns auf diese Männer in jeder Beziehung verlassen können. Das haben sie oft genug in schwierigen Einsätzen bewiesen.«
Dale schob sein breites Kinn vor.
»Ich sage nur, was ich denke.«
Kroninger umfaßte den Arm seines Kollegen.
»Komm!« sagte er. Er zog Dale mit sich hinaus.
Als sie außer Hörweite waren, stieß Hannibal eine Verwünschung aus.
»Daran ist nicht zuletzt Ihre Politik schuld!« warf er dem Alten vor. »Sie halten uns wie zwei Heilige
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