Alphacode Höhenflug
der GWA und trug einen Antitron-Helm. Leute aus Mohawk, die ihn sahen, wunderten sich wahrscheinlich, daß die Fahrer von Landrovern jetzt Sturzhelme aufsetzten. Aber hier war sicher niemand bemüht, dieser Sache nachzugehen.
Am Rande von Mohawk stand in einem unscheinbaren Schuppen ein schneller TESCO-Jäger der GWA für uns bereit, mit dem wir im Notfall in wenigen Augenblicken nach Gila-Port zurückkehren konnten.
Wir bekamen eine Unterkunft in einem von der GWA kontrollierten Hotel. Nachdem wir unser Zimmer bezogen hatten, bauten wir sofort einige unserer Geräte auf. Wir hatten nun Ton- und Bildverbindung mit Gila-Port. Über zwei Bildschirme sahen wir den größten Teil des Weltraumbahnhofs und das Innere der Kommandozentrale, wo Reling sich niedergelassen hatte.
Hannibal öffnete das Fenster und blickte auf die Straße.
Es war vierzehn Uhr. Niemand in der Stadt schien um diese Zeit zu arbeiten.
Wir standen nicht nur mit Gila-Port in Verbindung, sondern konnten jederzeit mit den zweitausend Mitgliedern der militärischen GWA sprechen, die sich überall in der Stadt verteilt hatten. Diese Frauen und Männer hatten die Rolle von Beobachtern übernommen und sollten uns jeden ungewöhnlichen Zwischenfall melden.
Natürlich hatte Reling auch alle anderen Städte rund um die Gila-Wüste »besetzen« lassen, so daß eine gewisse Hoffnung bestand, Gorong bereits nach seinen ersten Aktivitäten zu entdecken.
Nachdem wir unsere Vorbereitungen abgeschlossen hatten, überprüften wir unsere Waffen.
Utan warf sich danach aufs Bett und blickte auf die Uhr.
»Ich bilde mir ein, daß ich ihn spüren kann«, murrte er verdrossen. »Er schwebt wie eine dunkle Wolke über Arizona.«
»Du bist lediglich nervös, Kleiner«, besänftigte ich ihn. »Du solltest lernen, das zu unterscheiden.«
Er verschränkte die Arme hinter dem Kopf und blickte zur Decke. In diesem Augenblick meldete sich Reling.
»Irgendwelche Anzeichen?« fragte er.
»Werden Sie nicht hysterisch!« begehrte ich auf. »Sie wissen, daß wir uns melden, sobald sich hier etwas Auffälliges ereignet. Kümmern Sie sich um den Kreuzer, damit Dale und Kroninger keine Fehler begehen.«
»Sie beginnen in einer Stunde mit dem Landemanöver«, erklärte Reling. Dann blendete er sich wieder aus.
Ich ging zum Fenster und beobachtete die Straße. Auf der gegenüberliegenden Seite befand sich das Postamt, dessen Eingang von zwei verdorrten Büschen flankiert wurde. Neben einem der Büsche lehnte ein Indianer an der Wand – oder ein Mann, der sich wie ein Indianer gekleidet hatte.
Eine einsame Fliege summte vorbei und verirrte sich durch das offene Fenster in unser Zimmer.
Und dann spürte ich es: Einen dumpfen Druck, der sich auf mein Bewußtsein legte und mir das Atmen erschwerte.
»Utan!« stöhnte ich. »Er kommt.«
Der Kleine hatte sich im Bett aufgerichtet.
»Ja«, bestätigte er. »Diesmal ist es keine Nervosität.«
Das Gefühl kommenden Unheils wurde kurzfristig so heftig, daß ich Übelkeit verspürte. Gorong mußte eine ungeheuer starke parapsychische Ausstrahlungskraft besitzen, wenn sich seine Annäherung auf diese Weise bei uns bemerkbar machte. Ich beugte mich weit aus dem Fenster und holte tief Luft.
Es dauerte eine Zeitlang, dann hatte ich mich wieder in der Gewalt. Ich konnte meine Gefühle zurückdrängen. Utan stand bereits am Tisch und rief Reling.
»Er kommt, Sir!« meldete Hannibal.
Reling lächelte, aber er wirkte nicht mehr so siegesgewiß wie vor einigen Stunden. Hatte er insgeheim vielleicht damit gerechnet, daß Gorong nicht anbeißen würde?
»Gut.« Relings Stimme klang gepreßt. »Haben Sie eine
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