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Alphacode Höhenflug

Alphacode Höhenflug

Titel: Alphacode Höhenflug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Kü­he. Wir sind in den Au­gen der an­de­ren be­reits so exo­tisch, daß wir far­bi­ge Uni­for­men tra­gen müß­ten.«
    Re­ling rück­te sei­nen An­ti­tron-Helm zu­recht.
    »Was ver­lan­gen Sie ei­gent­lich? Sie ha­ben sich selbst in die­se Rol­le ge­drängt; das steht fest. Auf dem Schach­brett sind Sie längst Kö­nig und Kö­ni­gin ge­wor­den – ich da­ge­gen bin nur ein Bau­er.«
    Da ich Re­ling ge­nau kann­te, ahn­te ich, was er wirk­lich dach­te. Na­tür­lich wa­ren Utan und ich die bei­den Haupt­fi­gu­ren in die­sem Spiel, aber der Al­te war sei­ner An­sicht nach über­haupt nicht auf dem Brett. Er stand au­ßer­halb und schob al­le Fi­gu­ren nach sei­nen Plä­nen hin und her. Dies­mal al­ler­dings hat­te er einen Ge­gen­spie­ler, der le­bens­ge­fähr­li­che und un­er­war­te­te Zü­ge mach­te.
    »Nun gut«, seufz­te Han­ni­bal. »Sa­gen Sie uns, wo wir auf Go­rong war­ten sol­len, Sie Bau­er.«
     
    *
     
    Na­tür­lich wä­re es feh­ler­haft ge­we­sen, die »1418« blitz­schnell über Gi­la-Port auf­tau­chen und lan­den zu las­sen. Bei all sei­nen Fä­hig­kei­ten hät­te Go­rong das nicht fest­stel­len kön­nen, es sei denn, er hät­te sich in der Nä­he auf­ge­hal­ten. Das be­zwei­fel­ten wir al­ler­dings. Des­halb muß­te die Rück­kehr von Dr. Nang-Tai und dem Mar­sar­chäo­lo­gen, Dr. Rob­bens, pro­pa­gan­dis­tisch un­ter­mau­ert wer­den. Au­ßer­dem muß­te der Ein­druck ent­ste­hen, daß Dr. Nang-Tai die An­kün­di­gung per­sön­lich vor­nahm.
    Re­ling führ­te aus, daß wir uns nicht dar­um zu küm­mern brauch­ten. Er wür­de da­für sor­gen, daß die Rück­kehr der »1418« über­all re­gis­triert wur­de.
    Nach­dem ich in mei­ner Mas­ke als An­ar­chist be­reits ein­mal mit dem Mar­s­kreu­zer ei­ne Macht­de­mons­tra­ti­on durch­ge­führt und mit der Zer­stö­rung ei­ni­ger Groß­städ­te ge­droht hat­te, wür­de das Auf­tau­chen die­ses Schif­fes zu ei­ner schwe­ren psy­cho­lo­gi­schen Be­las­tung für die ge­sam­te Erd­be­völ­ke­rung wer­den.
    In vie­len Städ­ten war es nach Go­rongs Fern­se­h­auf­tritt zu Zwi­schen­fäl­len ge­kom­men. Die Ord­nung war al­ler­orts ge­fähr­det.
    Ich mach­te Re­ling auf die­ses Ri­si­ko auf­merk­sam.
    Der klu­ge Tak­ti­ker hat­te das be­reits ein­kal­ku­liert und sag­te, daß er den Zu­sam­men­bruch der öf­fent­li­chen Ord­nung in ei­ni­gen Groß­städ­ten in Kauf neh­men wür­de, wenn er um die­sen Preis Go­rong aus­schal­ten könn­te.
    Man brauch­te Re­ling nicht dar­auf hin­zu­wei­sen, was Pa­nik und Mas­sen­flucht in Groß­städ­ten be­deu­te­te: To­te, Ver­letz­te und Mil­lio­nen­schä­den.
    So weit war es ge­kom­men: Wir kal­ku­lier­ten mit dem To­de vie­ler Men­schen, um Go­rong schla­gen zu kön­nen. Aber wir hat­ten kei­ne an­de­re Wahl. Wenn der Su­per­mu­tant dies­mal wie­der sie­gen soll­te, gab es so gut wie kei­ne Mög­lich­keit mehr, ihn auf­zu­hal­ten. Dann konn­te er die Herr­schaft über die­sen Pla­ne­ten an­tre­ten und die Ka­ta­stro­phe wür­de erst be­gin­nen.
    Wir stan­den vor ei­ner plas­ti­schen Leucht­kar­te, auf der Ari­zo­na und die an­gren­zen­den Bun­des­staa­ten ein­ge­zeich­net wa­ren. Die Gi­la-Fields wur­den von ro­ten Grenz­mar­kie­run­gen um­rahmt. In­ner­halb die­ser Gren­zen soll­te die »1418« nie­der­ge­hen.
    In ers­ter Li­nie be­schäf­tig­te uns die Fra­ge, wie weit Go­rong mit sei­nen psy­cho­ki­ne­ti­schen Kräf­ten reich­te. Wir konn­ten uns nicht vor­stel­len, daß er sich von An­fang an bis in die Gi­la-Wüs­te vor­wag­te, denn dort hät­te man ihn leicht ent­de­cken und an­grei­fen kön­nen.
    Des­halb nah­men wir an, daß er ver­su­chen wür­de, von ei­ner der großen Städ­te aus zu ope­rie­ren, von Gi­la Bend oder Phoe­nix, der Haupt­stand die­ses Staa­tes.
    Re­ling ließ den Leucht­pfeil über grün schraf­fier­te Flä­chen glei­ten.
    »Dies sind die am stärks­ten ge­fähr­de­ten Punk­te«, stell­te er fest. »Dort wird er ir­gend­wo auf­tau­chen und an­grei­fen.«
    »Glau­ben Sie wirk­lich, daß der Bur­sche sich in ein von uns aus­ge­klü­gel­tes stra­te­gi­sches Sche­ma pres­sen läßt?«

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