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Alphacode Höhenflug

Alphacode Höhenflug

Titel: Alphacode Höhenflug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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wir den Platz be­stim­men, wo der An­griff statt­fin­den muß.«
    »Er wird nicht kom­men!« pro­phe­zei­te Gor­ss­kij.
    »O doch!« be­haup­te­te Re­ling. Sein Kopf tauch­te zwi­schen den von sei­ner Pfei­fe er­zeug­ten Rauch­schwa­den auf. »Er muß kom­men, wenn er sei­nen ge­ra­de ge­won­ne­nen Ruf nicht ver­lie­ren will. Dies­mal be­stim­men wir, wie und wann er sei­ne Kraft der Welt be­wei­sen muß.«
    »Er wird wis­sen, daß es ei­ne Fal­le ist«, be­fürch­te­te ich.
    »Und wenn er es durch­schaut!« Re­ling sprang auf. »Die Welt wird er­war­ten, daß er et­was tut. Er hat sich selbst un­ter Er­folgs­zwang ge­stellt. Er wird nach Gi­la-Port kom­men, mei­ne Her­ren.«
    Utan zog Or­pheus aus der Ta­sche und leg­te sie auf den Tisch. Durch ei­ne Be­rüh­rung sei­nes Fin­gers ver­an­laß­te er die Fröschin, ei­ni­ge Lau­te von sich zu ge­ben.
    »Un­ter­las­sen Sie das!« for­der­te Re­ling wü­tend.
    »Ha­ben Sie noch nie et­was von Un­ken­ru­fen ge­hört?« frag­te ihn Han­ni­bal.
    »Sie sind doch kein Kind mehr, MA-23«, rüg­te Re­ling.
    Die Nen­nung un­se­rer Ko­de­num­mern be­wies Re­lings Un­mut; sei­ne Be­reit­schaft zur Straf­ver­hän­gung, aber bei dem Klei­nen hat­te er da­mit kein Glück.
    »Sie und Kon­nat wer­den in Gi­la-Port auf ihn war­ten«, ord­ne­te Re­ling an. »Aber Sie wer­den nicht al­lein sein! Bis zum Zeit­punkt der Lan­dung wer­den wir dort al­les kon­zen­trie­ren, was wir ge­gen Go­rong ein­set­zen kön­nen.«
    »Die Wüs­te lebt«, ora­kel­te Utan.
    Der Klei­ne soll­te recht be­hal­ten.
     
    *
     
    Da die »1418« sich nicht mehr auf Lu­na be­fand, son­dern in ei­ner Kreis­bahn um die Er­de, muß­ten wir da­mit rech­nen, daß Go­rong Bark­hon-La­ma ih­re neue Po­si­ti­on kann­te oder er­fuhr. Aber auch die­se Mög­lich­keit schi­en dem Al­ten kei­ne Sor­gen zu be­rei­ten.
    Zwei GWA-Schat­ten, die be­reits Er­fah­rung mit dem vier­zig Me­ter durch­mes­sen­den Mar­s­kreu­zer hat­ten, wur­den nach Gi­la-Port ge­bracht. Von dort aus soll­ten sie mit ei­ner Raum­fäh­re in einen Or­bit ge­schos­sen wer­den. Vor dem Start muß­ten wir un­be­dingt noch mit ih­nen spre­chen. Schließ­lich soll­ten sie je­ne Rol­len über­neh­men, in de­nen wir die So­gh­mo­ler und die Mensch­heit ge­täuscht hat­ten.
    Auf dem Flug von Eu­ro­pa nach Ame­ri­ka hat­ten Han­ni­bal und ich nur ei­ne Stun­de ge­schla­fen. Völ­lig über­näch­tigt ver­lie­ßen wir die pri­va­te Ra­ke­ten­jet des IAK-Ge­ne­ral­se­kre­tärs und be­tra­ten die Roll­bahn von Gi­la-Port.
    Gi­la-Space-Cen­ter war der neue Welt­raum­ha­fen der GWA. Über­all wur­de ge­baut. Ei­nes Ta­ges, so war es ge­plant, soll­te die ge­sam­te Gi­la-Wüs­te ein ein­zi­ger Raum­ha­fen sein.
    Wenn wir die­ses Vor­ha­ben ver­wirk­li­chen woll­ten, muß­ten wir zu­nächst Go­rong aus­schal­ten und an­schlie­ßend die Be­dro­hung durch die So­gh­mo­ler ab­wen­den.
    Der Al­te schi­en kei­ne Mü­dig­keit zu spü­ren. Er eil­te mit elas­ti­schen Schrit­ten die Gang­way hin­un­ter und sah sich un­ge­dul­dig nach uns um.
    »Vor­wärts, mei­ne Her­ren! Sie wer­den gleich ein aus­ge­zeich­ne­tes Früh­stück be­kom­men. Da­nach stel­le ich Ih­nen die bei­den ZBV-Schat­ten vor, die den Auf­trag an ih­rer Stel­le über­neh­men wer­den.«
    »Früh­stück«, wie­der­hol­te der Klei­ne sar­kas­tisch. »Sie mei­nen wohl die Hen­kers­mahl­zeit.«
    Re­ling ging auf Han­ni­bals Ton­fall nicht ein.
    »Sie dür­fen das al­les nicht so ver­krampft se­hen«, emp­fahl er uns grin­send.
    Sein Op­ti­mis­mus wirk­te ge­ra­de­zu an­ste­ckend, ob­wohl ich da­zu über­haupt kei­nen An­laß sah. Hof­fent­lich be­kam er nicht im Ver­lauf des Ta­ges einen schwe­ren Dämp­fer.
    Das Früh­stück be­stand aus Ei­ern, Steaks, Kaf­fee, Oran­gen­saft und Sekt. Es wur­de in der un­ter­ir­di­schen Kan­ti­ne des Haupt­kon­troll­ge­bäu­des ein­ge­nom­men. Wäh­rend Han­ni­bal und ich noch aßen, schob Re­ling be­reits sei­nen Tel­ler zu­rück und griff nach sei­ner Pfei­fe.
    Han­ni­bal warf ihm einen an­züg­li­chen Blick zu.
    »Be­sit­zen Sie im­mer noch einen klei­nen Acker drau­ßen in der Wüs­te, wo

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