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Alphacode Höhenflug

Alphacode Höhenflug

Titel: Alphacode Höhenflug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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mit Ih­nen ab, wenn Sie die Mensch­heit in ih­rer schwers­ten Stun­de im Stich las­sen.«
    »Mein Gott!« sag­te Han­ni­bal. »Willst du al­les zer­stö­ren, Großer?«
    Ich woll­te wei­ter to­ben, doch plötz­lich sah ich, daß Re­ling nach sei­nem Helm griff und ihn wie­der auf­setz­te. Er­leich­tert at­me­te ich auf und ließ mich er­schöpft zu­rück­sin­ken.
    »Das ge­nügt, Kon­nat.« Re­lings Ge­sichts­aus­druck be­wies mir, daß mei­ne Wor­te die ge­wünsch­te Wir­kung er­zielt hat­ten.
    »Ich bit­te Sie, die­sen Teil un­se­res Ge­sprä­ches zu lö­schen«, sag­te ich lei­se.
    Er sah mich for­schend an.
    »Es wür­de mich in­ter­es­sie­ren, wie­viel Sie da­von im Ernst aus­ge­spro­chen ha­ben?«
    »So­lan­ge ich re­de­te, war es mein Ernst«, er­wi­der­te ich. »Wie hät­te ich Sie sonst über­zeu­gen kön­nen?«
    »Nun gut«, sag­te er. »Da es ei­ne Maß­nah­me war, die im In­ter­es­se un­se­res Auf­tra­ges stand, wer­de ich auf ei­ne of­fi­zi­el­le Ent­schul­di­gung ver­zich­ten.«
    Der Al­te ver­stand ge­nau, warum ich ihn so be­han­delt hat­te. Un­ser Ver­hält­nis und die gu­te Zu­sam­men­ar­beit wür­den durch mei­ne »Dis­zi­plin­lo­sig­keit« nicht be­ein­träch­tigt wer­den.
    »Der Plan wird wei­ter durch­ge­führt«, ord­ne­te Re­ling mit neu­er Ent­schlos­sen­heit an. »Er ba­siert nach wie vor auf der Hoff­nung, daß Go­rong nicht weiß, wer sich wirk­lich an Bord des Mar­s­kreu­zers be­fin­det.«
    Der Zwi­schen­fall hat­te mich psy­chisch er­schöpft. Durch mei­nen Kör­per lief ein Zit­tern.
    Han­ni­bal seufz­te und sah mich ver­dros­sen an.
    »Dies­mal hast du so­gar mich über­zeugt«, ge­stand er ein. »Ich dach­te, du hät­test den Ver­stand ver­lo­ren, aber jetzt se­he ich ein, daß es nur die­se Mög­lich­keit gab, den Al­ten mög­lichst schnell wie­der auf die Bei­ne zu stel­len.«
    Ich be­merk­te Han­ni­bals Zö­gern.
    »Was gibt es noch?« knurr­te ich ihn an.
    »Mach so et­was nie mit mir!« warn­te der Klei­ne.
     
    *
     
    Es war un­ver­kenn­bar, daß die Er­eig­nis­se ei­nem dra­ma­ti­schen Hö­he­punkt zu­trie­ben. Ich war über­zeugt da­von, daß der Kampf ge­gen Go­rong Bark­hon-La­ma an die­sem 30. Sep­tem­ber ent­schie­den wür­de. Wenn wir ihn dies­mal nicht be­zwan­gen, blieb uns nur die Un­ter­wer­fung, die frü­her oder spä­ter zu ei­ner glo­ba­len Ka­ta­stro­phe füh­ren wür­de.
    Wir war­te­ten ver­geb­lich auf die Mel­dung ei­nes Be­ob­ach­ters, daß Go­rong ir­gend­wo auf­ge­taucht war. Der Mu­tant ver­stand es meis­ter­haft, aus dem Ver­bor­ge­nen zu ope­rie­ren. Al­le un­se­re Maß­nah­men schie­nen sich als ge­gen­stands­los zu er­wei­sen.
    Ich war nicht mehr ab­so­lut si­cher, ob er über­haupt in die Gi­la-Wüs­te vor­drin­gen muß­te, wenn er den Mar­s­kreu­zer ver­nich­ten woll­te. Mei­ne Hoff­nun­gen kon­zen­trier­ten sich jetzt auf die Schutz­schir­me des Schif­fes, von de­nen ich an­nahm, daß sie bis zu ei­nem ge­wis­sen Grad auch psy­cho­ki­ne­ti­schen Kräf­ten stand­hal­ten konn­ten. Wenn Go­rong sah, daß er sei­nen An­griff aus un­mit­tel­ba­rer Nä­he füh­ren muß­te, ver­ließ er viel­leicht sein Ver­steck.
    Wäh­rend ich noch dar­über nach­dach­te, mel­de­te sich Re­ling mit ei­ner neu­en Hi­obs­bot­schaft.
    »Über der Gi­la-Wüs­te braut sich ein Sand­sturm zu­sam­men. Die An­zei­chen deu­ten auf einen Or­kan hin, wie ihn die­ses Land noch nicht er­lebt hat. Er kann un­mög­lich na­tür­li­chen Ur­sprungs sein.«
    »Go­rong!« stieß ich her­vor. »Da­zu ist er al­so schon in der La­ge.«
    »Es sieht bö­se aus, Kon­nat. Sie wis­sen, daß sich beim Los­bre­chen des Stur­mes vie­le Be­ob­ach­ter nicht mehr hal­ten kön­nen. Sie wer­den ih­re Po­si­tio­nen auf­ge­ben müs­sen. Dann hat das Mon­s­trum freie Bahn.«
    »Das Schiff soll trotz­dem das Ma­nö­ver fort­set­zen«, for­der­te ich. »Wir keh­ren nach Gi­la-Port zu­rück, Sir.«
    »Dann müs­sen Sie sich be­ei­len. Wenn Sie nicht schnells­tens auf­bre­chen, wer­den Sie nicht mehr durch den Sturm kom­men.«
    Han­ni­bal und ich ver­lo­ren kei­ne Zeit. Wir lie­ßen die Kom­mu­ni­ka­ti­ons­ge­rä­te im

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