Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Alphacode Höhenflug

Alphacode Höhenflug

Titel: Alphacode Höhenflug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
Vom Netzwerk:
dreh­te den Kopf und sah Utan in ei­ni­ger Ent­fer­nung von mir in die Tie­fe schwe­ben. Er hing ein we­nig schlaff im Sitz, aber bei ihm schi­en al­les in Ord­nung zu sein, denn er wink­te mir zu.
    So­fort nach der Bo­den­be­rüh­rung lös­te ich mei­ne Gur­te und zog den Fall­schirm ein. Ich ver­stau­te ihn im Sitz und rann­te zu Han­ni­bal hin­über, der et­wa sech­zig Me­ter von mir ent­fernt ge­lan­det war.
    Von der Ma­schi­ne war nichts zu se­hen. Sie war in das Zen­trum des Stur­mes hin­ein­ge­rast, ir­gend­wo am Wüs­ten­bo­den auf­ge­schla­gen und ex­plo­diert.
    Utan hus­te­te und ver­fluch­te mich, weil ich sei­ner An­sicht nach zu lan­ge mit dem Aus­lö­sen der Sit­ze ge­war­tet hat­te. Ich nahm ihm sei­ne Be­schimp­fun­gen nicht übel, denn ich wuß­te, daß er da­mit nur sein Un­be­ha­gen über­spie­len woll­te.
    »Wo kön­nen wir sein?« frag­te er.
    »Nicht weit von Gi­la-Port ent­fernt.« Ich deu­te­te auf ei­ni­ge bun­te Mar­kie­rungs­stan­gen zwi­schen den Kak­teen. »Sie ha­ben hier be­reits für den Aus­bau der Lan­de­fel­der ab­ge­steckt.«
    Er hus­te­te er­neut und spie Sand aus.
    »Was un­ter­neh­men wir?«
    »Ich glau­be nicht, daß wir bis zu den nächs­ten Ge­bäu­den durch­kom­men«, sag­te ich. »Des­halb schla­ge ich vor, daß wir uns ei­ne Mul­de oder et­was Ähn­li­ches su­chen, wo wir vor dem Sturm Schutz fin­den.«
    »Warum be­nach­rich­tigst du nicht den Al­ten?« woll­te er wis­sen.
    Ich zö­ger­te. Na­tür­lich hat­te ich auch schon mit dem Ge­dan­ken ge­spielt, Re­ling über das Sup-Ul­tra-Ge­rät in mei­nem Ober­schen­kel ei­ne In­for­ma­ti­on durch­zu­ge­ben, heg­te je­doch die Be­fürch­tung, auf die­se Wei­se könn­te Go­rong auf uns auf­merk­sam wer­den. Der Ver­dacht war durch nichts, was bis­her ge­sche­hen war, be­grün­det, aber ich be­schloß vor­erst, mei­nem In­stinkt nach­zu­ge­ben.
    »Viel­leicht spä­ter«, wich ich aus.
    »Hast du den Kreu­zer ge­se­hen?«
    »Ja. Ich neh­me an, daß er ganz in der Nä­he ist. Viel­leicht be­kom­men wir ihn noch ein­mal ins Blick­feld.«
    Der Klei­ne schau­te sich mit ei­ner wil­den Ent­schlos­sen­heit um, als er­war­te­te er, Go­rong wür­de je­de Se­kun­de hin­ter ei­nem Kak­teen­ge­wächs her­vor­kom­men.
    Der Wind er­zeug­te ein ei­gen­ar­ti­ges Pfei­fen zwi­schen den nied­ri­gen Hü­geln. Ver­trock­ne­te Bü­sche wur­den an uns vor­bei­ge­weht. Sand wir­bel­te auf und bil­de­te über­all Fon­tä­nen.
    Aus der Rich­tung des Welt­raum­ha­fens er­tön­te ein lang­ge­zo­ge­nes Heu­len. Dort brach der Sturm mit ele­men­ta­rer Ge­walt über das Land her­ein. Mei­ne In­tui­ti­on sag­te mir, daß Go­rong sich ir­gend­wo in der Wüs­te auf­hielt, aber sei­nen ge­nau­en Stand­ort konn­te ich nicht er­mit­teln.
    Ich über­leg­te, wie er es ge­schafft hat­te, un­ent­deckt bis hier­her vor­zu­drin­gen.
    ›Ki­ny!‹ rief ich mit mei­nen Ge­dan­ken.
    Wie ich be­fürch­tet hat­te, gab sie mir auch dies­mal kei­ne Ant­wort. Ich war ent­mu­tigt. Ihr Schick­sal be­schäf­tig­te mich stän­dig.
    »Sie wird dir nicht ant­wor­ten«, sag­te Utan be­dau­ernd.
    Ich nick­te.
    Wir setz­ten uns in Be­we­gung. Der Wind än­der­te un­un­ter­bro­chen sei­ne Rich­tung. Ab­wech­selnd hielt er uns auf oder trieb uns vor­wärts. Manch­mal wur­den wir von ei­ner Bö ge­packt und zu Bo­den ge­wor­fen. Je­des­mal, wenn der Sand in dich­ten Schlei­ern an uns vor­bei­ge­weht wur­de, hör­te ich das Flüs­tern und Knis­tern, mit dem die Sand­kör­ner sich un­ter­ein­an­der rie­ben und über den Bo­den schleif­ten.
    Es wur­de im­mer dunk­ler. Die Son­ne war nur noch ein blas­ser Fleck hin­ter den Wol­ken.
    Wir ar­bei­te­ten uns zwi­schen den Hü­geln und Dü­nen vor­an. Über sie hin­weg­zu­kom­men, war bei die­sem Un­wet­ter un­ge­mein schwie­rig. Ob­wohl die Ori­en­tie­rung uns schwer­fiel, war ich si­cher, daß wir uns auf Gi­la-Port zu­be­weg­ten.
    Ich wuß­te nicht, was mich da­zu ver­an­laß­te, aus­ge­rech­net in die Rich­tung zu wan­dern, wo der Sturm am hef­tigs­ten tob­te, aber ich ließ mich wei­ter­hin von mei­nem In­stinkt lei­ten.
    Da­le, Kro­nin­ger und Lobral an

Weitere Kostenlose Bücher