Alphacode Höhenflug
Hotelzimmer stehen und stürmten die Treppe hinab. Vor dem Hotel parkte noch der Wagen, mit dem wir ins Hotel gefahren waren.
Auf der Straße standen Gruppen erregter Menschen zusammen. Wahrscheinlich war die Nachricht von der Zerstörung des Roosevelt-Staudamms inzwischen offiziell über TV und Radio bekanntgegeben worden. Die Einwohner von Mohawk fürchteten, daß auch ihre Stadt Opfer eines PSI-Angriffes werden könnte.
»Ich fahre!« rief ich dem Kleinen zu.
Wir schwangen uns auf den Sitz. Während ich mit Höchstgeschwindigkeit die Straße zum Stadtrand hinausraste, kam mir der absurde Gedanke, wie wir uns verhalten sollten, wenn wir von einem übereifrigen Ordnungsdiener wegen Überschreitung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit angehalten werden sollten.
Der Fall trat jedoch nicht ein. Wir erreichten unangefochten die Maschine im Schuppen am Stadtrand.
Ein Mann mit einem Antitron-Helm öffnete uns die breiten Schiebetore.
Er stellte keine Fragen. Man hatte ihm gesagt, daß er uns, wenn wir auftauchten, in jeder Beziehung helfen sollte.
»Startbereit«, äußerte er lediglich. »Werden Sie ihn stellen?«
Seine Augen unter dem Helm sahen uns groß und sorgenvoll an. Wahrscheinlich hatte er eine Familie und wohnte irgendwo in Mohawk.
»Ja, Mac«, sagte ich. »Wir erwischen ihn.«
Er grinste und schaltete die Schubhydraulik ein. Sie zog die Diskusscheibe aus dem improvisierten Hangar.
Am Himmel über der Gila-Wüste war ein dunkler Streifen. Ich beschattete meine Augen mit der rechten Handfläche, um ihn besser sehen zu können.
»Ich habe es auch schon entdeckt«, sagte der Mann mit dem Helm. »Merkwürdig! Sieht nach einem Sandsturm aus. Er scheint aus dem Nichts zu entstehen.«
Die seltsame, wurstförmige Wolke über der Wüste besaß einen giftgrünen Farbton. Während ich sie beobachtete, schien sie anzuschwellen und fingerförmige Ausläufer tastend auszustrecken.
»Das wird schlimm«, prophezeite Mac. »Hoffentlich müssen Sie nicht da durch.«
Das Plasmatriebwerk des schweren Orbit-Jägers heulte auf und spie eine schwefelgelbe Stichflamme in den Sand neben dem Schuppen. Die Maschine rollte auf die Wüstenstraße hinaus. Der Mann mit dem Helm lief nebenher und rief uns etwas zu, aber das Dröhnen des Triebwerkes übertönte seine Stimme.
Ich schloß die Panzerkuppel des Cockpits und überprüfte die Instrumente. Dann hörte ich Utans Stimme, der Funkkontakt mit Gila-Port aufnahm.
Ich hob den Jäger mit den gegenläufigen Rotorkränzen ab. Vor uns auf der Straße tauchte ein großer Sattelschlepper auf, der schnell näherkam. Der Fahrer steuerte ihn von der Straße, als wir mit dem Jäger auf ihn zurasten. Ich konnte mir vorstellen, daß er heftig erschrak, als ein diskusförmiges Gebilde über seinen Wagen hinwegglitt und mit Donnergetöse himmelwärts flog.
Unwillkürlich blickte ich auf die Uhr.
»Fünfzehn Uhr dreißig«, sagte Hannibal, der meine Kopfbewegung richtig gedeutet hatte.
Gleich darauf meldete sich Reling über Funk.
»Wir können den Kreuzer bereits sehen«, informierte er uns. »Dale kommt zu früh, aber das ist jetzt gleichgültig.«
»Ja«, bestätigte ich. »Das ist wirklich gleichgültig.«
Wir jagten in die Wüste hinaus. Als ich seitwärts blickte, erhaschte ich einen Ausschnitt des Gila-Rivers, der nördlich an Mohawk vorbeiführte. Die Stadt selbst wirkte wie ein unregelmäßig geformter, schmutziger Fleck links hinter uns.
Ich sah wieder geradeaus.
»Es muß gerade über Gila-Port sein«, stellte Utan fest.
»Chef!« rief ich. »Wie sieht es bei Ihnen aus?«
»Der Sturm bricht los«, antwortete der Alte. »Es ist schlimm. Wir werden höchstwahrscheinlich alle
Weitere Kostenlose Bücher