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Alphacode Höhenflug

Alphacode Höhenflug

Titel: Alphacode Höhenflug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Kon­troll­tür­me ein­bü­ßen.«
    Wie konn­te er aus­ge­rech­net in die­sen Au­gen­bli­cken an sei­ne Kon­troll­tür­me den­ken? Ich hät­te al­le Kon­troll­tür­me der Welt ge­op­fert, um Go­rong end­lich aus­zu­schal­ten.
    »Sie sit­zen doch in Ih­rem Tief­bun­ker. Dort sind Sie gut ge­schützt«, warf Utan iro­nisch ein.
    »Da kom­men Sie nicht mehr durch!« rief Re­ling auf­ge­regt. »Das schafft Ih­re Ma­schi­ne nicht mehr. Sie kön­nen die Lan­de­plät­ze von Gi­la-Port nicht recht­zei­tig er­rei­chen. Lan­den Sie ir­gend­wo in der Wüs­te.«
    »Ich bin doch nicht ver­rückt«, pro­tes­tier­te ich. »Wir kom­men so na­he her­an, wie es ir­gend geht und stei­gen dann aus.«
    Ich riß den Jä­ger hö­her. Wenn ich die Ka­ta­pult­sit­ze aus­lö­sen muß­te, woll­te ich hoch ge­nug sein, daß wir ei­ne Chan­ce hat­ten, an den Fall­schir­men si­cher her­un­ter­zu­kom­men.
    »Sie wer­den ganz al­lein dort drau­ßen sein.«
    Nach die­sen Wor­ten schal­te­te sich Re­ling aus. An­schei­nend muß­te er drin­gend mit ei­ni­gen Au­ßen­pos­ten spre­chen und sie auf das vor­be­rei­ten, was auf sie zu­kom­men wür­de. Viel­leicht nahm er auch Ver­bin­dung mit den bei­den GWA-Schat­ten an Bord des Mar­s­kreu­zers »1418« auf.
    Un­ter uns im Sand ge­sch­a­hen merk­wür­di­ge Din­ge. Zu Tau­sen­den ent­stan­den klei­ne Wir­bel zwi­schen den Kak­teen und dür­ren Bü­schen. Wüs­ten­vö­gel jag­ten dicht über dem Bo­den da­hin. Ich spür­te, daß die Ma­schi­ne un­ru­hig wur­de. Wir be­fan­den uns in der Pe­ri­phe­rie des Stur­mes. Das Zen­trum lag ge­nau über Gi­la-Port.
    »Es geht los!« sag­te Utan. »Du mußt noch hö­her, Lan­ger.«
    Ich blick­te auf die In­stru­men­te.
    »Sechs­tau­send Fuß«, las ich ab.
    Plötz­lich sah ich das Schiff. Es war ein dunk­ler großer Schat­ten, der kurz­fris­tig zwi­schen vor­bei­ja­gen­den Wol­ken sicht­bar wur­de. Han­ni­bal stieß einen Schrei aus, um mich auf­merk­sam zu ma­chen.
    Der Au­gen­blick ging vor­über. Al­les schi­en nur ein kur­z­er Spuk ge­we­sen zu sein. Da die Kreu­zer­be­sat­zung An­ti­tron-Hel­me trug, um sich vor den Sug­ge­s­tiv­kräf­ten Go­rongs zu schüt­zen, konn­te ich ih­re Ge­dan­ken nicht emp­fan­gen.
    Aber un­se­re Kos­mo­nau­ten wa­ren da, dar­an be­stand kein Zwei­fel. Un­ge­ach­tet des be­gin­nen­den Or­kans steu­er­ten sie das Schiff in vor­ge­se­he­ner Wei­se über die Wüs­te.
    Der Jä­ger sprang jetzt in­fol­ge hef­ti­ger Böen wie ein wil­des Pferd.
    »Das macht er nicht mehr lan­ge«, stell­te Han­ni­bal fest.
    Fast gleich­zei­tig leuch­te­te die ro­te Ge­fah­ren­lam­pe auf. Das in­ter­vall­ar­ti­ge Fla­ckern si­gna­li­sier­te uns, daß in der Ma­schi­ne De­fek­te auf­ge­tre­ten wa­ren. Uns fehl­te die Zeit, nach den Ur­sa­chen zu for­schen.
    »Wir stei­gen aus«, ord­ne­te ich an. »Bist du be­reit?«
    Die Kan­zel wur­de weg­ka­ta­pul­tiert. Der Wind klatsch­te mir wie ein nas­ses Tuch ins Ge­sicht und nahm mir die Luft. Ich preß­te den Kopf ge­gen die Leh­ne und streck­te die Hän­de aus. Dann drück­te ich auf den Aus­lö­se­knopf.
    Es gab einen Ruck, als woll­te der Sitz un­ter mit zer­bre­chen. Dann schi­en ich ge­ra­de­wegs in den gift­grü­nen Him­mel ge­schleu­dert zu wer­den. Mein Kör­per wur­de förm­lich zu­sam­men­ge­preßt. Ein zent­ner­schwe­rer Druck las­te­te auf mei­ner Brust.
    Ich schnapp­te nach Luft. Das Rau­schen in mei­nen Oh­ren ver­misch­te sich mit dem Häm­mern mei­nes Her­zens.
    Ein Ge­räusch wie ei­ne ge­gen das Ufer schla­gen­de Wel­le wur­de hör­bar. Der Schirm hat­te sich ge­öff­net.
     
    *
     
    An die­sem Ta­ge schi­en die Son­ne frü­her un­ter­zu­ge­hen, aber es wa­ren nur die ge­wal­ti­gen Sand­wol­ken, die sie ver­dun­kel­ten und al­les in ei­ne düs­te­re Däm­me­rung tauch­ten.
    Der Wind beu­tel­te den Fall­schirm über mei­nem Sitz und ließ mich hef­tig hin und her schau­keln. Ein selt­sa­mes Knis­tern drang an mein Ge­hör, aus­ge­löst von un­zäh­li­gen Sand­körn­chen, die auf den Sitz und mei­nen Kör­per pras­sel­ten.
    Ein grau­es Tuch schi­en sich über der Wüs­te un­ter mir aus­zu­brei­ten. Ich

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