Alphacode Höhenflug
vermuten, daß er eines der Fahrzeuge in seinen Besitz gebracht hat. Aber bei dem Chaos, das in der Nähe des Staudamms herrscht, ist das nicht genau festzustellen. Bevor wir die Wüste untersuchen konnten, brach der Sturm los. Sie sollten unsere Instrumente sehen; sie spielen verrückt – alle!«
»Eine erschöpfende Auskunft«, sendete ich. »Ende.«
Ich berichtete Hannibal, was ich erfahren hatte.
»Ob ihm der eigene Sturm Schwierigkeiten bereitet?« fragte Utan nachdenklich.
Ich überlegte und schüttelte langsam den Kopf.
Sicher war Gorong durch seine psychokinetischen Kräfte in der Lage, die Wirkung des Orkans in seiner unmittelbaren Nähe zu neutralisieren. Wenn er wirklich ein Fahrzeug besaß, konnte er es auch benutzen. Sein Wagen war in jedem Fall der einzige, der fahren konnte, solange der Sandsturm tobte.
Meine Gedanken beschäftigten sich mit Dale und Kroninger. Ich dachte daran, wie sie sich an Bord des marsianischen Schiffes fühlen mochten.
Nach einer Weile richtete ich mich im Windschatten des Kaktus auf, um den Himmel – oder das, was davon sichtbar war – zu beobachten. Die »1418« war nicht zu sehen.
Dann hatte ich eine Idee. Vielleicht konnte ich mit Dale und Kroninger über das Sup-Ultra-Gerät Kontakt aufnehmen. Ich rief Reling und ließ mir die Frequenz geben, über die er mit dem Schiff in Verbindung stand. Anschließend versuchte ich, die beiden GWA-Schatten an Bord des Kreuzers zu erreichen.
Es funktionierte.
»Hier ist Ihr Freund«, meldete ich mich bei Dale.
»Man berichtete uns, daß Sie irgendwo dort unten im Sandsturm stecken«, antwortete er.
»Ja, könnt ihr uns orten?«
»Nein«, bedauerte Dale. »Unsere Instrumente arbeiten nicht einwandfrei, seit wir in den obersten Schichten des Orkans manövrieren.«
Sie hatten also die gleichen Schwierigkeiten wie Reling – und die Männer in den unterirdischen Kontrollräumen von Gila-Port. Es mußte mit der psychokinetischen Aufladung des Sandes zusammenhängen.
Ohne einwandfrei funktionierende Ortungsgeräte waren Dale und Kroninger praktisch blind. Sie mußten sich auf das verlassen, was sie auf den Bildschirmen sehen konnte – und das war bei diesem Sturm bestimmt nicht viel. Unserem fähigsten Piloten, Major Lobral, der den Raumer steuern mußte, gehörte mein Mitgefühl.
»Von hier oben sieht es aus, als hätte sich die gesamte Wüste erhoben«, fuhr Dale fort.
»Und Gorong?«
»Nichts bisher!«
»Wir sind sicher, daß er in der Nähe ist«, sendete ich.
»Verstanden, Ende«, antwortete Dale.
Er war nicht gerade mitteilsam. Ich hatte dafür Verständnis, denn ich konnte mir denken, daß die Kollegen an Bord des Kreuzers ihre gesamte Konzentration aufbieten mußten, um ihren verschiedenen Aufgaben nachzugehen.
Ich hatte den Eindruck, daß der Sturm sich allmählich abschwächte. Aber das konnte auch eine Täuschung sein, die darauf zurückzuführen war, daß ich mich an das Tosen ringsum gewöhnte. Die Hoffnung, daß Gorongs Kräfte nachließen oder von dem landenden Schiff beansprucht wurden, war zweifellos unberechtigt.
Ich blickte zu Utan hinüber. Er lag auf dem Rücken. Die Thermorak ruhte auf seiner Brust.
Ich trug das gleiche Modell bei mir. Mit dieser Waffe konnten wir fingerlange Kleinraketen vom Kaliber ‚222 Ultra-Magnum verschießen. Neben ihrer Explosivwirkung brannten die Geschosse beim Aufprall eine Thermonitalladung in Form eines zwei Meter durchmessendes Gasballes ab, in dessen Zentrum eine Hitze von zwölftausend Grad Celsius herrschte.
PLATO hatte errechnet, daß Gorong mit diesen Waffen besser verwundbar war als mit Marsstrahlern. Um auf ihn das Feuer eröffnen zu
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