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Alphacode Höhenflug

Alphacode Höhenflug

Titel: Alphacode Höhenflug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Schutz­schir­men und hüll­ten es in ei­ne Au­ra blau­ro­ter Ener­gie. Der Kreu­zer beb­te wie ein rie­si­ges Tier, das von Krämp­fen ge­schüt­telt wur­de.
    Wie­der setz­te ich das Sup-Ul­tra-Ge­rät ein.
    »Wir se­hen Sie, Da­le! Mel­den Sie sich!«
    Dies­mal kam die Ant­wort. Sehr lang­sam, als wür­de sie un­ter großer Kraft­an­stren­gung durch­ge­ge­ben.
    »Hel­fen Sie uns!« sen­de­te Da­le. »Der Kreu­zer un­ter­liegt all­mäh­lich Go­rongs Kräf­ten.«
    Ich stieß ei­ne Ver­wün­schung aus und be­gann den Hang, auf dem der Truck stand, hin­auf­zu­stei­gen. Knö­chel­tief ver­sank ich im Sand.
    »Hal­ten Sie aus, Da­le!«
    Re­ling schal­te­te sich ein. Er hat­te al­les mit­emp­fan­gen und hielt den Zeit­punkt für ge­kom­men, sich zu mel­den.
    »Wir ha­ben Sie auf Emp­fang. Wir kom­men jetzt raus und grei­fen ein.«
    »Nein.«
    »Sie schaf­fen es nicht al­lein«, wand­te er ein.
    »Go­rong hat sich auf das Schiff kon­zen­triert. Wenn Sie jetzt ein­grei­fen, wird er sich zur Wehr set­zen und Gi­la-Port völ­lig ver­nich­ten. Dann zieht er sich zu­rück.«
    »Kon­nat! Wir müs­sen ein­grei­fen.«
    »Nein, En­de!« gab ich zu­rück und hoff­te in­brüns­tig, daß der Al­te sich da­mit zu­frie­den gab. Ich konn­te mir auch nicht vor­stel­len, auf wel­che Wei­se er ein­grei­fen woll­te.
    Drü­ben über den Kon­trol­lan­la­gen tob­te der Sturm am stärks­ten. Al­les, was sich an die Ober­flä­che wag­te, wur­de so­fort um­ge­bla­sen.
    Ich stieg hö­her und kam mir da­bei vor wie ein Krebs. Kaum hat­te ich ei­ni­ge Me­ter ge­won­nen, gab der Sand un­ter mir nach und ließ mich wie­der ab­wärts rut­schen. Dar­auf­hin än­der­te ich mei­ne Me­tho­de und ging den Hang schräg an.
    Manch­mal ver­schwand der Truck fast völ­lig hin­ter Sand­wol­ken. Dann sah er aus wie ein ur­welt­li­ches Tier, das auf das En­de des Un­wet­ter war­te­te.
    Der Sand trom­mel­te ge­gen die Blech­ver­klei­dun­gen, der Wind heul­te durch die Öff­nun­gen der Ma­schi­ne.
    Ich blick­te wie­der zur »1418« hin­auf. Das Schiff wirk­te wie ein leuch­ten­der Ball, ei­ne ma­je­stä­ti­sche Er­schei­nung in dem von Go­rong aus­ge­lös­ten In­fer­no.
    Plötz­lich hat­te ich das Ge­fühl ei­ner un­mit­tel­ba­ren Ge­fahr. Ich fuhr her­um und sah den Truck den Hang her­ab­rol­len – ge­nau auf mich zu. Es war au­gen­blick­lich gleich­gül­tig, was ihn in Be­we­gung ge­setzt hat­te, Go­rong oder der nach­ge­ben­de Sand.
    Oben auf dem Hang er­schi­en ei­ne klei­ne Ge­stalt, die wild mit den Ar­men ru­der­te. Es war Utan, der das Ziel vor mir er­reicht hat­te und nun er­le­ben muß­te, wie es sich wie­der von ihm ent­fern­te. Er ver­such­te mich zu war­nen, aber das war nicht nö­tig.
    Un­ter nor­ma­len Be­din­gun­gen wä­re es leicht ge­we­sen, dem her­an­rol­len­den Stahl­un­ge­tüm aus­zu­wei­chen, doch jetzt hin­der­ten mich Böen und tiefer Sand an ei­nem schnel­len Ent­kom­men. Mei­ne Fü­ße schie­nen im Bo­den zu kle­ben. Der Wind warf mich im­mer wie­der zu­rück.
    Der Truck hat­te mich fast er­reicht. Er rutsch­te mehr, als er roll­te. Sei­ne mit Draht­net­zen ver­klei­de­ten Schein­wer­fer glotz­ten mich an wie die Au­gen ei­nes Un­ge­heu­ers.
    Ich warf mich ver­zwei­felt zur Sei­te. Haar­scharf don­ner­te der Pla­nier­wa­gen an mir vor­bei. Ich er­hielt einen fürch­ter­li­chen Schlag in die Sei­te, der mich ei­ni­ge Me­ter weit weg­schleu­der­te. Wie be­täubt blieb ich lie­gen. Von mei­nem lin­ken Bein strahl­te ein hef­ti­ger Schmerz bis in die Hüf­te hin­auf.
    Als sich mein Blick klär­te, sah ich den Truck un­ten in der Sen­ke ste­hen. Die Schau­fel rag­te noch im­mer in die Hö­he. Sie er­in­ner­te mich an ein grin­sen­des Fisch­maul.
    Ich biß die Zäh­ne auf­ein­an­der und ver­such­te, mein ver­letz­tes Bein zu be­we­gen. Dann zog ich mein Hemd aus der Ho­se und tas­te­te mit ei­ner Hand über mei­ne Hüf­te. Es schi­en sich nur um ei­ne star­ke Prel­lung zu han­deln. Müh­sam rich­te­te ich mich auf.
    Utan war mir zu Hil­fe ge­kom­men.
    »Ich dach­te, du wür­dest es nicht schaf­fen.« Sein Blick fiel auf mein schmerz­ver­zerr­tes Ge­sicht. »Kannst du lau­fen?«
    »Ja«,

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