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Alphacode Höhenflug

Alphacode Höhenflug

Titel: Alphacode Höhenflug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Ex­plo­si­on. Die­ses Fa­nal über der Gi­la-Wüs­te soll­te sein Be­weis sein. Da­nach wür­de ihn nie­mand mehr auf­hal­ten kön­nen. Es war zu be­fürch­ten, daß er in ei­ne Art Zer­stö­rungs­rausch ge­riet und al­les ver­nich­te­te, was sei­nen Weg kreuz­te.
    Sei­ne Kräf­te konn­ten ins Un­er­meß­li­che an­stei­gen, pro­por­tio­nal da­zu wür­de sein Wahn­sinn wach­sen. Wenn er die Macht er­lang­te, die er an­streb­te, be­stand die Ge­fahr, daß er ei­nes Ta­ges die ge­sam­te Welt ver­nich­ten wür­de.
    Ich spür­te mei­ne Schmer­zen nicht mehr. Sand und Sturm er­schie­nen mir be­deu­tungs­los.
    Han­ni­bal war dicht hin­ter mir, be­seelt von der glei­chen wil­den Ent­schlos­sen­heit, den Ur­he­ber al­ler Ver­bre­chen zu tö­ten.
    Der Schirm um die »1418« schi­en sich auf­zu­blä­hen. Er war ge­sät­tigt von art­frem­der Ener­gie und wür­de je­den Au­gen­blick zer­bers­ten. Das Schiff sprang hin und her wie ein Ping-Pong-Ball zwi­schen un­sicht­ba­ren Schlä­gern. Es grenz­te fast an ein Wun­der, daß es un­ter der pau­sen­lo­sen Be­las­tung nicht aus­ein­an­der­brach.
    Wir hör­ten das Krei­schen und Don­nern kom­pri­mier­ter Luft trotz des or­kan­ar­ti­gen Brau­sens. Es war ein Schau­spiel, wie es die­ser Pla­net bis­her noch nie er­lebt hat­te.
    Aus den Au­gen­win­keln be­merk­te ich, daß Han­ni­bal ste­hen­blieb und einen er­schreck­ten Laut aus­stieß. Ich warf einen Blick über die Schul­ter und er­späh­te ei­ne Ko­lon­ne fla­cher Rau­pen­fahr­zeu­ge, die sich über die Hän­ge im Hin­ter­grund be­weg­ten. Sie ar­bei­te­ten sich durch den Sand­sturm auf uns zu.
    Re­ling! schoß es mir durch den Kopf.
    Ich schal­te­te mein Sup-Ul­tra-Ge­rät ein und stell­te ei­ne Ver­bin­dung nach Gi­la-Port her.
    »Ich be­ob­ach­te zahl­rei­che Pan­zer in der Wüs­te!« sen­de­te ich.
    »Ja«, be­stä­tig­te der Al­te. »Ich ha­be sie los­ge­schickt.«
    Un­bän­di­ger Zorn droh­te mich zu über­man­nen. In er­starr­ter Hal­tung schau­te ich zu den Fahr­zeu­gen her­über.
    Sie ex­plo­dier­ten nach­ein­an­der. Die Stel­len, an de­nen sie auf­hör­ten zu exis­tie­ren, wur­den von weiß­gel­ben Bäl­len mar­kiert, die sich blitz­schnell ver­flüch­tig­ten.
    »Kon­nat!« sen­de­te Re­ling ver­zwei­felt.
    Ich gab das Be­stä­ti­gungs­sym­bol.
    »Aus, Sir. Er hat sie mit ei­nem Schlag aus der Wüs­te ge­fegt. Nie­mand kommt an ihn her­an.«
    »Und Sie bei­de?« Er klam­mer­te sich an die­se letz­te Hoff­nung.
    Ich konn­te den Al­ten förm­lich vor mir se­hen, wie er mit ge­ball­ten Hän­den, die Au­gen halb ge­schlos­sen, auf ei­ne be­frei­en­de Ant­wort war­te­te.
    »Er spielt mit uns, aber er wird es nicht leicht ha­ben.«
    In mei­nen Wor­ten schwang bit­te­re Iro­nie mit, aber Re­ling wür­de mich ver­ste­hen.
    Mehr war nicht zu sa­gen. Ich konn­te das Ge­rät ein­ge­schal­tet las­sen und brauch­te nicht mehr da­mit zu rech­nen, daß der GWA-Chef sich noch ein­mal mel­de­te.
    Re­ling muß­te war­ten, bis ich die Ver­bin­dung wie­der zu ihm auf­neh­men wür­de. Falls kei­ne Nach­richt von mir ein­ging, wuß­te er, daß al­les ver­lo­ren war.
    Han­ni­bal und ich hat­ten die Fel­sen­grup­pe fast er­reicht. Sie rag­te wie ei­ne un­re­gel­mä­ßig ge­form­te graue Mau­er vor uns auf.
    Go­rongs An­we­sen­heit wur­de deut­li­cher spür­bar. Mir war, als wür­de er uns kör­per­lich be­rüh­ren. Sei­ne Nä­he war ab­sto­ßend und ekel­er­re­gend.
    Ich konn­te mich kaum noch auf den Bei­nen hal­ten. Mein Kör­per war wie ver­krampft. Wahr­schein­lich hät­ten mich Men­schen, mit de­nen ich nur sel­ten zu­sam­men­ge­trof­fen war, in die­sem Au­gen­blick nicht er­kannt.
    Schräg über uns, zwi­schen den Stei­nen, tauch­te ei­ne Ge­stalt auf. We­der Sand noch Wind schie­nen ihr et­was an­ha­ben kön­nen. Wie schwe­re­los glitt sie über die Fel­sen. Die Er­schei­nung trug ein strah­len­des wei­ßes Ge­wand, das vom Wind auf­ge­bläht wur­de.
    »Go­rong!« keuch­te ich.
    Es war wie ein Auf­schrei der Er­lö­sung.
    Der Wind riß mir den Na­men von den Lip­pen und weh­te ihn da­von.
    Ich spür­te, daß mein Herz plötz­lich schnel­ler schlug. Es

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