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Alphavampir

Titel: Alphavampir
Autoren: Sandra Henke
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Stück eroberte er sie und übernahm er die Kontrolle. Seine Macht fühlte sich wie flüssiges Feuer an, machte sie fiebrig. Sie brannte innerlich.
    Ein Wechsel vollzog sich. Jetzt bekam ihre Wölfin, die ihn eben noch als würdigen Paarungspartner erkannte hatte, Angst. Während sie sich verkroch, wuchs in Nanouk das Verlangen, Kristobal zu Willen zu sein. Sie war außer Stande sich zu bewegen und befürchtete, dass ihr Tier die Oberhand gewinnen könnte, aber es hatte sich ganz klein gemacht und lauerte verunsichert.
    Kristobal schritt majestätisch um Nanouk herum, als würde er eine magische Spur um sie ziehen, die sie außer Stande war zu überschreiten. Selbst als er seinen Blick von ihrem löste, blieb ein Echo seiner Macht in ihr zurück.
    Ihre Glieder kribbelten, gleich würde sie sich von seinem Bann losreißen können.
    Bevor die Beeinflussung jedoch vollkommen verebbte, stand er auch schon wieder vor ihr und legte sie mit seinem Blick an die Kette. Die Hitze in ihr schwoll wieder an. Sie seufzte. Der Wunsch ihm zu dienen, pulsierte erneut kraftvoll in ihr.
    Verflucht sei er, dachte sie verzweifelt, wütend und ein klein wenig beeindruckt. Er hatte Recht behalten. So etwas wie Magie existierte – Nanouk spürte sie am eigenen Leib.
    Er hielt einen Lutscher in der Hand. «Möchte die kleine Nanouk ihn haben?»
    «Ja, Onkel.» Hatte sie das gesagt?
    «Bist du dir sicher?»
    «Bitte, bitte, bitte, möchte Lolli haben», hörte sie sich selbst wie aus der Ferne betteln. Augenblicklich lief sie hochrot an.
    Kristobal reichte ihn ihr und strich beiläufig mit dem Zeigefinger über ihr Kinn. Ah, wie gut das tat. Sein Finger hatte sie nur gestreift, aber das allein hatte sich angefühlt wie eine intime Berührung. Trug sein Bann daran die Schuld? Oder ihr Interesse an ihm? Sie war außer Stande ihre Wünsche und die seinen, die er auf sie projizierte, auseinanderzuhalten.
    Was tat er ihr an? Sie führte sich auf wie ein Kind. Viel schlimmer, wie eine Lolita. Während sie verführerisch an dem Lutscher nuckelte, senkte sie verlegen den Kopf und schaute Kristobal durch ihre langen Wimpern an. Stumm bettelte sie um Gnade. Sie hörte ihre Wölfin winseln und konnte nicht ausmachen, ob nur sie oder auch das Publikum das Winseln vernahm.
    «Genug der Demonstration!», sagte er laut und das Publikum applaudierte. Er trat dicht an sie heran, damit nur sie ihn verstand. «Ich möchte dich nicht demütigen, nur deutlich machen, dass ihr keine Chance gegen uns habt.»
    Er kappte den Bann.
    Aufbrausend warf Nanouk den Lutscher nach Pavel, der daraufhin hinter die Kulissen flüchtete. Sie baute sich zu ihrer ganzen Körpergröße auf. Breitbeinig stand sie vor ihm – kampfbereit –, die Hände in die Hüften gestützt und lockte ihre Timberwölfin hervor, weil sie möglicherweise bald ihre Hilfe benötigte.
    Wenn er gedacht hatte, sie würde aus dem Theater rennen, hatte er sich getäuscht. Sie vergrößerte nicht einmal den Abstand zu ihm, sondern reckte sich sogar zu ihm auf, so dass sie seinen Atem an ihrer Stirn spürte. «Wag’ das ein zweites Mal und ich reiße dich in Stücke!»
    «Ich kann dich beeinflussen so oft und wann ich will.» Seine Worte waren wie Eiswürfel, die in sie hineinfielen. «Im Gegensatz zu Hypnose benötige ich keine Einwilligung. Ich breche jeden Widerstand. Deine kühle Fassade zum Bröckeln zu bringen, war ein nahezu lustvolles Erlebnis.»
    Ein Prickeln wehte, einer erfrischenden Brise gleich, durch ihren Körper. Ihre Brustspitzen stellten sich auf. Hatte Kristobal diese Reaktion provoziert oder kam sie aus ihr selbst?
    Ihre Wölfin sprang aus dem Verborgenen hervor und knurrte angriffslustig. Nanouk musste von der Bühne herunter, um nicht zu riskieren, dass Kristobal sie zur Weißglut brachte und den Punkt überschritt, an dem sie ihr Tier gerade noch zügeln konnte.
    Sie riss sich von seiner fesselnden Aura los und wollte vom Podest steigen, doch seine suggestive Stimme hielt sie zurück: «Ich bin noch nicht fertig mit dir, Nanouk.»
    Aufgebracht flog sie herum.
    «Du musst mir beim zweiten Höhepunkt assistieren.» Er nahm ihre Hand und ihr war, als wäre sein Arm auch ihr Arm, für den Moment konnte sie nicht mehr wahrnehmen, wo sie aufhörte und er begann. «Radim, es ist Zeit, den Geist zu beschwören.»
    Während er sie zur Papierwand führte und sie mit dem Rücken davorstellte, lief ihre Wölfin unruhig hin und her, wobei sie immer höher in Nanouk aufstieg.
    Radim reichte ihm
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