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Alphavampir

Titel: Alphavampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Henke
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schwer damit, seinen massigen Körper aufrecht zu halten. Wenn Nanouk, die hinter ihm ging, ihn so sah, konnte sie kaum glauben, dass er ein Werwolf war, der sich in Gestalt eines Büffelwolfes lautlos an Beutetiere anschleichen konnte. Die ausgestorbene Spezis war gut in ihm versteckt, denn niemand würde jemals vermuten, dass in ihm ein geschickter Jäger lauerte.
    Plötzlich ruderte er mit den Armen. Er schaute sich panisch um und langte nach einem Bauzaun, der vor einem Haus aufgestellt war, das renoviert wurde. Tatsächlich schaffte er es, seine Finger in den Maschen zu verhaken, doch durch sein Gewicht und den Schwung seines Falls, riss er den Zaun nieder und ging zu Boden.
    Fluchend rieb er sich seine Kehrseite. Als die vier, die vor ihm waren, sich umdrehten und besorgt schauten, hob er beide Hände. «Alles in Ordnung. Ich bin ja gut gepolstert.»
    «Ich helfe ihm auf. Geht ruhig schon vor», beeilte sich Nanouk zu sagen, denn Rufus wollte zu ihnen zurücklaufen. Sie griff Nubi von hinten unter die Arme.
    «Du glaubst nicht ernsthaft, dass du mich hochheben kannst, oder?» Über die Schulter hinweg sah Nubilus sie skeptisch an.
    Zufrieden beobachtete sie, wie die anderen weiter in Richtung Auto gingen. Sie schob den Bauzaun von seinen Beinen. Mit einem Seufzer drehte er sich, kniete sich hin und kroch auf allen vieren zu einem Wagen.
    Nanouk schlidderte zu ihm. Verschwörerisch neigte sie sich vor. «Ich möchte noch einmal mit ihm reden.»
    «Mit wem?», fragte er beiläufig, während er sich auf die Bordsteinkante setzte und sich hochzog.
    Ein dunkler Schatten flog über sie hinweg. Vielleicht ein Kolkrabe. Sie kannte sich mit Tieren, die nicht in das Beuteschema ihrer Wölfin fielen, nicht halb so gut aus wie Tala, die als Stadt-Ranger gearbeitet hatte, bevor sie ein Werwolf wurde. Für Nanouk war ein Vogel einfach ein Vogel und für ihre Wölfin ein wenig attraktives Jagdziel.
    «Nicht so laut», ermahnte sie ihn und legte den Zeigefinger an ihren Mund. Absichtlich vermied sie, Kristobals Namen zu nennen, damit es nicht zu vertraulich klang. «Vielleicht kann ich zu ihrem Alphavampir durchdringen und ihn zur Vernunft bringen.»
    Klang das verrückt? Ja, das tat es. Claw hatte mehr Macht als sie. Weshalb sollte ausgerechnet sie das Wunder vollbringen, den Vampir umzustimmen? Weil da etwas zwischen ihnen war? Stimmte das überhaupt? Bei dem Gedanken daran, ihn wieder zu treffen – unter vier Augen – stellte sich ihre Timberwölfin auf alle vier Pfoten und hechelte. Manchmal ging das Tier in ihr Nanouk gehörig auf die Nerven!
    «Kristobal?» Ungläubig riss Nubilus seine Augen auf. «Du bist verrückt! Er hat keine zweite Chance verdient.»
    «Jedenfalls hat er Claw nicht mit seiner Magie beeinflusst. Glaub mir, er hätte ihm seine Meinung aufzwingen können, aber er hat es nicht getan.» Es war ein seltsames Gefühl den Feind zu verteidigen. Aber war er das denn überhaupt?
    Kopfschüttelnd trat Nubi auf den Bürgersteig. Sein rechter Fuß rutschte weg, doch er hielt sich an Nanouks Schulter fest und fing sich rechtzeitig. «Wieso du?»
    «Weil ich ihn schon dreimal getroffen habe, mehr als jeder von euch. Er durfte nicht nachgeben, weil er sonst vor seiner dunklen Gefolgschaft schwach dagestanden hätte.» Sie nahm seine Hand von ihrer Schulter und drückte sie, als wollte sie ihn stumm um Vertrauen bitten.
    Ein Winseln drang aus seiner Kehle. Er hob ihre Hand an, neigte sich vor und rieb seine Wange an ihrem Handrücken. «Das ist zu riskant.»
    «Ich muss ihn nach den anderen Lykanthropen fragen.»
    Abrupt richtete er sich wieder auf. «Welchen anderen?»
    «Ich habe Claw noch nichts davon erzählt, weil ich nicht sicher bin, ob Kristobal die Wahrheit gesagt hat oder nicht. Er hat behauptet...», andere Gestaltwandlerinnen geküsst zu haben, nein, den Kuss konnte sie Nubi unmöglichen beichten. «Er ließ mir gegenüber fallen, dass er andere getroffen hat. Aber eben, als das Rudel und die Illusionisten dabei waren, hat er es abgestritten. Vielleicht wollte er sich auch nur lustig über mich machen.»
    «Claw wird dich holen kommen.»
    «Überzeug ihn, mir Zeit zu geben.» Zärtlich rieb sie seine kalten Hände zwischen den ihren.
    «Ich?»
    «Alles, was ich brauche, ist ein bisschen Zeit mit ihm allein.» Bei diesen Worten stieg Hitze in ihre Wangen, doch sie hoffte, dass Nubilus davon ausging, dass die Rötung von der Kälte kam. «Du schaffst das schon.»
    Sie prüfte, ob Claw, Tala, Canis und

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