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Alphavampir

Titel: Alphavampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Henke
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ihnen, was du herausgefunden hast.»
    «Tut mir leid», sagte Lupus plötzlich, hielt sich mit der Hand den Mund zu und raste mit einer Schnelligkeit, die Claw ihm in seinem Zustand nicht zugetraut hatte, tiefer in den Wald.
    Zögerlich begann Nanouk. Sie erntete ungläubiges Gelächter, Kopfschütteln und Erstaunen, als sie berichtete, dass die Illusionisten früher einmal Werwölfe gewesen waren, die durch Zufall herausfanden, wie sie sich ihres Wolfes entledigen konnten und dies auch taten. Die Konsequenz war ein Leben in der Nacht, das Trinken von Blut, aber auch die Gabe der Beeinflussung.
    «Sie waren einmal wie wir.» Beinahe ehrfürchtig sprach Rufus diese Worte aus.
    Doch Canis packte ihn an den Schultern und schüttelte ihn sanft. «Nein, ganz und gar nicht. Im Gegensatz zu ihnen, sind wir stolz darauf, Werwölfe zu sein.»
    «Macht, dass sie einmal wie wir waren, sie nicht zu unseren Brüdern?», fragte der Kleine.
    Canis ließ ihn so abrupt los, als hätte er sich an ihm verbrannt. «Sie sind ein feindliches Rudel!»
    «Nicht einmal das.» Schwer atmend kam Lupus hinter einem Baum hervor und lehnte sich dagegen. «Sie sind keine Lykanthropen mehr, sondern Vampire, die menschliches Blut brauchen, um zu überleben. Allein durch tierisches Blut können sie nicht überleben.»
    Schweigen trat ein. Alle führten sich vor Augen, was das bedeutete.
    Tala kam den Abhang hoch. Mit ernster Miene hielt sie ihr Handy hoch. «Noch mehr schlechte Neuigkeiten.»
    «Ist alles in Ordnung mit Onawa?» In der Gegenwart der alten, traditionsbewussten Indianerin fühlte Claw sich wohl, weil er sich nicht verstellen musste, denn sie wusste über ihn Bescheid. Außerdem hatte er bei ihr ein Stein im Brett, seit er ihr klar gemacht hatte, dass es auf der ganzen Welt keinen besseren Beschützer für ihre Enkelin gab als ihn.
    «Granny ist okay», Tala steckte ihr Mobiltelefon in die Brusttasche ihres Anoraks und zog den Reisverschluss zu, «aber ein Mann hört sich in den Indianer- und Wolfszentren von Anchorage bis runter nach Valdez nach Werwölfen um. Ein Reporter.»
    «Jerkins!» Lupus hielt sich wieder die Hand vor den Mund, aber noch rannte er nicht zurück in den Wald.
    «Er hat schon den ein oder anderen Artikel über Werwölfe geschrieben», warf Rufus mit stolzgeschwellter Brust ein, weil er, der Zweitletzte in der Rangfolge und Jüngste, etwas zur Diskussion beitragen konnte.
    Doch sein Enthusiasmus wurde von Claw gedämpft. «Genauso wie über Bigfoot.»
    «Fremde hätten sich bei ihm gemeldet und gefragt, wo sie die Wolfsbestien finden könnten. Durch sie fühlt er sich wahrscheinlich darin bestätigt, dass es wirklich Werwölfe gibt», Talas Stimme wurde immer leiser, «und ist wieder auf der Suche.»
    «Nach uns.» Obwohl er keinerlei unflätige Begriffe benutzt hatte, klang Canis, als würde er fluchen.
    Noch mehr Hiobsbotschaften! Claw hatte die Nase gestrichen voll. Es reichte! Die Sache mit Dante war kaum ausgestanden, da kreuzten auch schon die Illusionisten in Anchorage auf, mit einem Lykanthropen, der auf der Bühne seine Gestalt wandelte, zu allem Übel entpuppten sich die Magier als Vampire, die ehemalige Werwölfe waren und deren Anführer mindestens so stur wie er selbst war, und jetzt tauchten auch noch Fremde auf, die ihre Fährte aufgenommen hatten. Matt Jerkins hatte seine Lektion offensichtlich nicht gelernt. Beim nächsten Mal würde Claw sich nicht zurückhalten. «Welche Fremden?»
    «Jäger. Sie haben schon alles Mögliche gejagt, sogar», abschätzig rümpfte Tala ihre hübsche kleine Nase, «Löwen – zumindest rühmen sie sich damit – und sind jetzt auf der Suche nach etwas Größerem, Wilderem, Aufregenderem, nach dem ultimativen Jagdziel.»
    «Die Skua», wisperte Nanouk atemlos.
    Claw drehte sich zu ihr um. Er hatte keinen blassen Schimmer, was oder wen sie meinte, aber er spürte ihre physische Reaktion, als wäre ihr Körper der seine, schließlich war er ihr Alpha.
    Es fühlte sich an wie der Kontakt mit einem Elektroschockgerät.
    Dreizehn
    «Halte dich von Kristobal fern, das ist mein letztes Wort» , hatte Claw ihr befohlen. Aber was sollte Nanouk machen, wenn der Alphavampir seinen schwarzen Escalade am Straßenrand vor ihren Füßen parkte und ausstieg? So wie jetzt.
    Er schob den Ärmel seines Mantels hoch und warf einen kurzen Blick auf seine Armbanduhr. «Du bist pünktlich, das schätze ich.»
    «Du tust ja gerade so, als wären wir verabredet.» Plötzlich fiel es ihr wie

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