Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Alphavampir

Titel: Alphavampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Henke
Vom Netzwerk:
hatte.
    Die Tür fiel krachend ins Schloss und die drei Männer waren fast bei ihr angekommen. Mit einem Satz sprang Nanouk auf ihre Füße, ohne sich mit den Händen abzustemmen oder zuerst auf die Knie zugehen. Erstaunt über ihre Beweglichkeit, gab Montalbán nur einen Pfiff von sich, anstatt anzugreifen. Nanouk schlug zuerst seine Hand gegen die Wand, so dass er seine Halbautomatik fallen ließ, dann trat sie ihm kräftig ins Gesicht, das wie gemacht für ihren Schuh erschien. Nun war das Erstaunen auf ihrer Seite, denn ohne auch nur einen einzigen Laut von sich zu geben, wankte sein birnenförmiger Körper gewaltig. Doch er fiel nicht hinten über, sondern fing sich wieder, schnellte wie ein Kegel hoch und pendelte aus.
    «Scheiße.» Prüfend sah sie zu Kristobal. Zu weit weg! Dann zu den Männern, die nur noch wenige Schritte von ihr entfernt waren. Während zwei sie ignorierten und nach rechts abbogen, war der dritte stehen geblieben und zielte mit einem altmodischen Colt auf sie.
    Ihr Herz schlug ihr bis in den Hals. Schweiß lief ihren Nacken herab. Die verschiedenen Möglichkeiten ratterten durch ihr Hirn. Es sah nicht gut für sie aus. Aber sie würde niemals kampflos aufgeben!
    Nanouk rempelte den Mexikaner an der Schulter an, brachte ihn dadurch zwischen sich und den Schützen und jagte geduckt hinter ihm durch. Der erste Schuss zerfetzte den Ärmel ihres Parkas, bevor sie in Windeseile die Feuerschutztür einen spaltbreit öffnen konnte und hindurchschlüpfte. Der zweite Schuss prallte neben ihrem Ohr von der Stahlzarge ab.
    Hinter sich hörte sie Montalbán brüllen: «Sie gehört mir.»
    Er musste die Tür abgefangen und aufgerissen haben, denn seine Stimme war direkt hinter ihr. Schon spürte sie einen Schlag im Rücken, der sie sofort niederstreckte. Nein, es war kein Schlag, sondern er hatte sich mit seinem gesamten Gewicht gegen sie geworfen. Durch den Nebel des Schmerzes glaubte sie im ersten Moment, dass der Aufprall ihr Rückgrat in die einzelnen Wirbel zerlegt hatte. Doch der Ärger über ihre Dummheit, milderte den Schmerz. Der Skua hatte sie wie ein Wolf ein Karibu von seiner Herde getrennt und niedergestreckt. Aber sie war der Werwolf! Das konnte sie nicht auf sich sitzen lassen.
    Rasch sah sie sich um, um zu prüfen, wo sie war. Sie befand sich in einem zweiten Treppenhaus, einen Aufzug gab es auch. Da Schmutzmatten davorlagen, ging sie davon aus, dass dieser Bereich nur vom Personal genutzt wurde, was auch erklärte, weshalb kein Hinweis an der Tür hing.
    Nanouk biss die Zähne zusammen, stand auf und drehte sich um, als Montalbán auch schon auf sie zugelaufen kam, den Arm seitlich vom Körper gestreckt, wie ein Wrestler. Doch er hatte nicht mit ihrer Schnelligkeit gerechnet. Kurz bevor er sie erreicht hatte, duckte sie sich, so dass er nicht mehr anhalten konnte. Er knallte gegen die Wand hinter Nanouk, stemmte sich jedoch sogleich ab und folgte ihr, schnaufend vor Anstrengung und Wut.
    Nanouk flüchtete zwei Treppenstufen nach unten, bereit, sich abzustoßen und die restlichen Stufen mit einem Satz zu nehmen, als der Jäger ihre Haare griff und sie zurückzog. Der Schmerz stach wie tausend Nadelstiche in ihren Hinterkopf. Hektisch ruderte sie mit ihren Armen, um ihr Gleichgewicht wiederzufinden, doch sie kam nicht dazu. Ihr Angreifer schlug ihr so hart mit der flachen Hand ins Gesicht, dass der Schlag sie von den Füßen holte.
    Erneut ging Nanouk zu Boden. Das dritte Mal innerhalb kurzer Zeit. Das machte sie sauer. Sehr sauer. Außerdem brannte ihre rechte Wange wie Feuer. Sie würde ja wohl noch mit einem Mann fertig werden. Zumindest bevor das Virus sie befallen hatte, war das kein Problem gewesen. Nun jedoch war sie außer Atem, ihre Arme zitterten und ihre Beine waren wie Gummi. Sie bekam mit einem Mal Angst. Konnte sie schon so weit geschwächt sein, dass sie Montalbán unterliegen würde? Was würde er mit ihr machen – sie töten oder zu Stafford, seinem Alpha, bringen? Was erwartete sie dann – der Tod, Experimente oder die Auslieferung an die Medien?
    Montalbán leckte sich die Speicheltropfen aus dem Oberlippenbart. Mit hochrotem Gesicht zog er ein Jagdmesser aus seinem Stiefel. Dann war er über ihr.
    Nanouk mobilisierte ihre Kraftreserven. Mit einem wütenden Aufschrei zog sie ihre Beine an, streckte sie im richtigen Winkel wieder ab und stieß den Mexikaner mit einer Kraft weg, die nur eine Werwölfin besaß.
    Überrascht taumelte er rückwärts. Er schwankte erneut

Weitere Kostenlose Bücher