Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Alphavampir

Titel: Alphavampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Henke
Vom Netzwerk:
was mir heilig ist.»
    «Sie haben keins.» Jedes Wort schabte schmerzhaft über ihre Stimmbänder, als wären sie aus Schmirgelpapier.
    «Wieso bist du dir so sicher?»
    «Weil sie es nicht brauchen. Die Krankheit befällt keine Menschen. Tiere sind ihnen egal. Sie jagen sie, um des Tötens willen. Die Hunde und Wölfe, die sterben, nehmen sie als Kollateralschäden hin. Die Hauptsache ist, sie erreichen ihr Ziel: Werwölfe niederzustrecken.»
    Gefühlvoll, als hätte er Angst, ihr in ihrem Zustand wehzutun, schlang er seine Arme um ihre Hüften und schmiegte sich an sie. «Aber wir müssen etwas tun!»
    «Du hast doch gesehen, dass Lupus allen Rudelmitgliedern Blut abgenommen hat ...», begann sie zaghaft. Tief sah sie ihm in die Augen.
    Er leckte über seine Lippen, als wäre er durstig. «Um herauszufinden, wer von euch sich bereits angesteckt hat.»
    «Und um Tests zu machen.» Nanouk erwähnte Camille lieber nicht, allerdings konnte sie zu diesem Zeitpunkt Adamo nicht mehr schützen. «Aber ein Gegenmittel herzustellen, ist nicht so leicht. Mit dem Blut infizierter Rudelgefährten hat es nicht funktioniert. Der Erreger ist bereits mutiert und konnte daher nicht in seiner Reinform extrahiert werden.»
    Atemlos wartete sie auf eine Reaktion. Sein Blick veränderte sich, doch er schwieg.
    «Nur ihr, die Vampire, tragt das Virus in seiner Reinform in euch, weil ihr die ersten wart, die sich ansteckten.» Ihre Hoffnung, er würde ihr entgegenkommen, bestätigte sich nicht.
    «Was willst du mir damit sagen?» Seine Miene wirkte verschlossen.
    «Wir brauchen dein Blut.»
    «Auf keinen Fall.» Abrupt ließ er sie los und trat einen Schritt zurück.
    «Nur wenige Tropfen.»
    Mürrisch stapfte er zum Fenster und linste durch einen Spalt zwischen den Brettern, mit denen es zugenagelt worden war. «Ich werde Mila zu Lupus schicken.»
    «Das hilft uns nicht weiter. Es muss dein Blut sein.»
    «Auf keinen Fall. Mein Angebot steht. Mila oder niemand.»
    Sie seufzte, weil sie jetzt jemanden verraten musste und das ihrer Moral widersprach, aber es ging nicht anders. «Wir haben schon Tests mit Adamos Blut gemacht und sie führten zu nichts.»
    «Adamo?» Aufgebracht flog Kristobal herum.
    «Wenn du ihn für diesen Freundschaftsdienst, den er Rufus geleistet hat, bestrafst, werde ich bei meinem nächsten Besuch einen Holzpflock mitbringen.» Ihr Scherz klang lahm. Kraftlos schleppte sie sich zu Kristobal und drückte sanft seine Oberarme. «Bitte, sei ihm nicht böse. Er hat ein gutes Herz und wollte uns helfen.»
    Er blieb hart. «Ohne mich in einer solch wichtigen Angelegenheit um Erlaubnis zu fragen.»
    «Wenn du uns nicht ein Röhrchen deines Blutes schenkst, werde ich sterben.» Nanouk ließ ihn los. Enttäuschung kämpfte mit Zorn. Welches Gefühl würde die Oberhand gewinnen?
    Mit einem Mal war seine Stimme ganz weich. «So etwas zu sagen, ist nicht fair.»
    «Es ist die Wahrheit!» Ihre Augen wurden feucht. «Dein Blut ist viel stärker als das aller anderen Vampire, sonst wärst du nicht ihr Alpha und hättest nicht Kräfte...»
    «Scht.» Er zog sie wieder an sich und hielt ihr den Mund zu. «In Ordnung. Ich werde euch mein Blut geben, aber nur unter der Voraussetzung, dass du mit mir schläfst. Jetzt sofort, denn ich halte mein Verlangen nach dir nicht länger aus.»
    Verwirrt runzelte sie die Stirn. Selbstverständlich fühlte sie sich geschmeichelt, weil er sie schmerzlich begehrte, aber die Erpressung nahm sie ihm krumm. Sie zerrte seine Hand weg. «Das kann nicht dein Ernst sein.»
    Seine Stimme klang rau vor Lust. «Du willst mein Blut und ich will dich.»
    «Ein Tauschhandel?» Sie war fassungslos. Hier ging es nicht um ein Geschäft, sondern um Leben und Tod. «Ein wenig makaber unter den gegebenen Umständen, meinst du nicht?»
    Hauchzart küsste er ihre Stirn und drehte sich dann wieder um. «Ich weiß, du wirst darauf eingehen.» Er stützte sich mit beiden Händen auf der Fensterbank ab, als hätte er Mühe aufrecht zu stehen, weil eine schwere Last seine Schultern niederdrückte.
    «Das muss ich wohl», zischte sie und hätte ihm am liebsten den Rücken blutig gekratzt. Innerlich war sie gespalten. Ihr Herz war auf Watte gebettet, weil er sie besitzen wollte, wie ein Liebster seine Liebste, doch ihr Verstand rebellierte gegen diesen Pakt, da er einer Nötigung gleichkam.
    Nanouk wollte nicht herausfinden, ob Kristobal sie tatsächlich ohne Blutprobe weggeschickt und somit dem Tode geweiht hätte, sollte

Weitere Kostenlose Bücher