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Alphavampir

Titel: Alphavampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Henke
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sie den Handel ablehnen. Aus reinem Selbstschutz. Es hämmerte jetzt schon ein Schmerz in ihren Eingeweiden, der nicht vom Erreger verursacht wurde. Aber sie würde dem Alpha einen Strich durch die Rechnung machen!
    Sie rief Lupus an, der zu ihrer Überraschung Rufus schickte und nicht selbst kam. Ihm ging es sehr schlecht. Das Virus der Skua beschleunigte seinen Krebs oder der Krebs beschleunigte das Virus; beides wirkte sich negativ auf die jeweils andere Krankheit aus, so dass es rapide mit Lupus’ Widerstandskraft bergab ging.
    Kristobal lehnte die Kanüle ab und riss sich stattdessen mit seinen filigranen Klauen das Handgelenk auf. Die Hälfte seines Blutes ging daneben, aber das kümmerte ihn nicht. Das Röhrchen verschloss er mit dem Stopfen und die Wunde mit seinem Speichel.
    Nachdem er es Nanouk mit finsterer Miene überreicht hatte, ging sie sofort in den Korridor, wo Rufus auf die Blutprobe wartete. Doch er stand nicht mehr unmittelbar vor der Tür, sondern bei Adamo an der Abzweigung in einen anderen Gang.
    Neugierig stellte er sich auf die Zehenspitzen. «Wow, du hast ja einen Ohrring! Ich dachte, das geht nicht, weil Ohrlöcher bei den Übernatürlichen genauso schnell zuwachsen wie Wunden.»
    Trotz allem, was in dieser Nacht passiert war, musste Nanouk grinsen. Die Übernatürlichen – hatte er sich den Namen für die Werwölfe und Vampire ausgedacht?
    «Klar kannst du dir Löcher machen lassen, aber wenn sie sich schließen, wächst der Ohrring fest wegen unserer schnellen Genesung. Meiner wurde so eingesetzt, dass er die Haut zurückhält und die Heilung blockiert. Das nennt man Fleischtunnel.» Eine zarte Röte färbte Adamos blassen Teint ein.
    Rufus spähte durch das einen Cent große Loch und bemerkte Nanouk. «Darf ich auch einen Tunnel haben?»
    «Falls der Ohrschmuck das Gestaltwandeln übersteht, würde ein Rotwolf mit einem Fleischtunnel zu viel Aufmerksamkeit erregen», antwortete sie und reichte ihm das Röhrchen.
    Schmollend machte sich Rufus mit seinem Chauffeur Nubilus, der vor dem Playhouse parkte, auf den Weg zu Camille.
    Nanouk atmete tief durch und kehrte in Kristobals Reich zurück. Ganz die Lady aus Eis würdigte sie ihn keines Blickes, legte den Mantel auf den Stuhl, der vor dem Sekretär stand, und streifte ihre Boots ab. In dem Spiegel, der in die Rückwand des Sekretärs eingelassen war, sah sie, dass Kristobal die Stirn runzelte und seine Arme verschränkte.
    Sie legte sich mit dem Rücken auf sein Bett, die Arme dicht am Körper und die Beine geschlossen, und starrte zum Baldachin des Himmelbetts hoch. Wie ein Eisblock lag sie da. Äußerlich völlig regungslos strahlte sie Ablehnung aus. Doch innerlich summte ihr Verlangen eine betörende Melodie.
    «Du kannst dich jetzt an mir bedienen», sagte Nanouk frostig, aber das lustvolle Pickeln in ihr schwoll an.

Achtzehn
    Kristobal konnte ein Auflachen gerade noch unterdrücken. So, so, sie zeigte ihm also die kalte Schulter. Das würde sie nicht lange durchhalten. Er roch ihre Erregung. Sie war wütend auf ihn – verständlicherweise – und dennoch fühlte sie sich zu ihm hingezogen, das spürte er mit jeder Faser seines Körpers. Seine Sinne ließen ihn nicht im Stich. Doch er hatte auch den säuerlichen Geruch der Erkrankung gewittert, den sie bei ihrem Zusammenbruch verströmt hatte; in diesem Augenblick war er nur noch Erinnerung. Ihr ging es besser, aber sie war noch immer geschwächt – vom Kampf und vom Virus. Er würde ihr helfen, wieder Kraft zu schöpfen, auf seine eigene verführerische Art und Weise.
    Betont langsam entkleidete er sich und spürte, dass Nanouk mit jeder Minute, die sie wartete, nervöser wurde. Er schloss in Seelenruhe die Zimmertür ab, entflammte einige Kerzen auf den beiden Nachttischen und schaltete das Deckenlicht aus, bevor er sich neben Nanouk auf das Bett setzte, sich ein wenig zu ihr hinabneigte und mit der linken Hand abstützte. Genüsslich betrachtete er ihre Rundungen.
    Sein Geschlecht war schon halb erigiert. Wusste sie eigentlich, wie attraktiv sie war? Nanouk hatte behauptet, sie würde sich selbst sexy finden, aber es hatte mehr wie eine Schutzbehauptung geklungen. Vermutlich war sie überzeugter von ihrem kämpferischen Können als von ihrer Weiblichkeit.
    Seine Fingerspitzen kreisten um ihre Hüftknochen, die nur herausstachen, wenn Nanouk auf dem Rücken lag, denn sie war keineswegs dürr, sondern durchtrainiert. Alles an ihr war fest, auch ihre kleinen Brüste, die er eine

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