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Alphawolf

Titel: Alphawolf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Henke
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liebeskranken Wolfs klang, der seiner Geliebten hinterherhetzte.
    Er erholte sich schneller als Tala, hob sie hoch und trug sie zu seinem Bett. Ein glückliches Lächeln umspielte ihre Lippen.
    Eng schmiegte sich Claw an ihren Rücken, den Arm um ihre Hüften geschlungen.
    Tala gähnte. Eine wundervolle Mattheit legte sich über ihren Körper. «Wie bist du zum Werwolf geworden?» Hatte sie diese Frage tatsächlich ausgesprochen?
    Zuerst war sie sich nicht sicher, da Claw schwieg. Er antwortete erst nach einigen Minuten, als sie schon glaubte, er wäre längst eingeschlafen. «Ich wurde angefallen. Im Wald.»
    Es war also nicht freiwillig gewesen. Sie hatte dies vermutet, weil er Werwölfe als eine kostbare Seltenheit bezeichnet hatte, aber nun vermutete sie, dass er sich mit seinem Schicksal einfach nur arrangiert hatte. «Wie hast du überlebt?»
    «Ich habe mich aus Leibeskräften gewehrt. Und jemand kam mir zur Hilfe.»
    «Hast du den Werwolf je wieder getroffen?»
    «Und ihn herausgefordert, wie ich alle Werwölfe herausgefordert habe. Ich wollte sie töten. Alle!»
    So war er also zum Alphawolf geworden. Aber er hatte sich geändert, hatte gelernt, den Wolf in seinem Inneren zu zähmen, und war ein guter Anführer geworden. Ein Grenzgänger zwischen der Welt der Menschen und der der Wölfe. Jemand, der die Vorzüge des Gestaltwandler-Daseins zu schätzen gelernt hatte, dem jedoch immer noch eine gewisse Melancholie anhaftete. «Aber du hast sie nicht umgebracht.»
    «Ich habe sie unterworfen.»
    Dabei mussten die Rudelmitglieder von seinen Feinden zu seinen Freunden geworden sein, da er gemerkt hatte, dass nicht alle böse waren. Bis auf einen, vermutete sie. Hatte der Alphawolf ihn verstoßen? Gehörte er noch zum Rudel? War es jemand, den Tala kannte? «Wer hat dich zum Werwolf gemacht?»
    Claw zögerte. Er atmete schwer. «Dante. Schon damals hatte er sich nicht unter Kontrolle.»
    Kapitel 19
    Als Tala erwachte, war sie zuerst desorientiert. Es war schon lange her, dass sie nicht zu Hause übernachtet hatte. Sie schaute sich um. Das Schlafzimmer wurde nur von den Lichtern der Stadt erleuchtet, die durch das Fenster fielen, denn die Jalousien waren nicht heruntergelassen.
    Ihr Blick fiel auf den altmodischen gynäkologischen Stuhl und die Erinnerung kehrte mit einer Brachialgewalt zurück, die sie auffahren ließ. Sie saß im Bett und zog sich die Decke bis unters Kinn.
    Sex. Hemmungslos. Mit einem Werwolf. Und nicht nur irgendeinem, obwohl das schon problematisch genug wäre. Nein, sie hatte sich mit dem Alphawolf auf eine Art und Weise vergnügt, an die sie zuvor nicht einmal im Traum gedacht hatte.
    Hatte jemand sie durch das Fenster beobachtet, wie sie an dem Seil hing und von Claw genommen wurde oder sie auf dem erotischen Stuhl von ihm geleckt worden war?
    Claw lag neben ihr. Er schlief auf dem Bauch, das Gesicht abgewandt, und schnarchte leise. In der Dunkelheit klang es für Tala wie bedrohliches Knurren. Sie wusste, dass ihre Fantasie ihr einen Streich spielte, konnte sich aber nicht gegen das Unwohlsein, dieses nervöse Rumoren in ihren Eingeweiden wehren.
    Ängstlich kroch sie vorsichtig aus dem Bett, um Claw ja nicht aufzuwecken.
    Wieso sollte sie sich vor ihm fürchten? Er hatte sie vor einigen Stunden mit Haut und Haaren geliebt. War es nicht vielmehr die Angst vor dem, was passieren würde, wenn der Tag anbrach? Sie konnte sich nicht vorstellen, dass er sie küsste und sagte: «Liebling, geh schon mal ins Bad. Ich mache uns Frühstück.» Er war kein häuslicher Typ, kein Mann, mit dem man alltägliche Dinge teilte.
    Hilfe, er ist nicht einmal wirklich ein Mensch, dachte sie. Während sie aus dem Schlafzimmer schlich, sammelte sie ihren Pullover auf. Im Wohnzimmer zog sie sich so schnell an, dass ihr Fuß sich in der Hose verfing und sie beinahe hingefallen wäre. Doch sie fing sich rechtzeitig.
    Tala roch nach Sex. Ihr Körper duftete nach Claws und ihren eigenen Körperflüssigkeiten. Sehnsucht begehrte auf, doch sie würgte sie herunter. Sie konnte unmöglich zurück ins Bett gehen und sich an den Alpha kuscheln.
    Was würde er zu ihr sagen, wenn er erwachte? «Wie, du bist noch hier?» Würde er sie wegschicken, weil er von ihr bekommen hatte, was er wollte? Würde er ihr klarmachen, dass Sex alles war, was sie von ihm bekommen konnte? Sie führten keine Beziehung, waren niemals zusammen ein Bier trinken oder ins Kino gegangen. Claw war kein gewöhnlicher Mann, mit dem man gewöhnliche

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