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Alptraum in Atlantis

Alptraum in Atlantis

Titel: Alptraum in Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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mir meine kleine Taschenlampe ein. Immer trug ich die Bleistiftlampe bei mir, schon oft hatte sie mir gute Dienste erwiesen, aber nie war ich so froh über die Lampe gewesen wie in diesem Augenblick.
    Rasch holte ich sie hervor und knipste sie an.
    Viel Licht gab sie nicht, nur einen feinen, dünnen Strahl, der seinen Weg suchte und einen Punkt auf den Boden malte. Jetzt erst sah ich den Sumpf in seiner ursprünglichen Beschaffenheit. Er war wirklich pechschwarz. Ich ließ die Lampe wandern, so dass ich einen größeren Ausschnitt zu sehen bekam.
    Die Oberfläche war nicht glatt, sondern uneben. Auch warf sie Blasen, die mit widerlichen Lauten zerplatzten, wenn sie erst einmal ihre Größe erreicht hatten.
    Mit der freien Hand fühlte ich den Untergrund ab und stellte fest, dass ich meine Finger hineintauchen konnte, so schwammig war die Masse geformt.
    Ich richtete mich wieder auf.
    Der Strahl traf bei dieser Berührung die Körper der beiden Vogelmenschen.
    Regungslos lagen sie auf dem zähen Untergrund.
    Nein, doch nicht regungslos. Sie bewegten sich. Aber das geschah nicht aus eigenem Antrieb, sondern weil sich in dem Sumpf etwas tat. Von unten drückten riesige Kräfte, so dass die Masse ins Schwanken geriet und noch größere Blasen warf, aus denen faulig riechende Dämpfe stiegen, wenn sie zerplatzten.
    Was ging unter der Oberfläche vor? Eine Gänsehaut rieselte über meinen Rücken, und als sich der Grund unter meinen Füßen ebenfalls bewegte, ging ich zur Seite. Dabei musste ich beide Füße aus der zähen Masse herausziehen.
    Eine besonders große Blase entstand vor mir. Ich richtete den Lampenstrahl auf ihre Haut, sah, wie die zitterte und dann zerplatzte.
    Aber das war nicht alles. Ein unheimlicher grauenhafter Vorgang lief vor meinen Augen ab. Eine Hand erschien.
    Eine widerliche schleimige Klaue, die sich aus den Tiefen des Todessumpfes hervorwühlte, wobei die stummelartigen Finger eine Faust bildeten.
    Ich schluckte.
    Diese Hand war grauenvoll. Und sie gehörte – das sah ich mit Entsetzten – einem Ghoul.
    Kein anderer sah so aus wie dieser widerliche Dämon, der jetzt ganz aus dem Sumpf stieg, um sich die Leichen zu holen, die noch auf der Oberfläche lagen.
    In mir stiegen Ekel und Wut hoch. Schon öfter hatte ich gegen Ghouls gekämpft, aber in meiner Zeit, dass es sie hier in Atlantis auch gab, damit hatte ich nicht gerechnet. Um so größer die Überraschung.
    Er kroch weiter.
    Dieser Ghoul war größer als die, die ich kannte. Er besaß mindestens meine Länge, die anderen ähnelten mehr Zwergen, weil sie sich auch immer veränderten, mal kleiner wurden oder in die Breite liefen.
    Dieser besaß nur ein Auge..
    Fahlgelb schimmerte es in seinem dunklen flaschenförmigen Kopf. Als hätte jemand ein Ei auf ihn geworfen.
    Ich nahm die Silberkugel, visierte das Auge an und schoss.
    Die Kugel traf genau in das Zentrum.
    Das Gebilde spritzte auseinander, der Ghoul heulte wie ein hungriger Wolf und wurde zu einer schleimigen, geleeartigen Masse, die sich langsam auflöste.
    Das war geschafft.
    Ich wischte mir den Schweiß von der Stirn. Dieser Todessumpf barg wirklich allerlei Überraschungen, und ich war gespannt, was da noch auf mich lauerte.
    Nur Ghouls? Oder hatten sich auch andere dämonische Lebewesen dort verkrochen?
    Die übelriechende Lache breitete sich aus, bevor sie langsam im Sumpf versickerte und eins mit der zähen dunklen Masse wurde.
    Ich konnte hier nicht stehenbleiben, sondern musste zusehen, dass ich an mein Ziel kam.
    Das hieß im Klartext: Durchquerung des Sumpfs!
    Keine angenehme Vorstellung, doch ich hatte keine andere Wahl.
    Ich musste hindurch.
    Nur mit dem Kreuz als magischen Schutz machte ich mich auf den Weg.
    Es wurde eine Quälerei. Jeder Schritt kostete mich Mühen. Je weiter ich vordrang, um so zäher wurde die Masse. Manchmal kam es mir so vor, als würde sie mich überhaupt nicht mehr loslassen, so widerlich klebend hing sie an meinen Sohlen und zog lange Fäden, wenn ich das Bein wieder hob.
    Diese Gegend war wirklich vom Teufel erschaffen worden, ein Tummelplatz des Satans, auf dem seine Unholde freie Bahn hatten.
    Ich wurde nicht angegriffen. Zum Glück, denn der reine Weg war für mich Horror genug.
    Vergeblich suchte ich nach einem Pfad. Nur hin und wieder schaltete ich die Lampe ein, denn ich wollte die Batterie schonen. Wenn sie ausfiel, konnte ich einpacken.
    Auch Myxins Vampire zeigten sich nicht. Der Eiserne Engel musste furchtbar unter ihnen aufgeräumt

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