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Alptraum in Pink

Alptraum in Pink

Titel: Alptraum in Pink Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John D. MacDonald
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Rasen, Bäumen und Blumen, weiter draußen einen Parkplatz, und Leute, die auf den Parkwegen spazieren gingen. Es war eine sehr hübsche Anlage.
    Sie brachten mich in ein Zimmer. Dr. Varn war auch da. Ich war froh, ihn wieder zu sehen. Sein Freund hieß Dr. Moore. Das war auch ein netter Kerl, ein mittelgroßer Mann wie Dr. Varn, aber dunkelhäutig. Sie sagten mir, ich solle mich in einen Sessel setzen, dann richteten sie alles so ein, dass ich ganz, ganz bequem saß. Das Zimmer wurde verdunkelt. Dr. Moore fing an, ein winziges Licht über mir im Kreis zu schwingen. Ich verfolgte das Licht. Dr. Moore sagte mir, ich säße ganz bequem. Er hatte eine angenehme Stimme. Freundlich. Er interessierte sich für mich. Ich war sehr darauf bedacht, ihm alles recht zu machen. In all dieser Bequemlichkeit schloss ich die Augen und zog mich in mich selbst zurück, als ob ich in die pechschwarze Dunkelheit meines Gehirns sehen wollte. Ich konnte meine und seine Stimme hören, aber nur leise, wie aus einiger Entfernung. Ich konnte Dr. Moore alles erzählen. Es tat gut, jemanden zu haben, dem man alles erzählen konnte. Es war gut, jemanden zu haben, der sich um einen kümmerte. Ich erzählte ihm all meine Sorgen, aber die schienen plötzlich nicht mehr so wichtig zu sein. Falls irgendetwas nicht stimmte, würde er es schon richten.

Zehn
    Es war wieder Nacht. Licht schien in mein Zimmer. Dr. Varn schüttelte mich, und ich wurde schlagartig wach, rollte mich aus dem Bett und kam auf die Füße. Varn wich zurück. Er hatte zwei Wärter dabei. Zwei andere. Diese beiden sahen wachsam und kompetent aus.
    »Ihr Schweinehunde!«, brüllte ich. »Ihr gemeinen, dreckigen Schweinehunde!«
    »Mr. McGee, Sie haben die Wahl: Entweder Sie verhalten sich vernünftig, oder wir müssen Zwang anwenden. Es ist jemand hier, der mit Ihnen reden möchte. Er möchte, dass Sie etwas Bestimmtes tun. Und dazu müssen Sie wach und aufnahmefähig sein. Er ist sicher, dass Sie das gerne tun.«
    Allmählich brachte ich mich wieder unter Kontrolle. Ich konnte nichts dabei gewinnen, wenn ich Dr. Varn zusammenschlug.
    »Ich werde vernünftig sein«, sagte ich. Es fiel mir wirklich schwer.
    »Kommen Sie bitte mit.«
    Die Wärter folgten uns. Kleine Lampen brannten im Flur, ganz wie die Gefechtsbeleuchtung auf einem Kriegsschiff. Wir gingen eine schmale Betontreppe hinunter. Ich versuchte, so viel wie möglich über den Grundriss zu erfahren.
    Wir betraten ein kleines Sprechzimmer. Man drängte mich in einen Metallstuhl, der im Boden verankert war. Sie zogen einen breiten Riemen, so etwas wie einen Sitzgurt, über meine Schenkel und zurrten ihn fest. Als sie meine Arme an die Stuhllehnen fesseln wollten, meinte Varn, das sei nicht nötig. Er schickte einen der Wärter weg, dem anderen befahl er, auf mich aufzupassen. Er ging und kam einige Augenblicke später mit dem Mann wieder, den ich gesehen hatte, als er zu Armister und Bonita Hersch in den Lincoln gestiegen war.
    Er hatte ein schmales Gesicht und einen langen Hals. Auf den ersten Blick wirkte er schmächtig. Aber die Hängeschultern füllten den Stoff seines maßgeschneiderten Anzugs prall aus, seine Hände waren groß und klobig, seine Handgelenke schwer. Sein weißes, gelocktes Haar saß wie eine silberne Theaterkappe auf seinem länglichen Schädel. Er vermittelte den Eindruck von kühler Intelligenz, von Bedeutsamkeit.
    Ohne mich aus den Augen zu lassen stand er da und sagte: »Doktor, wenn Sie und Ihr Gehilfe draußen warten könnten? Ich werde laut rufen, falls wir hier drinnen irgendwelche Schwierigkeiten haben sollten.«
    Varn und der Wärter verließen das Zimmer. Der Mann sagte: »Sie wissen natürlich, wer ich bin.«
    »Baynard Mulligan.«
    Er wuchtete sich auf einen Stahltisch, der mir gegenüber stand, und ließ die Beine baumeln. »Ich werde mich wohl auf Varn verlassen müssen, der Sie für sehr intelligent hält. Sie selbst machen es einem schwer, das zu glauben, McGee.«
    »Ich bin eine so ausgesuchte Gesellschaft eben nicht gewohnt, Mr. Mulligan.«
    »Ein paar Dinge, ein paar auf der Hand liegende Gleichungen haben Sie bestimmt schon selbst gelöst. Dieses Unterfangen ist ungefähr zehnmal so gewinnträchtig wie jedes andere, von dem Sie je gehört haben. Also ist es auch zehnmal länger vorbereitet worden und ist zehnmal besser gegen Störungen von außen abgesichert. Glücklicherweise sind nicht zehnmal so viele Leute daran beteiligt. Das würde das Risiko erhöhen und die Rendite

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