Alptraum in Pink
Leuten an, über mich zu lachen. Sie standen hinter dem Bett, wo ich sie nicht sehen konnte. Es war ohrenbetäubend.
Ich wusste nicht, wie viel Zeit vergangen war, aber nach einer Weile gelang es mir, die Wand nach und nach unter zu bekommen. Ich konnte sie zumachen, dann war sie weiß und leer. Es war, als ob ich mit meinem Verstand eine Faust ballen würde. Wenn ich die Faust lockerte, erschienen wieder Dinge. Nach langer Zeit schaffte ich es, die Faust ein wenig zu öffnen, ohne dass irgendetwas erschien. Da war ich überzeugt, dass ich wach war. Später konnte ich sogar mit reiner Willenskraft geisterhafte Dinge erscheinen lassen, indem ich sozusagen die Hand nach ihnen ausstreckte. Sie wurden farb- und körperlos. Schließlich hatte ich es erreicht, dass nichts mehr geschah. Ich befand mich in einem weißen Zimmer. Ich lag im Bett. Ich konnte nur den Kopf bewegen.
Zwei Männer kamen herein. Sie standen am Bett und schauten auf mich herab. Einer trug einen Straßenanzug. Er hatte eine Glatze, aber ein junges Gesicht. Der andere war groß, jung und kräftig und hatte weiße Sachen an.
Der im Straßenanzug fragte: »Wie fühlen Sie sich?«
»Wer sind Sie?«
»Ich bin Doktor Varn. Ich würde gerne wissen, ob Sie immer noch an Halluzinationen leiden.« Mein Verstand brauchte lange, um die Frage zu verstehen und eine Antwort darauf zu finden. »Nein. Es sind keine Sachen mehr in der Wand.«
»Hören Sie seltsame Geräusche?«
»Nicht mehr. Wo bin ich?«
»Im Toll Valley Krankenhaus, Mr. McGee, etwas südlich von New Paltz, New York. Es ist eine Privatklinik zur Behandlung von Geistes- und Nervenkrankheiten.«
»Warum bin ich hier?«
»Weil Sie krank sind, Mr. McGee. Jerry, sagen Sie bitte Dr. Moore, dass wir heute um zwei Uhr mit der Hypotherapie für Mr. McGee beginnen können.«
Der in Weiß ging hinaus. Ich hörte, wie die Tür zuging.
»Ich bin nicht krank.«
»Sie waren sehr krank, Mr. McGee. Sie haben sich vor Zeugen, darunter auch einem Polizeibeamten, irrational und gewalttätig aufgeführt. Im Bundesstaat New York kann jeder Polizeibeamte Sie zur Beobachtung einweisen, wenn er Zeuge von irrationalem und gewalttätigem Verhalten wird und seiner Meinung nach die öffentliche Sicherheit dadurch gefährdet ist.«
Ich wünschte, mein Hirn würde sich nicht so trübe, langsam und müde anfühlen. »Wäre ich dann nicht ... in ein staatliches Krankenhaus gekommen?«
»Normalerweise ja. Aber Sie sind schon seit geraumer Zeit bei mir in Behandlung, Mr. McGee. Als Sie anfingen, sich merkwürdig zu benehmen, ist Ihre Freundin, Miss Hendit, sehr erschrocken und hat mich angerufen. Ich habe dafür gesorgt, dass Sie hierher gebracht wurden.«
»Sie behandeln mich schon seit geraumer Zeit?«
»So steht es in meinen Unterlagen. Die Schwester kann das natürlich bestätigen.« Er schüttelte den Kopf. »Bis gestern Abend dachte ich wirklich, wir hätten Fortschritte gemacht.«
Er wirkte so überzeugend, dass er mir genauso viel Angst einjagte wie die Dinge in der Wand. Ich zwang mich wieder in die Wirklichkeit zurück. »Was hat diese Nutte in mein Glas getan?«
»Das ist eine irrationale Frage, Mr. McGee.«
»Dann geben Sie mir eine irrationale Antwort. Tun Sie mir den Gefallen.«
»In den letzten Jahren haben wir einige äußerst interessante Entdeckungen im Zusammenhang mit der Wechselbeziehung zwischen der chemischen Zusammensetzung des Blutes und Geisteskrankheiten gemacht. Um eine solch extreme Reaktion hervorzurufen, hätte sie Ihnen eine ziemlich gefährliche Dosis eines komplizierten chemischen Kombinationspräparates verabreichen müssen. Bei einem gesunden Menschen kann das vorübergehend alle körperlichen, geistigen und sensorischen Symptome einer gewalttätigen Schizophrenie auslösen.«
»Aber das brauchte sie gar nicht, weil ich bereits bekloppt war.«
Er schaute leicht verwundert und mit einem gewissen Respekt auf mich herab. »Mr. McGee, Sie erholen sich erstaunlich schnell - geistig und körperlich. Sie haben einem sehr gut ausgebildeten Assistenten den Arm gebrochen.«
»Gut so.«
»Ich hatte erwartet, dass Sie leicht unzusammenhängend reden würden, aber Ihre Wortwahl scheint ganz bewusst. Wir können Sie früher einteilen, als ich angenommen hatte.«
»Für diese Therapie, die Sie erwähnt haben.«
»Dr. Moore wendet eine Mischung aus leichten, hypnotischen Drogen und Hypnosetechniken an. Sehen Sie, wir müssen noch viel mehr über Sie wissen, Mr. McGee. Wir sind besonders an
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