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Alptraum in Pink

Alptraum in Pink

Titel: Alptraum in Pink Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John D. MacDonald
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Auffällig, aber nicht allzu sehr.
    Ich ging wieder hinunter, ließ mir den Dollar wechseln und fand die Telefonzellen im hinteren Bereich der schlecht beleuchteten, stickigen Lobby.
    Ich versuchte es beim Plaza. Mrs. Drummond war abgereist. Man gab mir eine Nachsendeadresse in Athen.
    Ich lehnte mich ein Weilchen gegen das Telefon. Dann rief ich die Auskunft an. Das Mädchen von der Auskunft suchte mir die Nummer von Mr. Charles Armister in Long Island heraus, nannte mir die Vorwahlnummer und sagte mir, wie viel ich einwerfen musste.
    Eine sanfte Frauenstimme mit deutlich vernehmbarem Akzent meldete sich. Sie teilte mir mit, dass sich Mr. Armister in der Stadt befinde. In der Wohnung. Sie gab mir die Telefonnummer. Ich verglich sie mit dem Eintrag im Telefonbuch. Es war die Nummer der anderen Wohnung, die weiter nördlich lag.
    Ich rief dort an. Terry Drummond nahm ab. Ihre blecherne, ironische Stimme gehörte für mich im Augenblick zu den schöneren Klängen dieser Erde.
    »McGee! Sie haben dich offensichtlich bestochen. Was ist los, Junge? Willst du sehen, ob du bei mir noch mehr herausholen kannst? Wie hast du mich gefunden?«
    »Niemand hat mich bestochen.«
    »Süßer, aus deiner Notiz ging ganz klar hervor, dass ...«
    »Halt den Mund! Ich muss dir etwas Wichtiges erzählen, Terry. Ich weiß nicht, wie viel Zeit mir bleibt. Man hat mich nicht bestochen. Die haben mich in eine psychiatrische Klinik gesteckt.«
    »In was?«
    »Hol dir Papier und Bleistift, damit du das aufschreiben kannst. Ich weiß nicht, wie lange ich noch durchhalte. Ich kann dir nur die nackten Fakten geben.«
    »Einen Augenblick, Trav.«
    Ich wartete. Eine sanftere Stimme kam über die Leitung und sagte vorsichtig: »Hallo?«
    Sie hatte etwas von Terrys Stimme, klang aber viel gedämpfter.
    »Trav? Joanna ist am Nebenapparat.«
    »Das sind Sachen, die sie nicht unbedingt hören sollte, Terry.«
    »Falls es irgendetwas mit meinem Mann zu tun hat, möchte ich es hören«, sagte Mrs. Armister entschieden.
    »Also gut. Ich weiß nicht, wie Sie diese Dinge überprüfen können, aber wenn Sie gute Rechtsanwälte dransetzen und die Behörden einschalten, können Sie vielleicht etwas erreichen. Baynard Mulligan ist der Kopf einer Gruppe von Leuten, die Charles Armister bis heute schon sechs Millionen Dollar gestohlen hat. Es sind neun Leute. Ich kenne aber nur die Namen Mulligan, Penerra und Bonita Hersch. Sie wollen noch achtzehn Monate weitermachen und sich dann mit zwanzig Millionen absetzen. Wenn ihnen jemand in die Quere kommt, wird er in die Forschungsabteilung für Geisteskrankheiten im Toll Valley Hospital gesteckt, auf der anderen Seite des Flusses, in der Nähe von Poughkeepsie. Schreibt das auf. Sie haben zurzeit schon ein paar Leute dort, die ihnen Ärger gemacht haben. Olan Harris, das war der Chauffeur. Eine Sekretärin namens Doris Wrightson und andere, von denen ich die Namen nicht kenne. Sie liefern sie völlig legal ein. Das haben sie mit mir auch gemacht. Ich bin heute Morgen geflohen. Auf der Flucht habe ich einen Mann getötet.«
    »Meine Güte«, krächzte Terry.
    »Da ist Charles gewesen, als er ...«
    »Sei still, Joanna«, sagte Terry.
    »Als Charlie dort war«, fuhr ich fort, »wurde er operiert. Man hat ihm ein Messer ins Gehirn geschoben. Man nennt das Lobotomie, glaube ich. Dadurch konnte man ihn leicht manipulieren. Sie sorgen dafür, dass er glücklich ist, und er unterschreibt alles, was sie ihm vorlegen. Und jeder, der ihn nicht von früher kennt, hält ihn für völlig normal.«
    Ich vernahm ein leises, schwaches, verzweifeltes Aufschluchzen, und Terry sagte scharf: »Reiß dich zusammen, Jo!«
    »Schreibt auch die Namen dieser Ärzte auf. Weiß Gott, wo die herkommen oder wo die ihre Approbation herhaben. Sie fressen Mulligan aus der Hand, weil er ihr Forschungsprogramm finanziert. Varn, Moore, Daska und Wilkerson. Und seid vorsichtig! Rast nicht gleich in alle Himmelsrichtungen los. Da draußen herrscht augenblicklich ein wahnsinniges Durcheinander, aber wenn sie das alles schnell wieder in den Griff bekommen und ihr denen in die Quere kommt, werdet ihr ganz schnell eingewiesen, und mit ein paar elektrischen kleinen Drähten im Kopf hüpft ihr wie Affen auf der Stange.«
    »Gibt es so etwas wirklich?«, fragte Joanna heulend.
    »Meine liebe Schwester, ich bürge für McGee. Er ist ein ziemlich ungehobelter Bursche, und er klingt verärgert, aber was er sagt, erklärt eine ganze Reihe merkwürdiger Dinge. McGee,

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