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Alptraumland

Alptraumland

Titel: Alptraumland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Horst Ronald M. und Pukallus Hahn
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Ordnung sein?
    CORCORAN: Nun, Sir, als ich Ashton Manor zu einer zweiten Zeugenvernehmung aufsuchte, um Mr. Ashton einige Routinefragen bezüglich des ermordeten Mr. Perkins zu stellen, traf ich im Haus niemanden an. Als ich es umrundete, um nach dem Hausherrn und den übrigen Bewohnern des Anwesens zu suchen, vernahm ich aus der Umgebung ein leises Stöhnen, offenbar von einem Verletzten. Ich ging den Geräuschen nach und fand in einer Senke in der Nähe des Gebäudes einen übel zugerichteten Mann in zerrissenen und blutigen Kleidern. Ich hielt ihn zunächst für einen vom Wege abgekommenen Trunkenbold, erkannte aber dann den Gentleman, den man mir bei meiner ersten Anwesenheit auf Ashton Manor als Mr. Lovecraft vorgestellt hatte.
    THORNHILL: War er bei Besinnung?
    CORCORAN: Nein, Sir.
    THORNHILL: Was haben Sie daraufhin unternommen, Sergeant?
    CORCORAN: Weil ich nicht wußte, was ihm fehlte, und im Hause offenbar niemand war, habe ich Mr. Lovecraft in meinen Wagen getragen.
    THORNHILL: Und danach?
    CORCORAN: Dann bin ich erneut ins Haus gegangen.
    THORNHILL: Um Mr. Ashton zu suchen?
    CORCORAN: Ja, Sir. Da ich aufgrund des üblen Zustandes, den ich Mr. Lovecraft anmerkte, einen Grund zu haben glaubte, ein Verbrechen vermuten zu müssen, habe ich mir beim Durchsuchen des Anwesens keine Beschränkungen mehr auferlegt.
    THORNHILL: Daran haben Sie wohl getan, Sergeant. Bitte setzen Sie Ihre Aussage fort.
    CORCORAN: Zu meiner Überraschung hielt Mr. Ashton sich in seinem Arbeitszimmer auf. Ich blieb zuerst vor der Tür stehen, da ich zwei Stimmen hörte, und ich nahm an, was dort geredet wurde, könnte mit dem Zustand Mr. Lovecrafts zusammenhängen. Ich habe ganz deutlich zwei Stimmen gehört, Sir. Die eine gehörte Mr. Ashton, die andere einem Mann, den ich nie zu Gesicht bekommen habe. Als ich das Zimmer dann betrat, war Mr. Ashton allerdings allein. Sein Gesprächspartner war verschwunden.
    THORNHILL: Könnte er durchs Fenster gesprungen sein?
    CORCORAN: Nein, Sir. Dazu hätte er keine Zeit gehabt.
    THORNHILL: Was folgern Sie daraus, Mr. Corcoran?
    CORCORAN: Daß Mr. Ashtons Gesprächspartner sich noch im Raum befand, Sir.
    THORNHILL: Und war das tatsächlich der Fall?
    CORCORAN: Nein, Sir. Im Arbeitszimmer gab es nur einen Schrank, der so groß war, daß sich ein Menschen darin verstecken konnte, aber ich fand darin niemanden vor.
    THORNHILL: Sie haben also in den Schrank geschaut?
    CORCORAN: Ja, Sir.
    THORNHILL: Mr. Ashton hat Sie nicht daran gehindert?
    CORCORAN: Nein, Sir. Er hat nur gegrinst.
    THORNHILL: Gegrinst?
    CORCORAN: Und zwar ziemlich höhnisch. Als ich ihn bat, mich darüber aufzuklären, mit wem er gesprochen habe und wie er mir den elenden Zustand seines Freundes zu erklären gedenke, verlor er die Beherrschung. Er stürzte sich mit gotteslästerlichen Flüchen mich auf mich und verletzte mich mit den Zähnen. Ich versuchte ihn zu überwältigen, aber er entwand sich meinem Griff. Ich verfolgt ihn bis in den Keller, wo er in einem Schrank verschwand, der in einen unterirdischen Stollen führte. Ich folgte ihm weiter und traf ihn in einem tiefgelegenen Gewölbe auf den Knien an, wo er jemanden in allerhöchster Erregung um Hilfe anflehte.
    THORNHILL: Seinen mysteriösen Gesprächspartner?
    CORCORAN: Ich weiß nicht, Sir. Ich habe ihn überwältigt und ihm Handschellen angelegt. Anschließend bin ich unverzüglich mit Mr. Lovecraft nach Largs zu Constable McGivern gefahren, habe fernmündlich meine Kollegen in Glasgow verständigt und bin nach Ashton Manor zurückgeeilt, um dort ihre Ankunft abzuwarten.
    THORNHILL: Und welche Verhältnisse haben Sie dort bei Ihrer Rückkehr vorgefunden?
    CORCORAN: Während meine Kollegen Mr. Ashton aus den Kellerräumen nach oben brachten, wehrte er sich mit nachgerade unmenschlicher Gewaltsamkeit. Aber das war noch nicht alles, Sir … In dem Gewölbe stießen wir auf einen wahrhaft in der viehischsten Art und Weise zugerichteten, nahezu bis zur Unkenntlichkeit entstellten Leichnam.
    THORNHILL: Ihnen war also durch Augenschein unersichtlich, um wen es sich bei dem Toten handelte, Sergeant?
    CORCORAN: Jawohl, Sir. Er bot einen einfach grauenvollen Anblick … Regelrecht zerfleischt war er worden … Erst die spätere gerichtsmedizinische Untersuchung hat seine Identität geklärt.
    THORNHILL: Wie ich aus den Akten ersehe, war der Tote kein anderer als Dr. Redgrave.
    CORCORAN: Jawohl, Sir.

AUS DEM TAGEBUCH DES RODERICK ASHTON
     
    Nach zwei Tagen erwachte ich in der

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