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Alraunes Todeskuß

Alraunes Todeskuß

Titel: Alraunes Todeskuß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Toten hervorgekrochen ist.«
    »Daran denken wir.«
    »Schön. Habt ihr auch daran gedacht, wie dieses Ding in den Körper gelangt ist?«
    »Sicher. Nur haben wir keine Lösung gefunden. Wir können es uns nicht erklären.«
    »Das ist bitter.«
    Suko aß, während Glenda überlegte und sich zwischen der Nasenwurzel die berühmte Denkerfalte gebildet hatte. »Bitter, aber nicht unmöglich«, murmelte sie.
    »Wie meinst du das?«
    »Ich frage mich schon die ganze Zeit, wie sich eine Alraune in dem Körper des Toten hat bilden können.«
    Suko winkte mit der Gabel ab. »Nicht im Körper des Toten, Glenda, daran glaube ich nicht.«
    »Meinst du vorher schon?«
    »Ja.«
    Sie schnaufte. »Das ist natürlich ein Ding, über das man nachdenken muß.«
    »Da gebe ich dir recht.«
    Glenda aß wieder. Mit noch vollem Mund murmelte sie: »Wie… wie kann so etwas geschehen?«
    Suko hob die Schultern. »Es ist natürlich schwer, sich daran zu gewöhnen, aber Pietro Anzaro war Biologe mit dem Schwerpunkt Pflanzen. Die Alraune hat ihn besonders interessiert.«
    »Ein Wissenschaftler also«, flüsterte Glenda. »Jetzt begreife ich noch weniger.«
    »Du mußt da schon anders denken«, sagte Suko. »Er war ein besonderer Wissenschaftler, der nicht mit Scheuklappen durch die Gegend lief. Er hat sich auch um andere Dinge gekümmert. In diesem Fall war es die Legendenbildung, die sich um diese Alraune herum aufgebaut hat.«
    »Man sagt ihr Kräfte nach.«
    »Unterschiedliche. Für die einen ist die Alraune ein Schutz, für die anderen ist sie etwas Unheiliges, Böses. Man hat sie im klassischen Altertum als Zaubermittel und als Amulett eingesetzt. Dieser Glaube stammt noch aus dem Alten Testament, man führt ihn auf Moses zurück. Jedenfalls hat Pietro Anzaro dies auch nicht aus den Augen gelassen und muß sehr tief in die Materie eingedrungen sein.«
    »Wobei wir vor einem Rätsel stehen.«
    »Du auch?« fragte Suko grinsend.
    Glenda wußte, daß sie wegen ihrer Bemerkung aufgezogen werden sollte, und sie verpaßte dem Inspektor einen leichten Tritt gegen das linke Schienbein. Dann kam sie auf etwas zu sprechen, an das Suko noch nicht gedacht hatte. »Hör mal zu.«
    »Gern, ich höre.«
    »Laß doch den Quatsch. Mir geht etwas durch den Kopf. Hatte die Alraune nicht noch einen anderen Namen?«
    »Hm…«
    Glenda lächelte. »Mir ist er soeben eingefallen. Man hat sie auch als Mandragora bezeichnet.«
    »Stimmt.«
    »Siehst du?«
    »Aber bringt uns das weiter?«
    »Keine Ahnung.« Glenda hob die Schultern. »Die Mandragora ist ein Nachtschattengewächs. Sie wirkte doch in ihrer Folge hemmend oder berauschend auf den Organismus des Menschen. Ich habe mal etwas darüber gelesen, man hat sie auch mit der Tollkirsche verglichen. Wer sie zu sich nimmt, sieht Gespenster oder Geister, hat Visionen und Halluzinationen.«
    Suko runzelte die Stirn. »Bringt uns das weiter?«
    »Keine Ahnung, aber«, Glenda tippte gegen ihr Kinn, »ich wollte auf etwas anderes hinaus.«
    »Worauf denn?«
    »Ich habe vorhin den Namen Mandragora genannt. Wenn du bei ihr den letzten Buchstaben durch ein o ersetzt, hast du Mandragora. Den kennst du ja.«
    Suko nickte langsam. Er atmete auch stöhnend aus. »Ja, den kenne ich«, gab er zu.
    »Könnte er uns helfen?«
    »Der Umweltdämon, wie John ihn mal getauft hat?«
    »Ist egal, wie er heißt. Man kann doch versuchen, Kontakt mit ihm aufzunehmen.«
    Suko wiegte den Kopf. »Verdammt noch mal, ich weiß es nicht. Ich habe einfach keine Ahnung. Mandragoro ist, wenn ich das mal so locker sagen darf, ein komischer Typ. Man kann ihm nicht einfach Befehle geben. Er hat eben seine eigene Art.«
    »Berede es mit John«, sagte Glenda.
    »Zumindest werde ich ihm den Vorschlag machen. Das steht fest.«
    »Und weiter?«
    »Wie?«
    »Gehst du am Abend ebenfalls in die Vorstellung?« fragte Glenda.
    »Ja, das haben wir abgesprochen. Vier Augen sehen bekanntlich mehr als zwei. Und wir halten diese Alraune für eine verdammt gefährliche Feindin. Du hattest vorhin schon recht, als du von den Visionen gesprochen hast, die Mandragora mit auf den Weg bringt. Das gleiche könnte auch bei der Alraune der Fall sein.« Sukos Augen verengten sich.
    Er verfiel in eine Phase des Nachdenkens, aus der ihn Glenda mit einer Frage erlöste.
    »He, was hast du?«
    »Ich sehe den Selbstmord dieses Mitarbeiters in einem ganz anderen Licht.«
    »Das mußt du mir erklären.«
    »Es kann doch sein, daß er seine Reaktionen nicht hat lenken

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