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Alraunes Todeskuß

Alraunes Todeskuß

Titel: Alraunes Todeskuß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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laufen. Den Mund hatte er weit aufgerissen. Etwas hatte seine Wade verletzt, sie blutete.
    Blut rann ihm auch in den Mund. Er hing im Gurt, er hörte die Schreie der Menschen, in die sich das Heulen der Sirenen mischte, und er sah plötzlich, als er zur Seite schielte, die kleine Alraune wie durch einen dünnen Schleier.
    Sie verzerrte ihr Gesicht zu einem Lächeln. »Das hast du gut gemacht«, lobte sie ihn.
    Morton hob mit einer matten Bewegung seinen Arm. Er hatte sie festhalten wollen, sie aber entwischte seinem Griff und kletterte durch das Loch in der Frontscheibe nach draußen.
    Dann war sie weg.
    Niemand hatte auf sie geachtet, denn in der unmittelbaren Umgebung suchten die Menschen Schutz vor dem Kommenden. Sie hatte gesehen, daß Benzin ausgelaufen warl Es konnte sich sehr leicht durch die Hitze des Motors entzünden. Wenn das geschah, hatte die Hölle ihre Filiale auf dieser Erde hinterlassen.
    Schlaff hing Morton im Gurt, das Gesicht von seinem eigenen Blut überströmt. Aus dem halb geöffneten Mund drangen stöhnende Laute, und er bewegte fahrig die Arme und Hände, denn er wußte, daß er sich losschnallen mußte.
    Irgendwie fand er den roten Druckknopf; der Gurt schnellte hoch.
    Blaulicht warf seinen flackernden Widerschein in das Fahrzeug und malte das Gesicht des Mannes geisterhaft an.
    Ich muß raus!
    Er fand der! Türriegel, drückte den Wagenschlag auf und hatte nicht die Kraft, sich abzustemmen.
    Wie ein Stück Holz kippte er aus dem Wagen, schlug schwer auf und blieb liegen.
    »Da ist dieser Hund!« brüllte eine Stimme, die sich fast überschlug.
    Morton mußte lachen.
    Er wunderte sich gleichzeitig über die Feuchtigkeit um ihn herum.
    Es war kein Wasser, er lag nicht in einer Pfütze, das war Benzin, es stank auch so.
    Die ersten uniformierten Helfer rannten mit ihren Feuerlöschern herbei.
    Sie kamen um Sekunden zu spät. Wie sich das Benzin entzündet hatte, wußte niemand.
    Wichtig war nur, daß es sich entzündet hatte, und die Ohren des Liegenden umtoste plötzlich ein Brausen, in das einen Augenblick später eine mörderische Hitze hineindrang, der Morton nicht entkommen konnte. Sein Körper stand plötzlich in Flammen, er hielt die Augen trotzdem offen, starrte nach vorn und in die Höhe, wo die Zuschauer wie weit hinter einem Vorhang standen. Dann lachte er.
    Es war ein fürchterliches Lachen, völlig unmotiviert. Aber es hörte auf und verwandelte sich in ein Geschrei, das den Zuschauern das Grauen näherbrachte.
    Morton schrie noch, als die weißen Schaummassen aus den Feuerlöschern spritzten und ihn als auch seine brennende Umgebung erfaßten. Die Explosion blieb aus, da waren die Helfer zu schnell gewesen, doch das bekam Morton nicht mehr mit…
    ***
    »Wo steckt denn John?« fragte Glenda, als Suko die Tür des Vorzimmers aufdrückte.
    »Weg!«
    »Wie weg?«
    »Bei einer Frau geblieben.«
    »O wie schön.«
    »Sie stammt aus Spanien, heißt Maria Anzaro und ist von Beruf Tänzerin.«
    Glenda hob ruckartig ihre Schultern. »Warum erzählst du mir das alles? Willst du mich ärgern?«
    »Nein, ich wollte dir nur die Wahrheit sagen.«
    »Schön. Und was sonst noch?«
    Suko schaute auf die Uhr. »Sollen wir was essen gehen?«
    »Ich nicht.«
    »Aber du gehst mit?«
    »Ja.«
    Sie gingen zum Italiener, wo Suko sich einen großen Salat bestellte.
    Glenda, die eigentlich nichts hatte zu sich nehmen wollen, wurde schwach, als sie es sah. Sie bestellte sich ebenfalls einen Salat, nur kleiner.
    »Jetzt weiß ich noch immer nicht Bescheid«, beschwerte sie sich und sprach ziemlich leise, weil sie nicht wollte, daß andere Gäste mithörten.
    Suko nickte, trank von seinem Mineralwasser und sagte: »Es ist schon etwas kompliziert.«
    »Ich liebe komplizierte Dinge.«
    »Das ist dein Bier, Glenda.« Suko streckte die Beine aus. »Okay, hör zu, ich bin wirklich gespannt, was du dazu meinst.« Während er sprach, wurden die Salate serviert, doch darum kümmerten sich beide nicht.
    Suko beendete erst seinen Bericht und nickte Glenda über den Tisch hinweg zu. »So, jetzt bist du an der Reihe.«
    »Was willst du hören?«
    »Die Lösung natürlich. Wer hat mir denn gesagt, daß er komplizierte Dinge liebt?«
    »So war das auch nicht gemeint.«
    »Du bist also ratlos?«
    »Etwas.«
    »Wir auch.«
    Sie stocherte in ihrem Salat, aß einige Stücke Thunfisch und auch Blätter, bevor sie sich zu einer Bemerkung durchgerungen hatte. »Ihr geht beide davon aus, daß diese Alraune aus dem Körper des

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