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Als die Erde bebte

Als die Erde bebte

Titel: Als die Erde bebte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Shalvis
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Leidenschaft, die Angst, das Verlangen. Es war unglaublich gewesen, und er würde alles genauso wieder machen.
    Nur dass er dafür sorgen würde, dass Amber hinterher nicht verschwand.
    Doch dann fiel ihm erneut ein, dass er hier vor seiner Tochter stand, die Amber ihm vorenthalten hatte.
    Und damit war der besondere Augenblick vorbei.
    Mit einem merkwürdigen Gefühl des Bedauerns wandte Dax sich wieder dem Baby zu, und Amber verließ das Zimmer, ließ ihn allein, ohne dass er wusste, was sie dachte.
    Aber das war ja nichts Neues.
    Taylor schenkte ihm ein Lächeln, und das fiel so komisch aus, dass Dax dieses Mal laut lachen musste. “Ich glaube, deine Mama ist nicht so begeistert von mir wie du, mein Liebling.”
    Taylor schlief seelenruhig, ohne etwas von der Spannung um sich herum zu merken. Sie lag auf dem Bauch, hatte den kleinen Po in die Höhe gestreckt und eine Faust in den Mund geschoben.
    Dax spürte, wie sich sein Herz vor Rührung zusammenzog. Es schmerzte ihn, seine Tochter anzuschauen.
    Genauso wie es schmerzt, die Mutter anzuschauen, dachte er wenig später, als er die Treppe hinunterging und Amber mit undurchdringlicher Miene unten stehen sah.
    “Lass uns die Sache endlich hinter uns bringen”, sagte sie ruhig. Nur das Flackern in ihren Augen verriet ihre Nervosität. “Was genau willst du?”
    “Was ich will?” Er lachte auf. “Das ist eine gute Frage.”
    “Hast du eine Antwort darauf?”
    “Wie wäre es, wenn du mich heiratest?”
    Seine Worte ließen sie zusammenzucken, doch sie hatte sich schnell wieder unter Kontrolle. “Sei nicht albern.”
    “Ja oder nein, Amber.”
    “Es ist einfach nicht möglich.”
    “Doch. Du brauchst nur Ja zu sagen.”
    Während sie ihn nachdenklich ansah, bedauerte er es erneut, dass sie nicht schon vor Monaten zu ihm gekommen war. Er hätte sich so gefreut, sie wiederzusehen. Er hätte sie in die Arme geschlossen und wahrscheinlich nie mehr losgelassen.
    Aber deshalb gleich heiraten? Sein Magen verkrampfte sich bei der Vorstellung. Doch wie sollte man die Sache sonst regeln? Er hasste den Gedanken, dass Taylor unehelich aufwachsen könnte. Hasste den Gedanken, sie wieder verlassen zu müssen, nachdem er sie gerade erst gefunden hatte.
    “Wenn wir verheiratet wären, brauchte keiner von uns sich von Taylor zu trennen. Das scheint mir sinnvoll”, erklärte er.
    Sie lachte gezwungen. “Sinnvoll?”
    “Jedenfalls sinnvoller als die Alternative. Ich habe gerade erfahren, dass ich eine Tochter habe, Amber. Ich kann ihr jetzt nicht einfach den Rücken kehren. Genauso wenig wie dir.”
    “Du bist nicht für mich verantwortlich.”
    “Nein”, sagte er leise. “Aber für meine Tochter.”
    “Dax …”
    Wieder knisterte es zwischen ihnen, und das ärgerte ihn. Wenn er ehrlich war, machte es ihm auch Angst. “Pass auf, es ist ganz einfach. Ja oder nein?”
    “Du meinst es im Ernst”, flüsterte sie erstaunt und schüttelte dann den Kopf. “Nein.” Sie straffte die Schultern. “Ich werde nur heiraten, wenn ich den Mann …” Liebe, hatte sie sagen wollen und senkte den Blick. “Ich werde keinen Fremden heiraten.”
    “Ich finde nicht, dass wir einander fremd sind. Nicht nachdem wir stundenlang zusammen Todesängste ausgestanden haben.”
    Das sah sie ein, dennoch schüttelte sie erneut den Kopf. Sie wollte keine Vernunftehe.
    Dax seufzte frustriert. “Sieh mal, wir sind Eltern. Wir haben eine gemeinsame Tochter. Wie können wir uns da fremd sein?”
    “Die Antwort ist trotzdem Nein.”
    “Okay. Du willst also nicht heiraten”, sagte er resigniert und spürte, wie wieder Wut in ihm hochkam. Doch als er ihren ängstlichen Gesichtsausdruck bemerkte, beherrschte er sich.
    “Dann müssen wir zu einer anderen Regelung kommen. Ich habe vor, ein guter Vater zu sein, und möchte meine Tochter natürlich bei mir haben. Genau wie du. Wir könnten sie uns teilen. Damit meine ich natürlich die Pflege, die Erziehung und alles, was dazugehört.”
    Sie sackte vor Erleichterung in sich zusammen. Eine Zentnerlast schien von ihren Schultern genommen. “Du beanspruchst sie nicht für dich allein?”
    Aus irgendeinem Grund machte ihn das erneut wütend. Verdammt, er war nicht derjenige, der seine Verlässlichkeit zu beweisen hatte. “Verflixt, natürlich nicht.”
    “Du wirst also nicht um das Sorgerecht kämpfen?”
    “Muss ich das?”, entfuhr es ihm grob.
    Seine Worte trafen sie. Sie war nicht darauf gefasst gewesen, dass er Taylor genauso sehr liebte wie

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