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Als die Erde bebte

Als die Erde bebte

Titel: Als die Erde bebte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Shalvis
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die Nase stieg. Es war ein ihr so vertrauter Duft, dass sie heute Nacht bestimmt in wilden Träumen davon heimgesucht würde.
    “Spaß?”, fragte er leise. “So nennst du es also.”
    Es gelang ihr, seinem Blick standzuhalten, aber sie konnte nicht verhindern, dass sie rot wurde.
    “Ich muss zugeben, mir hat es wirklich Spaß gemacht”, sagte er mit belegter Stimme, während sein Blick zu ihrem Mund wanderte. “Aber wenn ich mich recht erinnere, war das, was uns miteinander verband, sehr viel mehr als nur Spaß.”
    Er hat Recht, dachte sie und musste schlucken. “Hör auf damit.”
    “Wochenlang habe ich hinterher noch von dir geträumt”, erklärte er in diesem sinnlichen Tonfall. “Und mich daran erinnert, wie du mich verführt hast …”
    “Hör auf”, wiederholte sie, peinlich berührt.
    “Du hast Recht, das ist nicht zum Spaßen. Wirklich nicht.” Er drückte Taylor an sich und sah jetzt aus wie der geborene Vater. “Aber ich kann dich beruhigen. Ich hatte dir gesagt, dass ich nicht verheiratet bin, und das trifft immer noch zu.”
    Amber ignorierte das freudige Pochen ihres Herzens.
    “Und in noch einer Hinsicht hattest du Recht. Ich hätte mir vielleicht nicht ausgesucht, Vater zu werden, jetzt noch nicht, aber das heißt nicht, dass ich nicht der beste Vater für mein Baby sein werde. Ich bin ein verantwortungsbewusster Mensch, Amber. Allerdings habe ich keine Ahnung, warum ich dir das alles erzähle.”
    “Dax …”
    Taylor, des Wartens müde, stieß einen weiteren Warnschrei aus. Mit ihren Fingern hielt sie noch immer Dax’ Hemd fest und zerrte daran. Dax verzog das Gesicht und versuchte vergeblich, ihre Finger zu lösen. “Sie hat ein paar Brusthaare erwischt”, erklärte er klagend.
    Gut, dachte sie. Doch bei Dax’ erneutem Zusammenzucken zeigte Amber Erbarmen. Sie stand auf. “Warte, ich helfe dir …”
    Ihre Hände berührten sich.
    Und bei diesem kurzen Kontakt schienen Funken zu sprühen. So still, wie Dax sich auf einmal verhielt, musste er es auch gespürt haben.
    Fassungslos starrten sie einander an.
    Amber hatte sich eingeredet, dass die unleugbare Anziehungskraft zwischen ihnen an den lebensbedrohenden Umständen gelegen hatte.
    Doch hier war nichts Lebensbedrohendes, und trotzdem loderte das Feuer zwischen ihnen stärker als zuvor.
    Sie wandte sich als Erste ab. Es war einfacher, sich damit zu beschäftigen, Taylors kleine Faust von seinem Hemd zu lösen, als seinem intensiven Blick standzuhalten. Das einzige Problem dabei war, dass ihre Hände zitterten. Seine Nähe machte sie nun einmal nervös.
    “Erzähl mir, woran du gerade gedacht hast”, bat er. “Warum bist du rot geworden?”
    Sie war rot geworden? Oje! “Nein”, sagte sie verlegen.
    “Angsthase”, neckte er sie leise.
    Sie kniff die Lippen zusammen. Am liebsten hätte sie ihn in die Schranken verwiesen, doch sie hatte bemerkt, dass sein Atem genauso unregelmäßig ging wie ihrer.
    Glücklicherweise wurde Taylor in diesem Moment aufgerufen.
    Amber sah Dax an. “Ich muss jetzt mit ihr in den Untersuchungsraum.” Sie streckte die Hände nach Taylor aus.
    Doch Dax machte keine Anstalten, ihr Taylor zu übergeben. “Ich komme mit”, sagte er, und sein Gesichtsausdruck ließ erkennen, dass er sich auf einen Streit gefasst machte.
    Doch Amber hatte nicht vor, sich mit ihm zu streiten. Weder wollte sie ihm Taylor vorenthalten, noch wollte sie ihn kränken.
    “Und danach werden wir die Angelegenheit regeln”, erklärte er entschlossen.
    Das ließ Amber in ihren guten Absichten schwanken. Unangenehme Erinnerungen stiegen in ihr auf. Immer war das Wort ihres Vaters maßgebend gewesen. Roy hatte sich als ziemlich ähnlich erwiesen. Und sie hatte sich geschworen, ihr Leben zu ändern.
    Niemand diktierte ihr mehr etwas. Nicht einmal der Mann, mit dem sie zusammen ein Kind hatte. Sie würde Taylors Erziehung mit Dax teilen, weil er ein Recht darauf hatte, aber sie würde es niemals zulassen, dass er ihr Leben bestimmte.
    “Die Angelegenheit regeln?”, wiederholte sie ruhig, um nicht zu zeigen, dass ihr Herz heftig klopfte. Würde er versuchen, ihr Taylor wegzunehmen? Würde er sogar vor Gericht gehen und erzählen, sie sei eine unwürdige Mutter, so wie ihre eigene Mutter es gewesen war? “Was meinst du damit?”
    “Ich meine, dass das hier noch nicht erledigt ist.”
    “Nein, aber …”
    “Taylor Riggs!”, erklang es erneut, und Dax drehte sich um und ging mit Taylor auf dem Arm zu der wartenden

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