Als die Erde bebte
essen zu geben oder so etwas. Er hat mich versorgt.”
“Ja, aber nur mit dem Nötigsten. Eltern zu sein bedeutet jedoch viel mehr, und das weißt du auch. Er hat dich im Stich gelassen. Genau wie deine Mutter und auch dein Verlobter. Und auch ich habe dich in gewisser Weise im Stich gelassen, weil ich nicht da war, als du mich am nötigsten brauchtest.”
“Das war ja wohl kaum dein Fehler”, erinnerte sie ihn.
“Trotzdem werde ich dich nie wieder im Stich lassen, das verspreche ich dir.”
“Ich will aber keine Last für dich sein”, sagte sie langsam.
“Glaub mir”, murmelte er, “das wärst du nie.” Mit dem Daumen strich er ihr über die Unterlippe, und als Amber unter der Berührung erzitterte, verdunkelten sich seine Augen. “Du warst also fast dein ganzes Leben lang mit einem Mann zusammen, der unfähig ist, Gefühle zu zeigen. Erstaunlich, dass du dennoch so leidenschaftlich bist.”
Sie lachte nervös, verstummte jedoch sofort, als sie merkte, dass er ernst geblieben war. “Ich halte mich eigentlich nicht für … leidenschaftlich.”
“Nein?” Sein Blick wanderte langsam über ihren Körper, was ein wohliges Prickeln auf ihrer Haut verursachte. “Das solltest du aber.”
“Ich lasse mich nicht von solchen Gefühlen leiten.”
“Im Gegensatz zu mir.” Er verzog die Lippen zu einem Lächeln. “Ist es das?”
Verflixt, er amüsierte sich bloß über sie. Sie griff nach seinen Armen und versuchte seine Hände von ihrem Gesicht wegzuziehen, doch es gelang ihr nicht. Allmählich kam es ihr so vor, als ob seine Finger ihre Haut verbrannten.
“Dein Vater hat mir aber von deiner Mutter erzählt. Und dass er immer Angst hatte, du könntest eines Tages so werden wie sie.”
“So, ihr zwei habt euch also über mich unterhalten.”
“Flüchtig.”
Als sie ärgerlich einen Schritt zurücktrat, folgte er ihr. “Du bist nicht wie sie, Amber, ganz bestimmt nicht.”
Entschlossen, dem peinlichen Verhör auszuweichen, machte sie noch einen Schritt zurück und prallte mit dem Rücken gegen die Wand. “Nein, bin ich nicht, aber nur, weil ich immer vorsichtig war. Zumindest bis jetzt. Aber irgendwie …”
Mit den Händen stützte er sich links und rechts von ihr an der Wand ab, und sie war gefangen. “Irgendwie bringst du mich dazu, meine Vorsicht zu vergessen”, vollendete sie ihren Satz.
“Wirklich? Das ist ja interessant.” Er nahm eine Hand von der Wand und strich ihr damit über den Arm. Da sie die Bluse noch immer lose über dem Rock trug, fuhr er mit der Hand einfach darunter und berührte ihre nackte Haut. “Du bist so beherrscht.” Mit dem Daumen streichelte er ihren Nabel, und ihr Puls beschleunigte sich. “Aber nicht immer. Könnte es sein, dass du etwas für mich empfindest?”
Das Begehren in seinen Augen machte es ihr nicht einfacher, ihm zu widerstehen. “Dax …”
Als er jetzt mit seiner großen, warme Hand in ihren Rücken griff und sie plötzlich an sich zog, sodass sie seine Erregung spüren konnte, schnappte sie nach Luft.
“Gut, du weigerst dich, etwas für mich zu empfinden”, sagte er mit heiserer Stimme. “Aber ich empfinde umso mehr für dich. Kannst du es fühlen, Amber?”
Oh ja, sie konnte es.
“Kannst du?”
“J… ja.”
“Wovor hast du Angst? Vor meiner Familie?”
Sie sah ihn nachdenklich an, und er wartete geduldig auf ihre Antwort.
“Ja”, gab sie schließlich zu. “Davor auch. Ihr macht mir alle Angst. All diese Leidenschaft, diese Lebensfreude …”
“Und diese Impulsivität. Du weißt nicht, was du von mir halten sollst, stimmt’s, Amber? Oder was du von mir erwarten kannst.”
“Ja.”
“Und das magst du nicht an mir.”
“Ja”, gestand sie, schaute aber dennoch wie gebannt auf seinen Mund, sehnte sich danach, von ihm geküsst zu werden.
“Das, was zwischen uns ist, ist noch im Entstehen”, sagte er. “Es liegt an dir, was daraus wird. Du kannst die Kontrolle behalten.” Er drängte sich noch näher an sie heran. “Oder auch nicht.”
“Gibt es wirklich ein Uns?”
“Ja”, flüsterte Dax mit rauer Stimme, nicht länger überrascht von dieser Tatsache. “Es gibt ein Uns.” Und wie um es ihr zu beweisen, senkte er den Kopf und küsste sie.
Sie löste sich von ihm. “Ich bin noch nicht so weit”, sagte sie und legte ihm abwehrend eine Hand auf die Brust.
Er auch nicht, unabhängig davon, was ein bestimmter Körperteil ihm mitzuteilen versuchte. “Wir haben keine Eile.”
“Gut.”
“Wir
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