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Als die schwarzen Feen kamen

Als die schwarzen Feen kamen

Titel: Als die schwarzen Feen kamen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Beer
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Krankenzimmer bringen, und von da lässt du dich abholen und nach Hause bringen. Ich sehe keinen Sinn darin, dass du uns hier gleich noch zusammenklappst.«
    Marie schluckte. Widerstand wäre zwecklos gewesen, das wusste sie genau. Tatsächlich fühlte sie sich überhaupt nicht wohl, und wäre sie im nächsten Moment einfach umgefallen, hätte es sie auch nicht gewundert. Trotzdem wollte sie unter keinen Umständen schon jetzt wieder nach Hause. Nicht, bevor sie Gabriel getroffen hatte. Aber das konnte sie Frau Jesse ja nicht sagen.
    Eine schmale Hand griff nach ihrem Ellbogen. » Komm«, sagte Theresa sanft. » Ich geh mit dir. Ich hab deine Tasche, okay?«
    Gehorsam richtete sich Marie auf und schwankte gemeinsam mit Theresa auf wackeligen Knien auf den Gang. Die Tür schloss sich hinter ihnen und verschluckte das unruhige Murmeln ihrer Klassenkameraden. Maries Beine waren schwer wie Blei und jeder Schritt ein wahrer Kraftakt.
    » Na komm. Die paar Meter schaffst du noch.« Der Druck von Theresas Fingern an Maries Arm war ermutigend. Er war wie ein winziger fester Punkt in dieser verschwommenen Welt, die Marie mehr und mehr entglitt. » Dann kannst du dich erst mal hinlegen.«
    Marie nickte ergeben. Während sie die Treppe hinunterstiegen, tastete sie fahrig in der Hosentasche nach ihrem Handy. Gerade rechtzeitig war ihr der rettende Einfall gekommen.
    » Theresa… Kannst du vielleicht Dr. Roth für mich anrufen?« Sie hielt ihrer Freundin das Telefon hin.
    Theresa riss erschrocken die Augen auf. » Bekommst du einen Anfall?«
    » Vielleicht«, murmelte Marie und starrte angestrengt auf ihre Schuhe, damit Theresa ihr die Lüge nicht ansah. » Ich weiß nicht, kann sein.«
    Der Druck von Theresas Fingern an ihrem Arm verstärkte sich, als sie das Handy von Marie entgegennahm. » Ist klar. Ich ruf an. Bleib ganz ruhig, okay? Alles wird gut.« Sie lächelte, und obwohl das Lächeln angespannt wirkte, wurde Marie dabei ein wenig wärmer. Zum ersten Mal seit Langem hatte sie das Gefühl, dass Theresa sie wirklich ansah. Und vielleicht, dachte sie und spürte, wie trotz allen Kummers ihr Herz etwas leichter wurde, war ihre Freundin doch noch gar nicht so weit weg, wie sie befürchtet hatte. Auch wenn es traurig war, dass es ihr erst so schlecht gehen musste, damit Theresa ihr das zeigte. Sie legte ihre Hand über die warmen Finger an ihrem Arm, während Theresa bereits im Telefonbuch von Maries Handy nach Dr. Roths Nummer suchte. Wenn das hier vorbei war, würden sie reden, dachte Marie. So lange, bis wirklich alles wieder in Ordnung war. Davon würde sie sich um nichts in der Welt abbringen lassen.
    Etwa eine halbe Stunde später stieg Marie aus dem Dienstwagen, mit dem der Schularzt sie zu Dr. Roths Praxis gefahren hatte. Marie selbst hatte kaum etwas erklären müssen, das hatte Theresa für sie übernommen. Und am liebsten wäre Theresa auch gleich mit Marie zu ihrem Therapeuten gefahren. Aber das ging natürlich nicht, weil sie zurück in den Unterricht musste. Und letztendlich war Marie froh, dass sie jetzt allein hier war. So sehr sie sich auch freute, dass Theresa sich wieder um sie kümmerte, die große Aussprache stand erst noch bevor. Und Marie hätte ihr auch beim besten Willen nicht erklären können, was zurzeit in ihrem Leben los war. Nicht, bevor sie selbst es nicht verstand. Und davon war sie viel weiter entfernt, als ihr lieb war.
    Vorsichtig schob sie die Tür zur Praxis auf. Ellen, die junge Sprechstundenhilfe, hob den Kopf. Doch als sie Marie erkannte, verblasste ihr Lächeln schlagartig.
    » Ach du meine Güte.« Sie stand auf und kam mit schnellen Schritten zu Marie hinüber. » Du bist ja weiß wie eine Wand.« Sie half Marie aus der Jacke. » Na komm, der Doktor wartet schon auf dich.«
    Marie nickte dankbar und stellte ihre Schuhe auf der Matte neben dem Tresen ab. Sagen konnte sie nichts. Sie hatte das Gefühl, allein bei dem Versuch in Tränen ausbrechen zu müssen. Es war so gut, herzukommen. Hier konnte ihr nichts passieren.
    Ellen ging voran zur Tür des Sprechzimmers, um anzuklopfen. » Dr. Roth?« Sie öffnete die Tür und schob Marie sanft nach vorn. » Marie ist da.«
    Dr. Roth saß hinter seinem Schreibtisch. Offenbar hatte er gerade einige Notizen durchgesehen. Doch als er Marie sah, erhob er sich eilig und kam ihr entgegen. » Hallo, meine Liebe. Komm doch rein. Setz dich.« Er legte ihr die Hand auf den Rücken und dirigierte sie behutsam, aber bestimmt zu der Sitzgruppe am

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