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Als Erzieherin gelassen und erfolgreich

Titel: Als Erzieherin gelassen und erfolgreich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Weiner
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Möglichkeit, unseren Beruf und die Karriere zu gestalten. Nicht immer ist es für andere sichtbar, wenn Sie einen großen Schritt getan haben. Viele Erfolge bleiben unsichtbar, keiner spricht sie an. Deswegen ist es wichtig, dass Sie nicht warten, bis jemand über Ihren Erfolg stolpert, sondern selbstbewusst darüber sprechen. »Übrigens habe ich gestern...« Wenn Sie beruflich weiterkommen und sichtbar werden wollen, gehört Klappern zum Handwerk.

Extrinsische und intrinsische Motivation
    Anerkennung in Form von Lob oder Wertschätzung verwandelt sich in Motivation. Das Lob spornt zu weiteren Schritten an. In der Motivationslehre ist Motivation jedoch nicht gleich Motivation. Man unterscheidet zwei Varianten.
Intrinsische Motivation
    Wenn wir etwas aus uns selbst, ohne äußeren Ansporn tun, einfach weil es uns Spaß und Freude bereitet, wir einen persönlichen Gewinn daraus ziehen, Neugier stillen oder eine besondere Art von Zufriedenheit, dann spricht man in der Motivationslehre von intrinsischer Motivation. Wir motivieren uns dann selbst, weil wir das, was wir tun, gerne tun. Ob andere das gut finden und uns dafür loben, spielt gar keine oder nur eine untergeordnete Rolle.

Extrinsische Motivation
    Dann gibt es noch die Motivation von außen, wie etwa Beförderungen, Lob, Liebe und vieles mehr. Auch wenn Ihr Gehalt erhöht wird, ist das eine Art von Motivation. Sie kennen diese Motivation aus Ihrer pädagogischen Arbeit. Kinder machen dann etwas für Sie, etwa indem sie etwas basteln oder ein Bild malen. »Schau mal, das habe ich dir gemalt!«, heißt es dazu und das Kind wünscht sich Lob.
    Die intrinsische Motivation ist dauerhafter und wirksamer als die extrinsische, denn sie nährt sich gewissermaßen aus dem Menschen selbst.
    • Sie malen, weil es Ihnen gut tut.
    • Sie lernen eine Sprache, weil Sie Freude daran haben.
    • Sie bilden sich weiter, weil es sich für Sie gut anfühlt.
    • Sie bleiben am Ball, weil Sie stolz auf sich sind.
    • Sie suchen nach neuen Herausforderungen, weil es ein gutes Gefühl für Sie ist, sich zu spüren.
    Wir benötigen Rückmeldungen von außen, damit wir uns weiterentwickeln können. Positive Rückmeldungen wie Lob fungieren dann ähnlich einer Kompassnadel: »Ja, die Richtung ist gut. Mehr noch. Weiter auf diesem Weg.« Negative Rückmeldungen sind nichts anderes als »Oh je, das war falsch!«.

Darf man sich denn selbst loben?
    In meinen Seminaren treffe ich auf Menschen, die im Schlaf aufzählen können, was sie alles nicht können, in welchen Bereichen sie unfähig sind und welche Aufgaben sie niemals schaffen werden. Wenn ich die Teilnehmer dann aufforderte, nun aufzuschreiben, was sie gut können, reagieren dieselben Menschen sehr zögerlich.
    Andere zu loben fällt besonders Erzieherinnen leicht, denn es gehört quasi zu ihrem Berufsbild. Aber sich selbst zu loben... Ist das nicht doch ein bisschen selbstüberschätzend und eitel? »Eigenlob
stimmt!« hieß ein Bestseller von Sabine Asgodom und ihre Worte stimmen heute mehr denn je: Erfreuen Sie sich an Ihrem Können und loben Sie sich dafür! Wenn nicht Sie, wer sollte es sonst tun?
    »Ich fühl mich dabei komisch«, meinte eine Erzieherin zu mir.
    »Aber ist es nicht auch komisch, niederschmetternd mit sich zu sprechen?«, fragte ich zurück.
    Wenn Sie in der Lage sind, sich selbst zu loben und damit zu motivieren, machen Sie sich unabhängig von dem Lob, das von außen kommt. Sie werden damit freier und sind nicht auf andere Menschen angewiesen, wenn es um Ihre Entwicklung geht.
    Zugleich möchte natürlich niemand sich nur selbst motivieren. Das ist langweilig und auf Dauer wird man zwar immer unabhängiger, aber es geht einem auch viel »Zuckerguss« verloren. Ein Lob von außen ist eine besondere Bestätigung, tut gut, ist charmant und für alle Teammitglieder sehr wertvoll. Denn selbst wenn eine Kollegin gelobt wird, profitieren wir doch davon, schließlich wissen auch wir dann, welche Richtung allgemein geschätzt und anerkannt wird.
    Es ist die Mischung, die es macht. Sich nur selbst zu motivieren, ist fad. Immer auf der Lauer nach Anerkennung zu sein, ist anstrengend. Die eigenen Fähigkeiten zu übersehen und nicht zu loben ist Verschwendung einer kostbaren Ressource. Nur das Lob von anderen ernst zu nehmen und das eigene abzuwiegeln, heißt der Anerkennung anderer Menschen mehr Bedeutung beizumessen als dem eigenen Gefühl für Können und Fähigkeiten.
    Lob baut auf und ist wirksam. Auch, wenn es

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